Meine 7 liebsten Bergen Insider Tipps & Geheimtipps
Bergens großer Reiz besteht für mich darin, erst durch die malerischen und verwinkelten Gassen zu spazieren und dann irgendwann das bebaute Stadtgebiet hinter sich zu lassen, um in die direkt angrenzende Bergwelt aufzubrechen.
Es ist nahezu unschlagbar, mit welch beeindruckender Natur Bergen bereits im Stadtgebiet aufwarten kann. Und dass sich diese Natur dann auch noch von zahlreichen Aussichtspunkten bewundern lässt, macht mich natürlich endgültig zum Fan der gemütlichen, malerischen und regenreichen Stadt am Meer…
Damit bin ich jedoch nicht alleine auf dem Planeten. Allein Bergens Stellung als größter Kreuzfahrthafen Norwegens sorgt für einen ordentlichen Touristenansturm. Außerdem liegt die Stadt in der wohl beliebtesten Urlaubsregion des Landes mit so berühmten Fjorden wie dem Hardangerfjord. Entsprechend wird es hier zur Hauptsaison recht voll auf den allseits bekannten Pfaden.
Damit du der Menschenfülle hin und wieder entgehen kannst, habe ich in diesem Artikel meine liebsten Bergen Insider Tipps und Geheimtipps zusammengefasst. Enthalten sind Anregungen zu malerischen Vierteln abseits der üblichen Touristenpfade, weniger bei Reisenden bekannte Wanderrouten, die eindrucksvollsten Aussichtspunkte, bei Einheimischen beliebte Restaurants und noch so einiges mehr. Halten wir uns also nicht weiter mit Einleitungsworten auf und schauen uns als erstes das Viertel Sandviken genauer an:
1. Sandviken als Viertel abseits der üblichen Pfade
Der Stadtteil Sandviken beginnt nur etwa zehn Gehminuten nördlich des berühmten Hanseviertels Bryggen. Er liegt damit nordöstlich der Innenstadt und dort in einer Bucht des Byfjorden. Sandviken war lange ein Vorort von Bergen, in dem Händler aus der Stadt Lagerhäuser hatten. Jetzt gilt der Bereich als Stadtteil und ist die Heimat von 13.000 Einwohner:innen.
Malerische weiße Holzhäuser gibt es hier sehr viele zu sehen. Und da genau solche für mich zu den großen Besonderheiten in Bergen gehören, lohnt es sich, dieses Viertel genauer auf sich wirken zu lassen. Dafür muss man sich nur von den näher am Hafen gelegenen Teilen mit den weißen Holzhäusern lösen.
Auf diese Art lassen sich dann einige besonders charmante Straßenzüge finden, zu denen nur wenige Reisende vordringen. Unübersichtliche Kopfsteinpflastergassen und so einige Treppenanlagen, die den Puls hochtreiben, sind weitere Pluspunkte von Sandviken.
Wenn also auch du etwas für den besonderen Charme der Bergener Holzhäuser übrig hast, könnte ein zielloses Spazieren durch Sandviken etwas für dich sein. Apropos Holzhäuser: Diese Holzarchitektur in Bergen bzw. Skandinavien ist etwas Besonderes – gerade auch, da die früher häufig vorkommenden Stadtbrände Häuser dieses Stils selten gemacht haben. So gab es auch in Bergen verheerende Brände, bei denen zahlreiche Gebäude beschädigt und zerstört wurden.
Nicht nur in Sandvikens Gassen kannst du zahlreiche charmante Holzhäuser sehen. Zum Bewundern dieses Architekturstils ist auch das Gamle Bergen Museum eine gute Adresse. In diesem Freilichtmuseum gleich nördlich von Sandviken hat man fünfzig Häuser der historischen Holzbauweise aus verschiedenen Bereichen des Landes zusammengeführt. Das Ergebnis ist eine rekonstruierte kleine Stadt. Der Besuch lohnt sich, denn hier lässt sich die Atmosphäre erahnen, die in Bergen im 17., 18. und 19. Jahrhundert geherrscht haben muss.
Interessanterweise werden die Häuser des Museums bewohnt. Unten befinden sich in ihnen jedoch Geschäfte, Cafés und Lokale, sodass du hier gut eine Essenspause einlegen könntest, nachdem du Sandviken und das Freilichtmuseum auf dich wirken lassen hast.
Das Freilichtmuseum ist – wie auch die schönen Parkflächen am Wasser – ganzjährig zugänglich. Es ist damit unabhängig von den Öffnungszeiten des hier ebenfalls befindlichen Gamle Bergen Museums, über dessen saisonabhängige Besuchszeiten du dich besser hier auf der offiziellen Website informieren solltest.
Darüber hinaus könntest du bei deinem Erkundungsstreifzug durch Sandviken auch bei der Sandvikskirken vorbeischauen. Diese charmante kleine Kirche stammt aus dem Jahr 1881. Vom Eingangsbereich kann man seinen Blick in Richtung Wasser schweifen lassen. Umliegend gibt es dann wieder schöne verschachtelte Gassen zu erkunden.
Öffnungszeiten Gamle Bergen Museum: Der Innenbereich des Museums ist von Mai bis August täglich von 9 bis 16 Uhr zugänglich.
2. Nordnesparken als einer der Bergen Insider Tipps
An der Spitze der Halbinsel Nordnes liegt mit dem Nordnesparken eine weitere Ecke der Stadt, in die verhältnismäßig wenige Reisende vordringen. Vom Fischmarkt ist der schöne Park zu Fuß in etwa zwanzig Minuten erreichbar.
In der seit 1898 bestehenden Parkanlage wird viel Grün direkt am Wasser geboten. Von den zahlreichen Bänken mit Blick aufs Meer lassen sich die vorbeifahrenden Schiffe und die vorgelagerten Inseln beobachten.
Damit ist der Nordnesparken wunderbar für ein Picknick nach Streifzügen durch die Innenstadt geeignet. Er ist vor allem auch zum Sonnenuntergang ein empfehlenswertes Ausflugsziel. Eine kleine Kuriosität ist der im Park platzierte Totempfahl – ein Geschenk der Partnerstadt Seattle.
Weitere Anziehungspunkte in dieser Ecke der Stadt sind das Bergen Aquarium an der Grenze des Nordnesparks und der Nordnes Seawater Pool. Letzterer bietet sowohl einen beheizten kleinen Außenpool mit nettem Blick über die Bucht, als auch einen Meerwasserpool und Sprungbretter für den Sprung in die Nordsee. Das sorgt sicherlich für eine gute Adresse, um sich an warmen Sommertagen, die es hin und wieder auch in Bergen geben soll, abzukühlen.
Ebenfalls abseits der üblichen Touristenpfade befindet sich auf der Halbinsel Nordnes außerdem das revitalisierte Gelände namens USF Verftet, auf dem sich ehemals unter anderem eine Sardinenfabrik befand. Die Kombination aus renovierten Altbauten sowie schicken Neubauten hier am Meeresufer sorgt für ein bei Einheimischen angesagtes Plätzchen.
Die Terrasse der alten Sardinenkonservenfabrik mit ihren Hängematten ist dabei ein besonderer Anziehungspunkt. Im dazugehörigen Kulturzentrum könntest du gucken, ob während deines Aufenthalts für dich interessante Veranstaltungen auf dem Plan stehen.
Im nördlichen Teil der Straße namens Nordnesparken stehen darüber hinaus ein paar hübsche Holzhäuser mit bunten Fassaden, die dazu verleiten könnten, die Gassen des Viertels Nordnes genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und wenn es hier in meinen Bergen Insider Tipps schon wieder um malerische Gassen geht, die von Holzhäusern mit bunten Fassaden flankiert werden: Davon gibt es so einige im kleinen Viertel Nøstet. Nøstet befindet sich ebenfalls auf der Halbinsel Nordnes und bietet links und rechts der Skottegaten einige besonders schöne Straßenzüge – allen voran die Knøsesmauet.
3. Bergen Insider Tipps zu weniger bekannten Wanderrouten
Eine Besonderheit in Bergen ist die bereit in der Einleitung angesprochene Tatsache, direkt aus dem Zentrum einer Stadt mit immerhin 285.000 Einwohnern zu eindrucksvollen Wanderungen in die umliegende Natur aufbrechen zu können. Das nutzen nicht nur die Einheimischen gerne und häufig aus. Auch zahlreiche Reisende genießen die Wandermöglichkeiten, welche die schöne Stadt zu bieten hat.
Einer der großen Vorzüge der Bergener Wanderrouten sind die Ausblicke über die Stadt und die sie umgebende Natur, die immer wieder geboten werden. Die absoluten Klassiker sind die Märsche auf die Gipfel der wohl bekanntesten Hausberge der Stadt: Fløyen und Ulriken. Die Wanderungen zu den dortigen Aussichtspunkten sind sehr beliebt. Zu den populärsten Wanderpfaden im Stadtgebiet zählen außerdem die Stoltzekleiven, die auf den Sandviksfjellen führen.
Hier in meinen Bergen Insider Tipps werde ich im nächsten Unterpunkt noch auf die genannten Orte sowie weitere spektakuläre Aussichtspunkte eingehen. An dieser Stelle möchte ich dir zunächst jedoch die ein oder andere Anregung für weniger häufig von Reisenden genutzte Wanderrouten mit auf den Weg geben. Dazu zählen für meinen Geschmack die folgenden:
Sandviksbatteriet: Eine recht einfache Wanderung kann dich vom Parkhaus des Sandviken sykehaus am Sandviksleitet über den Wanderweg Munkebotn zur Sandviksbatteriet führen. Die Aussicht auf die Innenstadt und den Fjord ist von dort aus wirklich eindrucksvoll. Die Sandviksbatteriet ist übrigens eine ehemalige Festung von 1898. Deutlich wird diese einstige Nutzung unter anderem an einigen Mauerresten und einem hier platzierten Denkmal mit dem norwegischen Staatswappen. Hier findest du eine Skizze des Routenvorschlags.
Bergensbakken: Bergensbakken ist eine ehemalige Skisprungschanze, die 1936 eingeweiht wurde und seit 1948 nicht mehr in Nutzung ist. Sie ist jetzt nur noch ein originelles Ziel für eine Wanderung und liegt an der Ostseite des Bergs Rundemanen. Sichtbar ist die Schanze beispielsweise während der klassischen Wanderung über die Hochebene Vidden vom Ulriken zum Fløyen. Während einer solchen Tour könnte man sie als eine ungewöhnlichere Station ansteuern. PS: Der Rekordsprung lag übrigens bei fast 50 Metern.
Wanderung von Skålevik auf den Lyderhorn: Auch der Lyderhorn gehört mit seinen 396 Metern zu den Bergen im Stadtgebiet. Die Wanderung auf den Gipfel ist Reisenden weniger bekannt und verdient sich daher eine Nennung unter Bergen Geheimtipps bzw. Insider Tipps. Ein guter Ausgangspunkt ist das Terminal Skålevik, wo Parkplätze zur Verfügung stehen. Der Weg ist von da an gut ausgeschildert. Pro Strecke musst du etwa eine Stunde wandern und dabei etwa zweieinhalb Kilometer zurücklegen. Die Ausblicke rechtfertigen den relativ harmlosen Aufstieg unbedingt.
Blåmanen Rundwanderung: Auch der Blåmanen ist einer der weniger erklommenen Gipfel unter Bergens Hausbergen. Dabei werden auch hier geniale Ausblicke über die Stadt, die Fjorde und Berge geboten. So lassen sich vom Gipfel aus die Hochebene Vidden und der Ulriken überblicken. Hier befand sich während des Zweiten Weltkriegs außerdem eine militärische Anlage der Nazis. Von der Batterie sind noch Reste zu sehen. Startpunkt der Wanderung kann einer der Parkplätze an der Haukeland skole sein. Eine fast fünfstündige Route (ca. 14,3 Kilometer) findest du unter diesem Link. Die zu durchwandernde Landschaft ist abwechslungsreich. Es wird unter anderem ein schöner See passiert.
4. Bergen Insider Tipps: Die besten Aussichtspunkte
Man hört immer, Bergen sei von sieben Berggipfeln umgeben. Das ist aber nur vermeintlich richtig, denn es sind eigentlich mehr. Man wollte wohl unbedingt auf diese besondere Anzahl sieben kommen, um in den illustren Club der Städte mit sieben Hügeln zu gelangen.
Laut der Bergen Mountain Hiking Association gehören Ulriken, Løvstakken, Fløyfjellet, Damsgårdsfjellet, Lyderhorn, Rundemanen und Sandviksfjellet zu diesen sieben Bergen. Es gibt darüber hinaus allerdings noch den Askøyfjellet und den Blåmanen. Der Ulriken ist dabei mit seinen 643 Metern am höchsten. Danach folgen Rundemanen und Blåmanen mit über 550 Metern Höhe.
Da nicht nur die malerischen Gassen, sondern auch die Aussichten von diesen Bergen (und den Pfaden zu ihren Gipfeln) zu den absoluten Highlights Bergens gehören, möchte ich dir die wichtigsten Panoramapunkte hier unter meinen Bergen Insider Tipps aufzählen – und das, auch wenn einige von ihnen zu beliebten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen. Das gilt vor allem für die beiden Klassiker – die Gipfel des Fløyen und des Ulriken, mit denen die Auflistung hier auch beginnen soll:
Fløyfjellet bzw. Fløyen: Der Fløyen gehört zu den beliebtesten Attraktionen Bergens und steht sowohl bei Einheimischen als auch bei Reisenden hoch im Kurs. Kein Wunder: Es befindet sich ein beeindruckender Aussichtspunkt bzw. eine riesige Aussichtsplattform auf dem Gipfel in 415 Metern Höhe. Dazu gesellen sich ein teures Restaurant und ein Souvenirgeschäft. Außerdem ist der Gipfel dank der Standseilbahn Fløibanen leicht erreichbar (75 NOK pro Person).
Du hast allerdings auch auf parallel verlaufenden Wanderwegen die Möglichkeit, in kaum mehr als dreißig Minuten von der Innenstadt nach oben zu gelangen, was gar nicht allzu viele Reisende nutzen. Dabei gibt es auch von den schönen Pfaden bereits richtig tolle Panoramablicke zu genießen – beispielsweise am Tippetue Viewpoint.
Ulriken: Der Ulriken ist der nicht nur per Gondel erreichbare höchste Stadtberg Bergens. Auch zahlreiche Wanderpfade führen hinauf auf den Gipfel, von dem aus sich die Küste mit den Inseln, die Stadt und die umliegende Berglandschaft bewundern lassen.
Wer nach dem Erklimmen des Gipfels noch Lust hat auf Pfade etwas weiter abseits der größeren Menschentrauben, kann gleich in die Hochebene Vidda weiterwandern. Über die ließe sich dann übrigens auch der Gipfel des Fløyfjellet erreichen. Um die Bergspitze des Ulriken aus der Stadt per Wanderung zu erreichen, solltest du etwa anderthalb Stunden einplanen.
Über Stoltzekleiven auf den Sandviksfjellen: Der Startpunkt für den Aufstieg über die Stoltzekleiven auf den Sandviksfjellen liegt am Fjellveien 13, der aus dem Zentrum zu Fuß in etwa dreißig Minuten erreichbar ist. Ab hier geht es über 722 steile Stufen in etwa dreißig Minuten auf den 392 Meter hohen Sandviksfjellen. Das geht zügig, ist allerdings auch ziemlich anstrengend. Gleichzeitig ist das der Stoff für einen der populärsten Pfade in Bergen.
Je weiter du nach oben gelangst, desto besser werden die Aussichten. Für den Rückweg solltest du den schmalen Pfad mit den Stufen meiden, indem du am Ende der Treppe dem Weg folgst und den malerischen Pfad durch den Wald zurück in Richtung Stadtzentrum nimmst. Du könntest von hier oben auch zum Gipfel des Fløyen weiterwandern, der gut ausgeschildert ist.
Løvstakken: Der 477 Meter hohe Løvstakken befindet sich östlich des Damsgårdsfjellet südlich der Innenstadt. Hier lohnt sich der Aufstieg insbesondere zum Sonnenuntergang, da man vom Gipfel beobachten kann, wie die Sonne hinter den Inseln entlang der Küstenlinie untergeht. Ein guter Startpunkt für den Aufstieg befindet sich am Løvstakveien unweit des Danmarksplass. Den Gipfel solltest du nach etwas mehr als einer Stunde Wanderung durch das schöne Wandergebiet erreicht haben.
Damsgårdsfjellet: Weiter oben im Artikel habe ich bereits die Wanderung auf das Lyderhorn erwähnt. Der Damsgårdsfjellet ist ein weiterer Bergener Hausberg, der gleich neben dem Lyderhorn liegt – allerdings etwas näher an der Innenstadt. Auf den Beginn des Wanderpfandes stößt du etwa drei Kilometer außerhalb des Zentrums.
Der kürzeste Weg startet im Stadtteil Melkeplassen, wo du die Ausschilderungen zum Pfad beim Fußballplatz finden kannst, wenn du den Startpunkt nicht schon vorher in Google Maps und Co. entdeckt hast. Auch von diesem Berggipfel gibt es die Stadt und den Fjord aus luftigen Höhen – und in einem 360-Grad-Rundumblick – zu genießen.
Rundemanen: Der Rundemanen ist 568 Meter hoch. Sein Gipfel ist aus der Innenstadt dennoch schwer auszumachen, da die Sicht vom Fløyen versperrt wird. Ansonsten ist dieser Bergener Hausberg leicht identifizierbar, da auf seinem Gipfel ein 106 Meter hoher Funkmast in die Luft ragt. Der wird allerdings nicht mehr genutzt. Dieser Aussichtspunkt lässt sich gut während einer Wanderung durch die Hochebene Vidden vom Ulriken zum Fløyen ansteuern.
Nicht erneut erwähne ich an dieser Stelle die bereits unter den Wanderungen genannten Berggipfel des Lyderhorn und Blåmanen. Für etwas gehfaulere Reisende sei das obere Ende des Øvre Blekeveien erwähnt, von wo aus es erste Aussichten über die Stadt zu bewundern gibt.
5. Bootsfahrt durch die Fjorde im Umland
Bergen trägt den Spitznamen „Tor zu den Fjorden“. Und während man die Gassen und Berge der Stadt erkundet, gleitet der Blick immer wieder in Richtung Meer. In der größten Stadt an der Fjordküste drängt es sich förmlich auf, die einzigartige Fjordlandschaft im Umland vom Wasser aus zu genießen.
Es verwundert allein deswegen wenig, dass Bergen der bedeutendste norwegische Hafen für Kreuzfahrtschiffe ist. Du musst allerdings nicht an einer Kreuzfahrt teilnehmen, um die Bergener Küste und die angrenzenden Fjordlandschaften per Boot zu erkunden.
Die einfachste Option, genau das auszunutzen, ist die Teilnahme an einer kleinen Fjordkreuzfahrt. Ein gutes Beispiel dafür ist die etwa dreistündige Bootstour des Anbieters Fjord of Bergen Cruises, die dich durch die westnorwegische Küstenlandschaft zum sehenswerten Sund Alverstraumen befördert.
Gestartet wird am Fischmarkt hinter der Touristeninformation, sodass es zunächst an den berühmten Häusern von Bryggen und der Festung Bergenhus vorbeigeht. Danach führt die Route weiter durch eindrucksvolle Fjorde wie den Salhus- und Kvernafjord, ehe schließlich der schmale Sund Alverstraumen mit seiner wunderschönen Landschaft und zahlreichen Inseln erreicht wird. Du bekommst also eine nur zwischen 100 und 200 Metern breite Küstenpassage mit Inseln und Holmen zu sehen.
Das genutzte Schiff ist auf Sightseeing ausgerichtet, sodass du die Landschaft gut auf dich wirken lassen kannst. Getränke werden an Bord angeboten, Essen jedoch nicht, sodass du dir ein Lunchpaket mitnehmen solltest. Zum entsprechenden Angebot geht es unter dem folgenden Link:
Wenn du jedoch nach einer weniger touristischen Methode suchst, Bergen und sein Umland auch vom Wasser aus zu bewundern, dann solltest du dir die Angebote von Norled-Routen genauer anschauen.
Die Fähren dieses Anbieters werden von den Einheimischen so genutzt wie in Deutschland andere öffentliche Verkehrsmittel (beispielsweise die Bahn). Norled hat zahlreiche Routen und Touren im Angebot, wie du unter diesem Link feststellen kannst. So findest du dort Rundreisen von Bergen zu berühmten Fjorden wie dem Sognefjord oder dem Hardangerfjord oder auch Halbtages- oder Samstagstouren zur Insel Skjerjehamn.
6. Weitere kleine Besonderheiten bzw. Bergen Geheimtipps
Damit du noch weitere Anlaufpunkte abseits der üblichen Touristenpfade beim Erkunden der Stadt hast, zähle ich dir an dieser Stelle noch einige andere Bergen Geheimtipps und Insider Tipps auf. Sie liefern Anregungen, den Blick auf Details zu lenken und Bergen dabei besser kennenzulernen. Hier meine Vorschläge:
Die auf den 1. Blick fragwürdigen Kreuze in der Christian Michelsens gate: Wenn du an der Christian Michelsens gate Nr. 5 den Blick auf die schmiedeeisernen Balkone wirfst, könntest du dich fragen, ob das tatsächlich Hakenkreuzsymbole der Nazis sind. Das ist allerdings nicht der Fall, da sie bereits in den 1920ern existierten, bevor die Nazis das eigentlich weltweit als Glückssymbol bekannte Zeichen zweckentfremdeten. Für eine kleine Kuriosität in der Innenstadt sorgt das allerdings dennoch.
Kanonenkugel: In der Mauer der Bergener Domkirke (am Domkirkeplassen 1) steckt eine Kanonenkugel. Diese befindet sich dort seit einer Seeschlacht zwischen Holländern und Engländern im Jahr 1665, in der sich dänisch-norwegische Truppen den Holländern anschlossen. Nach ein bisschen Recherchearbeit wirst du sicherlich fündig.
Der Löwe: In der zentral gelegenen Hollendergaten 10 gibt es als kleine Besonderheit nicht nur eines der ältesten Gebäude der Stadt (Baujahr 1703) zu sehen. Stattdessen fällt dort auch bei genauerem Blick das steinerne Treppengeländer auf, das mit einem Löwenwappen verziert ist. Es wird angenommen, dass der Stein mit dem Wappen aus den Brandruinen eines anderen Gebäudes stammen muss und hierhin transportiert wurde. Im 18. Jahrhundert befand sich in dem Haus ein Bordell, das passenderweise den Spitznamen „Der Löwe“ (Løven) erhielt.
Historischer Industriestandort Alvøen: Schon im 17. Jahrhundert befand sich in Alvøen eine Pulver- und eine Getreidemühle, ehe weitere Produktionsstätten (unter anderem für Whisky und Leinöl) dazukamen. Bis zur Erfindung des Dynamits war die Herstellung von Schießpulver wichtig, wonach man sich im 19. Jahrhundert der Produktion von Papier widmete. Das ging bis 1981 so, wobei sogar Papier für die norwegischen Geldscheine hergestellt wurde.
Seit 1983 kann man sich die historische Industriestätte als Museum genauer anschauen. Das malerische Hauptgebäude der Unternehmerfamilie ist leider nicht immer zugänglich. Dafür kann aber die umliegende und am Wasser gelegene Garten- und Parkanlage dieses historischen Ortes kostenlos erkundet werden.
Insel Lysøen mit Ole Bulls Villa: Diese besondere Villa aus verschiedenen Architekturstilen samt Musiksaal stammt aus dem Jahr 1873 und wurde vom bekannten Bergener Musiker Ole Bull als Sommersitz genutzt. Seit dessen Tod im Jahr 1880 hat man an der Innenausstattung nichts Entscheidendes verändert. Das Gebäude beheimatet heutzutage ein Museum und wird für Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte genutzt.
Es befindet sich allerdings auf einer Insel, sodass ein Ausflug hierhin an eine Fährfahrt gebunden ist. Eine solche kann sich allerdings als etwas speziellerer Trip lohnen, da auch die Insel sehr hübsch ist. Das Boot pendelt täglich außer montags von 11 bis 16 Uhr zwischen der Insel und dem Buena kai. Weitere Infos zur Fähre (Google Translate benutzen) findest du unter diesem Link.
7. Bergen Insider Tipps kulinarischer Art
In einem Artikel über Bergen Insider Tipps sind für meinen Geschmack ein paar Hinweise zu regionalen Spezialitäten sowie empfehlenswerten Restaurants und Cafés nützlich. Reden wir also nicht länger um den heißen Brei herum und starten mit ein paar Gerichten bzw. Spezialitäten, die du in Bergen ganz besonders auf dem Schirm haben solltest:
- Raspeballer: An Donnerstagen gehört es zur Tradition vieler Bergener Restaurants und Haushalte, Raspeballer aufzutischen. Unter diesen kannst du dir Kartoffelklöße vorstellen, die zusammen mit Schinken, Gemüse und Salzfleisch serviert werden. Du solltest also vor allem donnerstags nach diesem typischen Gericht Ausschau halten, sofern du Fleisch isst.
- Fischfrikadelle: Ein beliebter Snack in Bergen sind Fischfrikadellen. Das galt sogar für König Olav von Norwegen, der sich damit bei „Søstrene Hagelin“ versorgte, wenn er in der Stadt war.
- Bergens Fiskesuppe: Bergener Fischsuppe ist überregional bekannt. Sie wird traditionell mit einer süß-sauren Note gekocht. Über die genauen Bestandteile herrscht Uneinigkeit. Typisch sind jedoch Fischklöße, Gemüse sowie Sauerrahm und Sahne. Du könntest die Fischsuppe beispielsweise im „The Unicorn Fish Restaurant“ probieren, wo auch andere sehr gute Fischgerichte angeboten werden.
- Königskrabben: Am Hafen hast du auf dem Fischmarkt die Möglichkeit, frisch gefangene Königskrabben zu kaufen. Das ist allerdings sicherlich auch wegen der vielen Tourist:innen hier selbst für norwegische Verhältnisse ziemlich teuer.
- Brown Cheese Cheesecake: Brunost bzw. brauner Käse ist mit seinem ungewöhnlichen Karamellgeschmack die bekannteste Käsespezialität aus Norwegen. In der Sweet Rain Konditori (sehr passender Name für ein Geschäft in der regenreichsten Großstadt Europas) verkauft man einen Käsekuchen, der mit dieser ungewöhnlichen Käseart hergestellt wird. Wenn du also auf den Geschmack von Brunost gekommen bist, könnte auch dieses Backwerk von Interesse für dich sein.
Kommen wir zu ein paar konkreten Restauranttipps:
- Spisekroken: Wenn du norwegische Spezialitäten in einem Restaurant probieren möchtest, in das nicht allzu viele Reisende vordringen, dann schau vielleicht beim gemütlichen Spisekroken vorbei. Eine Reservierung ist empfehlenswert.
- Marg & Bein: Abseits der Touristenpfade kannst du dir im Marg & Bein hochwertige Gängemenüs kredenzen lassen.
- Kafé Spesial: In diesem Studentenlokal werden vor allem Pizza- und Pastagerichte zu niedrigen Preisen unters Volk gebracht. Das Shakshuka ist empfehlenswert. Außerdem sind die Bierpreise niedriger als anderswo in der Stadt, sodass man hier insgesamt gut aufgehoben ist, wenn man etwas Geld sparen möchte.
- Trekroneren: Das Trekroneren ist zwar kein Restaurant, aber ein Imbiss, der sich eine Nennung unter Bergen Insider Tipps verdient hat. Verkauft werden sehr gute Hot Dogs mit einer großen Auswahl an Saucen und Fleischarten – darunter auch Rentier. In Anbetracht des norwegischen Preisniveaus erhält man im Trekroneren viel für sein Geld.
Auch einladende Cafés hat Bergen einige zu bieten. Für mich ragen vor allem die folgenden beiden heraus:
- Det Lille Kaffe Kompaniet: Dieses Café macht seinem Namen alle Ehre und ist tatsächlich sehr klein. Es liegt in einer Seitengasse und bringt dort sehr gute Kaffeespezialitäten und selbstgebackenen Kuchen unters Volk.
- Kaffemisjonen: Hier bekommst du nicht nur hervorragenden Kaffee, sondern auch leckere Sandwiches serviert. Der Barista ist mehrfach preisgekrönt.
Einige praktische Reisetipps für einen Aufenthalt in Bergen
Zum Abschluss meiner Bergen Insider Tipps und Geheimtipps gebe ich dir noch einige Infos praktischer Art für eine Reise nach Bergen mit auf den Weg. Dazu gehört ein Überblick über die üblichsten Anreiseoptionen, empfehlenswerte Unterkünfte, unterhaltsame Stadtführungen und die beste Reiselektüre.
Ehe es damit weitergeht, folgt hier zunächst der Link zu einer Karte, auf der ich dir die Lage der beschriebenen Bergen Insider Tipps markiert habe:
1. Hinweise zur Anreise nach Bergen
Viele Reisende, wie auch ich, steuern Bergen während einer Rundreise durch Norwegen bzw. entlang der Fjordküste an. Einen eigenen fahrbaren Untersatz zu haben ist in Anbetracht der hier zu sehenden Natur tatsächlich nicht unwichtig.
Wenn du kein eigenes Auto hast, kann ich dir aus eigener Erfahrung die Anreise per Mietwagen nach Norwegen empfehlen. Man kann beispielsweise in Schweden Station machen. Mein sehr gutes Mietwagenangebot habe ich über Billiger-Mietwagen.de gefunden:
Parkplätze sind in Bergen leider rar und relativ teuer. Einen konkreten Tipp kann ich dir in dieser Hinsicht leider nicht geben, da ich aus Mangel an Alternativen stumpf in einem zentral gelegenen Parkhaus geparkt habe.
Auch per Flugzeug ist Bergen gut erreichbar. Es sind sogar Direktflüge von Deutschland verfügbar – aktuell von Berlin, Frankfurt, München und Hamburg. Einen Überblick über die günstigsten Angebote kannst du dir unter dem folgenden Link verschaffen:
2. Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften in Bergen
Bei der Unterkunftssuche in Bergen kannst du wegen der relativ geringen Größe der Stadt lagetechnisch nicht allzu viel falsch machen. Ich halte es jedoch für tendenziell empfehlenswert, im Umkreis des Stadtkerns unterzukommen, um nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Vom Zentrum aus lässt sich die schöne Stadt und ihr Umland einfach am besten in alle Himmelrichtungen zu Fuß erkunden.
Hotels verschiedener Preiskategorien, die mit überzeugendem Preis-Leistungsverhältnis und einer Lage in der Innenstadt punkten können, sind vor allem die folgenden:
- Citybox Bergen City* (ab ca. 80 €/Nacht): Zu den günstigsten Adressen mit überzeugendem Niveau gehören die Zimmer im Citybox Bergen City. Die Lage ist sehr zentral und die Einrichtung schlicht und modern. Praktisch ist außerdem der zügige und jederzeit mögliche Check-in.
- Bergen Harbour Hotel* (ab ca. 115 €/Nacht): Ebenfalls erwähnenswert ist im Stadtzentrum das Bergen Harbour Hotel. Viele der Zimmer in diesem 4-Sterne-Haus bieten nicht zu verachtende Ausblicke über die Dächer der Stadt.
- Klosterhagen Hotel* (ab ca. 125 €/Nacht): Das kleine und individuelle Klosterhagen Hotel befindet sich auf der weiter oben angesprochenen Nordnes Halbinsel und damit in praktischer Ausgangslage zur Erkundung des ein oder anderen Bergen Insider Tipps oder Geheimtipps.
- Thon Hotel Orion* (ab ca. 135 €/Nacht): Zu den am besten von bisherigen Gästen bewerteten Hotels in ganz Bergen gehört dieses Hotel der Thon-Hotelkette. Vor allem das schicke Design der zentral im Zentrum befindlichen Zimmer fällt positiv auf. Ein weiterer Vorteil ist das vielfältige Frühstück, das im angegebenen Übernachtungspreis enthalten ist.
- Bergen Børs Hotel* (ab ca. 165 €/Nacht): Unter Bergens 5-Sterne-Adressen ist dieses Hotel ganz vorne mit dabei. Hier kannst du folglich – mitten im Herzen der Stadt – auf besonders hohem Niveau unterkommen.
3. Hinweise zu guten Tourangeboten in Bergen
Eine besonders informative und unterhaltsame Methode, Bergen und die regionalen Besonderheiten besser kennenzulernen, sind Stadtführungen. Die Guides leiten dich nicht nur zu den wichtigsten und schönsten Ecken der Stadt, sondern sind auch eine gute Quelle für Bergen Geheimtipps, die nur wenige Reisende auf dem Radar haben. Folgende Tourangebote ragen in dieser Hinsicht heraus:
- Geführter Rundgang durch die Stadt*: Für diese sehr empfehlenswerte Stadtführung stehen deutschsprachige Guides zur Verfügung. Ein Vorteil dieser speziellen Tour ist es, dass du nicht nur mit vielen Hintergrundinfos zu den besuchten Sehenswürdigkeiten versorgt wirst, sondern in den zwei Stunden auch viel über das Leben der Einwohner:innen erfährst.
- Ein Spaziergang durch Vergangenheit und Gegenwart (englischsprachig)*: Dieser ebenfalls zweistündige geführte Rundgang hat den Vorteil, dass er es sich ausdrücklich zum Ziel gesetzt hat, weniger häufig von Reisenden besuchte und gleichzeitig möglichst originelle Ecken anzusteuern. Leider werden nur englischsprachige Guides eingesetzt, was für manch einen ein KO-Kriterium sein kann. Wenn deine Englischkenntnisse jedoch solide sind, dann schau dir das Angebot vielleicht etwas genauer an.
- 2-stündige Segway-Tour*: Segways bieten eine kraftsparende Möglichkeit, das hügelige Bergen schnell besser kennenzulernen. Genau diesen Vorteil nutzt diese zweistündige Tour aus, sodass du auf originelle Art und Weise viele der bekanntesten Orte und einige weitere Highlights abgrasen kannst.
4. Tipps zu lesenswerten Reiseführern für Bergen & Norwegen
Klassische Reiseführer sind eine weitere hervorragende Quelle für Bergen Insider Tipps und praktische Reisehinweise. Dafür gibt es in deutscher Sprache vor allem eine gute Ausgabe, die ich dir gleich genauer vorstelle. Darüber hinaus existiert jedoch weitere hochwertige Reiselektüre für Trips nach Bergen bzw. Norwegen im Allgemeinen:
- Reise Know-How CityTrip Bergen*: Hier findest du, kompakt präsentiert, die wichtigsten Infos für eine Reise nach Bergen – sei es über die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und Museen oder über Ausflugsziele vor den Toren der Stadt. Dazu gesellen sich einige Bergen Insider Tipps zu Restaurants. Wenn du mehrere Tage in Bergen verbringst, könnte dieses Buch nützlich für dich sein.
- Oslo & Bergen – Lieblingsorte*: In diesem sehr lesenswerten Buch findest du nicht nur Bergen Geheimtipps, sondern auch Ecken in der Hauptstadt Oslo, die nur wenige Reisende kennen.
- Gebrauchsanweisung für Norwegen*: Dieses Buch liefert wiederum unterhaltsame Reiselektüre, bei der du die norwegische Kultur besser kennenlernst. Klar empfehlenswert!
- Stefan Loose Reiseführer Norwegen*: Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass neben Bergen noch weitere Orte in Norwegen auf deinem Reiseplan stehen. Und es ist meiner Erfahrung nach relativ wahrscheinlich, nicht nur einmal in das Land mit seiner wunderschönen Natur zu reisen. Entsprechend lohnt sich der Blick auf diesen umfassenden Reiseführer, der sich ausführlich mit den wichtigsten Reisezielen in ganz Norwegen beschäftigt und damit nicht nur wichtige Infos, sondern auch Reiseinspirationen liefert.
Viel Vergnügen in der schönen Stadt und beim Erkunden und Aufstöbern des ein oder anderen Bergen Insider Tipps und Geheimtipps! Weitere Tipps von mir zu Reisen nach Norwegen findest du in den folgenden Artikeln:
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