Die wichtigsten Tipps zu den 19 schönsten Genua Sehenswürdigkeiten
Vor meinem Urlaub in Ligurien war mir Genua vor allem durch zwei Erstliga-Fußballvereine und die kurz vor meiner Reise eingestürzte Autobahnbrücke bekannt.
Das ist ein etwas maues Hintergrundwissen zu einer Stadt, die mit einigen Superlativen glänzen kann: So bietet Genua eine der größten Altstädte Europas – genauer gesagt die zweitgrößte nach der von Rom. Ebenso ist der Hafen der Hauptstadt von Ligurien der größte Italiens und einer der größten im gesamten Mittelmeerraum.
Auch Genuas berühmtester Sohn ist mit dem Star unter den Seefahrern namens Christoph Kolumbus alles andere als ein B-Promi, der sich im nicht allzu weit entfernten Monaco als Schmuckdesigner versucht. Genuas Spitzname „La Superba“ ( = die Stolze) kommt also nicht von ungefähr: Die Genueser haben Grund, stolz auf ihre Stadt und deren lange Zeit glorreiche Geschichte zu sein.
Das zwischen Berge gequetschte und etwa 640.000 Einwohner beheimatende Stadtgebiet von Grande Genova erstreckt sich 25 Kilometer entlang der Mittelmeerküste und etwa 15 Kilometer von der Küste fort gen Norden.
Die wechselhafte Stadtgeschichte lässt sich leicht aus dem Stadtbild ablesen. So ist Genua keine aus dem Ei gepellte Museumsstadt, sondern eine lebendige und streckenweise schmutzige alte Hafenstadt mit all den positiven und negativen Aspekten, die diese Rolle mit sich bringt.
Das ergibt den in Italien häufig zu beobachtenden ständigen Wechsel zwischen Genie und Wahnsinn in einer besonders starken Form. Erst bewunderst du prachtvolle Kirchen und Palazzi, dann taucht plötzlich in einer kleinen zwielichtigen Seitengasse ein Straßen- bzw. genauer gesagt Gassenstrich auf, der wiederum in eine abartig befahrene Straße mündet. Und über dieser befindet sich dann auch noch ein Betonungetüm von Schnellstraße.
Der hinsichtlich Lautstärke, Luftverschmutzung, Hektik und Klima bestehende Kontrast zu meiner Urlaubsbasis in einem ruhigen Dorf im bergigen Hinterland von Ligurien war definitiv gigantisch, sodass mir dies besonders auffiel. Genua fühlt sich oftmals recht rau an.
Das ändert natürlich nichts daran, dass die Stadt ein sehenswertes, spannendes und an Kulturschätzen reiches Pflaster ist, das unbedingt erkundet werden will. Ein guter Startpunkt dafür könnte die Stazione Principe sein. Eine Kolumbus-Statue auf der vorgelagerten Piazza Acquaverde begrüßt die hier per Bahn ankommenden Gäste Genuas.
Die Genua Sehenswürdigkeiten im Westen der Stadt
1. Villa del Principe
Die für Andrea Doria (Prinz von Melfi) erbaute Villa del Principe gilt als das wichtigste aus dem 16. Jahrhundert stammende Denkmal Liguriens. Andrea Doria (für alle, die keine Fans von Andrea Pirlos Fußballkünsten waren: Andrea ist ein italienischer Männername) beauftragte für die Innenausstattung keinen Geringeren als den Raphael-Schüler Perinio del Vaga.
Die Gärten reichten ursprünglich bis hinunter zum Meer. Der in ihnen befindliche Brunnen stammt wiederum vom Michelangelo-Schüler Giovanni Angelo Motorsoli. Ebenso hatten die Dorias hier einen privaten Bootsanleger, der in den 1930er Jahren in die Stazione Marittima umgewandelt wurde.
Leider werden am Palazzo del Principe einige der Probleme Genuas deutlich. So wird der Blick vom Palazzo über den Garten in Richtung Hafen leider durch die optisch furchtbare Schnellstraße, die auf Betonstelzen erhöht am Hafen entlangführt, versaut. Schau dir das Machwerk an:
Am Rande: Das scheinbar über der Villa del Principe thronende Gebäude ist übrigens das 1908 erbaute Grand Hotel Miramare.
Öffnungszeiten: von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr
Eintritt: 9 €
2. Via Balbi mit dem Palazzo Reale
Die Via Balbi wurde 1606 von Genuas damaligem Top-Barock-Architekten für die Familie Balbi und die Jesuiten mit sieben Palazzi angelegt.
Entsprechend gehörte die in der Prachtstraße befindliche Galleria Nazionale de Palazzo Reale zunächst den Balbis, ehe sie 1824 von den Savoys übernommen wurde, die das gute Stück wiederum dem Staat spendeten. Heutzutage gibt es hier in der Kunstgalerie Werke von italienischen und auch ausländischen Meistern zu bewundern. Ebenso ist die an den Palazzo Reale ( = Königspalast) angrenzende Parkanlage besonders sehenswert.
Öffnungszeiten des Palazzo Reale: von Dienstag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr; samstags und sonntags von 13:30 bis 19 Uhr; montags geschlossen
Ein weiterer Prachtbau an der mit Cafés gesäumten Via Balbi ist das Hauptgebäude der 1471 gegründeten Uni Genua.
Über die angrenzende Via Cairoli (die wie die Via Balbi und die Via Garibaldi zum UNESCO Weltkulturerbe zählt) kann dich dein Weg zur nächsten und – nicht nur für meinen Geschmack – schönsten der Genua Sehenswürdigkeiten führen: der Via Garibaldi.
3. Genua Tipps zur Via Garibaldi (bzw. Strada Nuova)
Die 250 Meter lange Via Garibaldi (vor 1882 unter dem Namen Strada Nuova bekannt) ist eine 1558 angelegte Prachtstraße bzw. Millionärsmeile von Genua, die seit 2006 zum UNESCO Weltkulturerbe gezählt wird. Sie wurde ab 1550 für die reichsten Genueser Familien zum Protzen angelegt.
Warum das ausgerechnet mitten im damaligen Rotlichtviertel sein musste, erschließt sich mir nicht. Fakt ist, dass die vorherigen Eigentümer der Grundstücke ohne Entschädigung enteignet wurden. Tatsache ist ebenfalls, dass die Via Garibaldi schnell so berühmt wurde, dass Rubens 1622 ein Buch mit Ansichten der Prachtstraße herausgab.
Mit den Musei di Strada Nuova befinden sich einige der wichtigsten Kunstmuseen der Stadt in der Via Garibaldi. Sie befinden sich in den folgenden drei Palazzi:
Der Palazzo Bianco (Hausnummer 11) war eine Residenz der Grimaldis und genießt den Ruf, die besten Gemälde der Stadt zu beheimaten – darunter Meisterwerke von Rubens, Cranach und Caravaggio.
Gegenüber dem Palazzo Bianco befindet sich der Palazzo Rosso (Hausnummer 18), den du wegen seiner namensgebenden roten Farbe kaum übersehen dürftest. Erbaut wurde er 1671 für die Familie Brignole Sale, deren letzter Erbe das prachtvolle Gebäude 1874 der Stadt Genua spendete.
Während des zweiten Weltkrieges wurde der Palazzo Rosso von Bomben getroffen. In seinem mittlerweile längst restaurierten Inneren stößt du wiederum auf eine sehenswerte Kunstsammlung mit Werken von Rubens, Dürer, Caravaggio sowie auf ein Spiegelkabinett.
Den Abschluss des Trio Infernale der bekanntesten Palazzi an der Via Grimaldi bildet der größte unter ihnen: der Palazzo Doria-Tursi (Hausnummer 9). In ihm findest du eine der wertvollsten Violinen von Paganini (und zwar diejenige, die mutmaßlich vom Teufel gefertigt wurde) und drei von Christoph Kolumbus verfasste Briefe. Dieser Palazzo beherbergt zudem das Rathaus von Genua.
Die Via Garibaldi endet an der von weiteren Palazzi gesäumten Piazza delle Fontane Marose, der wiederum in die Piazza del Portello übergeht. Und von dem aus wiederum kann dich dein Weg zum nächsten meiner Genua Tipps weiterführen: der Aussichtspromenade Spianata del Castelletto.
Öffnungszeiten Musei di Strada Nuova: Dienstag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr (im Winter nur bis 18:30), Samstag und Sonntag zwischen 10 und 19:30 Uhr geöffnet (im Winter von 9:30 bis 18:30 Uhr)
Eintritt: 7 €
4. Aussichtspromenade Spianata del Castelletto
Die Aussichtspromenade Spianata del Castelletto bietet den wohl besten Ausblick auf die Altstadt und den Hafen von Genua. Du erreichst sie ab der Piazza Portello mit einem alten Lift: dem Ascensore della Spianata Castelletto.
Öffnungszeiten: täglich von 6:40 Uhr bis Mitternacht
Preis: Ein normales Busticket (z. B. vom Kiosk) ist 90 Minuten gültig und berechtigt zur Fahrt mit dem Ascensore della Spianata Castelletto hinauf zur Aussichtspromenade.
5. Villetta di Negro
Von der Piazza del Portello erreichst du nicht nur leicht die Aussichtspromenade Spianata del Castelletto, sondern auch die Parkanlage namens Villetta di Negro. Diese wurde im 19. Jahrhundert angelegt. Federführend war dabei der Architekt Carlo Barabino, der den Genuesen u. a. nahe der Altstadt eine grüne Lunge schaffen sollte.
Mit dem Villetta di Negro, einem Park mit Grotten und Kaskaden, ist ihm dies recht eindrucksvoll gelungen. Am oberen Ende des Parks wartet mit dem Museo d’Arte Orientale zudem ein Museum mit orientalischer Kunst, das als das beste seiner Art in Italien gilt.
Öffnungszeiten Museo d’Arte Orientale: von Dienstag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr; samstags und sonntags von 10 bis 19:30 Uhr geöffnet
Eintritt: 5 €
Genua Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in der mittelalterlichen Altstadt
Die 1850 angelegte Via San Lorenzo ist die Hauptachse der Altstadt. Von ihr aus erreichst du einige der Genua Sehenswürdigkeiten, die ich dir im Folgenden vorstellen werde.
Generell gilt jedoch: Lass dich unbedingt auch einfach ziellos durch die Gassen links und rechts treiben. Das könnte dir aber auch versehentlich passieren. Das Verlaufen in den engen Gassen dieser zweitgrößten Altstadt Europas dürfte fast schon unvermeidlich sein.
Ein weiterer Vorteil der engen Altstadtgassen, die teilweise fast wie Häuserschluchten wirken, zeigt sich im Sommer: Sie bieten Schutz vor der oftmals gnadenlosen italienischen Sonne.
6. Duomo di San Lorenzo
Der Duomo di San Lorenzo ist der wichtigste Kirchenbau von Genua und eine stilistische Promenadenmischung von Kathedrale, die etwa zwischen 1098 und 1160 erbaut wurde.
Neben der zuletzt 1934 restaurierten Fassade begrüßen dich zwei steinerne Löwen am Eingang der Kathedrale, deren Eingangstüren zudem zu den allerersten gotischen Werken in Italien zählen.
Neben der auf dem Domvorplatz stehenden Hitze stärkte das sehr prägnante schwarz-weiß gestreifte Mauerwerk des Domes meinen Appetit auf Domino-Eis. Viel wichtiger als mein Verlangen nach Domino-Eis ist jedoch die Tatsache, dass sich im Duomo di San Lorenzo die Reliquien von Johannes dem Täufer befinden.
Auf weitere Schätze kannst du im Museo del Tesoro di San Lorenzo stoßen. Das Highlight dieser Schatzkammer des Duomo di San Lorenzo ist der Sacro Catino (zu deutsch: Heiliger Gral). In diesem soll Joseph von Arimathäa das Blut von Jesus Christus aufgefangen haben.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr geöffnet
Eintritt: grundsätzlich kostenlos; für das Museo del Tesoro di San Lorenzo werden 6 € fällig
7. Palazzo Ducale
Der im späten 16. Jahrhundert erbaute Palazzo Ducale ( = Dogenpalast) war als Sitz der Dogen für lange Zeit die absolute Zentrale der Macht in Genua. Das scheint sich 2001 der gnadenlos unseriöse italienische Ex-Präsident Silvio Berlusconi als Vorbild genommen zu haben, als dieser im Palazzo Ducale den G8-Gipfel als Gastgeber ausrichtete.
Nicht nur die Teilnehmer des G8-Gipfels hatten die Möglichkeit, den Palazzo Ducale genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch du kannst das 1992 restaurierte Gebäude mit seinen Bars, kleinen Geschäften, Ausstellungen und regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen erkunden. Beispielsweise findet hier an jedem ersten Wochenende im Monat (außer im August und September) ein beliebter Antiquitätenmarkt statt.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 19 Uhr
8. Santi Ambrogio e Andrea
Am oberen Ende der Via San Lorenzo stößt du auf die zwischen 1589 und 1637 erbaute Jesuitenkirche Santi Ambrogio e Andrea. Nicht nur ihr Äußeres macht so einiges her. Auch ihr prächtiger Innenraum ist definitiv einen Blick wert. Grund dafür sind vor allem die dort befindlichen Gemälde von Rubens („Die Beschneidung Christi“ und „Hl. Ignatius heilt eine Besessene“).
9. Piazza de Ferrari
Die Piazza de Ferrari ist gesäumt von Palästen der Finanzwelt und Ausgangspunkt zur Erkundung der Hauptshoppingmeile Via XX Settembre. Bevor du jedoch zur Erkundung der dort ansässigen Geschäfte und Cafés aufbrichst, solltest du ein Päuschen am Brunnen auf dem Piazza de Ferrari einlegen. Dieser ist einer der beliebtesten Treffpunkte für die Genueser.
10. Via XX Settembre mit dem Mercato Orientale
Die Via XX Settembre ist die – wie bereits erwähnt – Hauptshoppingmeile und der Prachtboulevard im modernen Genua. Ihr Name erinnert an die Eroberung Roms durch italienische Truppe im Jahre 1870.
Hier kannst du unter Kolonnaden, auf wunderschön gefliestem Boden und unter sympathisch altmodischen Neonschildern, die zu den an der Straße ansässigen Cafés und Geschäften gehören, spazieren.
Nach einiger Zeit des Flanierens entlang der Via XX Septembre stößt du auf den Mercato Orientale. Dieser seit 1889 bestehende Markt erwartet dich u. a. mit dem notwendigen Basilikum, um das authentische Pesto alla Genovese auf den Teller zu zaubern.
11. Porta Soprana und das (vermeintliche) Geburtshaus von Christoph Kolumbus
Die 31 Meter hohe Porta Soprana wurde 1155 als Teil der Barbarossa-Mauern zum Schutz des namensgebenden Herrschers namens Barbarossa (was übrigens ein toller Vorname für eine deutsches Mädchen wäre: z. B. Barbarossa Müller) errichtet.
Kurz vor der Porta Soprana stößt du zudem auf die Casa di Colombo, die sich vor einigen Jahrhunderten im Besitz eines gewissen Domenico Colombo befand. Dieser Fakt verführt die Genuesen dazu, davon auszugehen, dass es sich hierbei um das Haus handelt, in dem der große Seefahrer Christoph Kolumbus aufwuchs.
Da Kolumbus jedoch fast schon paranoid anmutend mehr als widersprüchliche Hinweise zu seiner Herkunft hinterließ, dürfte der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nie geklärt werden können.
Fakt ist, dass die Genuesen relativ lange brauchten, um den 1506 verstorbenen Kolumbus überhaupt als herausragenden Sohn der Stadt anzuerkennen. 1684 war dieser Punkt jedoch erreicht, sodass sie das damals von französischen Bomben zerstörte Haus wieder aufbauten.
PS: Das optisch für meinen Geschmack weniger ansprechende Hochhaus an der angrenzenden Piazza Dante ist übrigens ein Werk des Lieblingsarchitekten von Benito Mussolini – dem Diktator des faschistischen italienischen Regimes zwischen 1925 und 1943.
12. Piazza delle Erbe
Unweit der Porta Soprana stößt du auf die Piazza delle Erbe. Die Gegend rund um diesen Platz ist eine besonders belebte Ecke mit zahlreichen Bars und Restaurants. Das dürfte zur hohen Beliebtheit des Viertels bei Studenten gesorgt haben.
Ebenso verantwortlich für diese Beliebtheit dürfte die Tatsache sein, dass du auf der Piazza delle Erbe das angeblich beste Eis der Stadt genießen kannst. Der Name der Eisdiele all deiner Gelati-Träume: Cremeria dell’Erbe.
13. Galleria Nazionale di Palazzo Spinola
Die Galeria Nazionale di Palazzo Spinola ist wiederum auf eine weitere der großen Genueser Familien zurückzuführen: die Spinolas. Sie befindet sich im wohl prachtvollsten aller Spinola-Palazzi und gilt als mutmaßlich beste Palazzo-Ausstellung Genuas.
Die Art der Präsentation der Werke erweckt den Eindruck, nicht durch ein Museum zu gehen, sondern durch die mehr als beachtliche Sammlung im Haus eines fast schon unangenehm gut betuchten Freundes, der u. a. einen Rubens sein Eigen nennen darf. Wer hat sie nicht, solch steinreiche italienische Freunde mit ein paar netten alten Schinken an der Wand und einem Spiegelkabinett statt einer Playstation?
Öffnungszeiten: von Dienstag bis Samstag zwischen 8:30 und 19:30 Uhr geöffnet; sonntags und montags zwischen 13:30 und 19:30 geöffnet
Eintritt: 4 €
Die Genua Sehenswürdigkeiten im alten Hafen (Porto Antico)
Mit 11.000 Beschäftigten ist der Hafen von Genua einer der größten am Mittelmeer und der größte Italiens. Grund dafür ist u. a. die in Mailand, Turin und in der relativ nahe gelegenen Südschweiz ansässige Industrie, für die der Genueser Hafen der naheliegendste Zugang zum Meer ist.
Der alte Hafen, also der Porto Antico, wurde nach Plänen von dem in Genua geborenen Stararchitekten Renzo Piano (auch mitverantwortlich für den Potsdamer Platz in Berlin) ab 1985 umgestaltet und für die Weltausstellung 1992 als Wahrzeichen der Stadt in Schuss gebracht.
Die wie auf Stelzen um die Altstadt und am Hafen entlang führende Schnellstraße Sopreelevata verhunzt jedoch die sonst möglichen malerischen Ausblicke vom Hafen in Richtung der sich am Hang hochfressenden Stadt.
14. Aquarium
Das Aquarium im Hafen von Genua ist nach dem Ozeanum in Stralsund das größte Aquarium Europas. Es wurde von Renzo Piano gestaltet und soll ein Containerschiff nachstellen. Besichtigen kannst du in ihm das – gefühlt – komplette Programm an Meeresbewohnern, darunter Haie und Delfine.
Ich persönlich entschied mich dagegen, meine rare Zeit in Genua in einem recht teuren Aquarium zu verbringen. (Man sollte etwa drei Stunden für den Aquarium-Besuch einplanen.) Die Tatsache, dass diese der Genua Sehenswürdigkeiten die am zweitmeisten besuchte Attraktion mit Eintrittspreis in ganz Italien ist, verspricht jedoch ein großes Vergnügen für Freunde der Unterwasserwelt.
Wenn du dir das Anstehen sparen möchtest, dann solltest du dir dein Ticket für das Aquarium unter diesem Link bestellen*.
Öffnungszeiten: von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 8:30 bis 21 Uhr geöffnet
Eintritt: 26 € für Erwachsene, 18 € für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren
Weitere Spuren, die Renzo Piano im Hafen von Genua hinterlassen hat, sind u. a. die folgenden:
- Bigo: ein 40 Meter hoher Kran, der über dem Wasser schwebt und dich für einen schönen Ausblick in die luftigen Höhen auf der Piazza delle Feste befördern kann
- Bolla: eine an den Meeresboden gekettete Glaskugel neben dem Aquarium, in der sich ein künstliches Regenwaldbiotop befindet
15. Galeone Neptune
Die Galeone Neptune ist ein für den Polanski-Film „Piraten“ (von 1986) geschaffener Nachbau eines spanischen Segelschiffes aus der Zeit um 1700. Das gute Stück, an dem etwa 2.000 Menschen etwa zwei Jahre lang arbeiteten, ist definitiv einen Blick wert und macht den Hafen von Genua um eine Attraktion reicher.
Wenn du 6 € locker machst, kannst du es auch von innen besichtigen. Laut einigen Tripadvisor-Bewertungen ist das jedoch nicht sonderlich empfehlenswert.
16. La Lanterna
„La Lanterna“ (zu Deutsch: die Laterne) ist ein im Hafen Genuas stehender Leuchtturm und Wahrzeichen Genuas. Ich schätze, dass die Seefahrer, die bei ihrer Rückkehr von harten Expeditionen in ihren Heimathafen einliefen und von La Lanterna begrüßt wurden, noch etwas erschöpfter waren als ich nach zweistündiger Anreise über die Autobahn.
Der mit seinem Sockel 117 Meter hohe Leuchtturm wurde ursprünglich 1128 erbaut. Das heutige Bauwerk stammt jedoch von 1543.
Die ursprüngliche Leuchte brannte dank ordentlicher Ladungen Olivenöl. Ob die dadurch entstandene Flamme jedoch die 55 Kilometer Sichtweite des heutigen Drehlichts erreichte, wage ich ganz stark zu bezweifeln.
Ich muss gestehen, mir La Lanterna nicht aus nächster Nähe angeschaut zu haben, da man aus dem Hafenbereich immer wieder einen Blick auf den Leuchtturm werfen kann. Die Aussichtsterrasse könnte jedoch den Besuch rechtfertigen.
Öffnungszeiten: an Wochenenden von 14:30 Uhr bis 18:30 Uhr geöffnet
Eintritt: Das 6 € kostende Ticket berechtigt für den Besuch der unteren Aussichtsterrasse sowie für den Besuch des Museums namens „Museo della Lanterna“, das sich mit der Geschichte des Leuchtturms, des Hafens und der Stadt beschäftigt.
Genua Sehenswürdigkeiten jenseits des Stadtzentrums
17. Cimitero di Staglieno
Der Cimitero di Staglieno wurde zwischen 1844 und 1851 ins Leben gerufen. Der Friedhof ist über 160 Hektar groß und mit unzähligen Kathedralen, Kapellen und ägyptischen Tempeln im Miniaturformat geschmückt. Ebenso sorgt die große Ausdehnung des Friedhofs dafür, dass er mit einem eigenen Busnetz ausgestattet wurde.
Die Gräber wohlhabender Prominenter findest du überwiegend im Pantheon, das sich im Zentrum der Anlage befindet.
Am bekanntesten ist jedoch das Grab einer Haselnuss- und Teigkringelverkäuferin namens Caterina Campodonico, die ihr Leben lang sparen musste, um sich ihre Grabstätte auf dem Cimitero di Staglieno leisten zu können.
Öffnungszeiten: täglich von 7:30 bis 17:00 Uhr geöffnet (kostenlose Führungen finden am 2. Wochenende eines jeden Monats statt)
Anfahrt: u. a. mit dem Bus 34 ab der Stazione Principe erreichbar
18. Über den Corso Italia nach Boccadasse
Den pittoresken Fischerhafen Boccadasse erreichst du, indem du ab dem Stadtviertel Foce über die Promenade Corso Italia am Ligurischen Meer entlang gen Osten spazierst.
19. Die Passeggiata Anita Garibaldi in Nervi
Nervi ist schon vor langer Zeit ein bei Aristokraten beliebter Kur- und Badeort im Osten von Genua gewesen. Und die dort gelegene Passeggiata Anita Garibaldi bietet ähnlich tolle Ausblicke auf das Mittelmeer wie der Corso Italia.
Die praktischsten Genua Tipps
1. Genua Reisetipps zu Unterkünften
In Genua gibt es viele gute und günstige Unterkünfte. Wenn du ein gutes und günstiges Hostel suchst und gerne in Schlafsälen übernachtest, dann solltest du unbedingt einen Blick auf das gut gelegene „Manena Hostel Genova*“ werfen. Gleiches gilt für das „Victoria House*“.
Ebenfalls gut und besonders günstig übernachten kannst du im „Hotel Suisse*“ an der Hauptshoppingmeile Via XX Settembre. Wenn es eine Spur teurer sein darf, dann schau dir das „Genova Suite Art*“ an.
Solltest du bei Booking.com wider Erwarten nichts nach deinem Geschmack finden, dann kann ich dir vielleicht eine Airbnb-Unterkunft mit diesem 25-Euro-Startguthaben-Geschenk* für deine erste Buchung dort schmackhaft machen.
2. Genua Tipps zur Anreise
Grundsätzlich ist eine Anreise nach Genua mit dem Auto möglich – zumindest aus den südlichen Gefilden Deutschlands. Schweizer haben es noch besser, wenn es um die Anreise nach Genua geht. Die Autofahrt ab Basel dauert z. B. nur etwa sechs Stunden, ab Zürich etwa fünf.
Das Fahren und Parken in Genua kann jedoch unangenehm werden. Die Parkplätze sind rar und die Ausschilderungen lassen zu wünschen übrig.
Praktischer dürfte in den meisten Fällen die Anreise über den Flughafen Cristoforo Colombo sein. Dieser befindet sich auf einer extra für ihn aufgeschütteten und 14 Hektar großen Halbinsel. Günstige Flugverbindungen findest du am besten unter diesem Link bei Skyscanner*. So ist vor allem Easyjet für günstige Flüge von Deutschland nach Genua eine gute Adresse.
Wenn du aus näher gelegenen Metropolen wie Nizza, Mailand, Turin oder dergleichen anreisen solltest, dann wirst du an einem der zwei Bahnhöfe von Genua ankommen: der Stazione Principe oder der Stazione Brignole. Beide liegen unweit der Altstadt und damit sehr zentral.
Auch das Fernbusunternehmen Flixbus* steuert Genua an (z. B. ab Nizza). Marinobus kann eine Alternative für Verbindungen zwischen Genua und Neapel sein.
3. Genua Tipps zum Nahverkehr
Das Herzstück des ÖPNV in Genua ist das stark ausgebaute Busnetz. Dein Ticket solltest du dir vor der Fahrt am Automaten oder in einem Kiosk kaufen. Ein Kartenkauf beim Busfahrer ist nur zwischen 20 und 7 Uhr sowie sonntags und das zu einem höheren Preis möglich.
Solltest du die Öffentlichen viel nutzen wollen, dann kann der 24 Stunden gültige Genovapass eine Option für dich sein. Wenn du viele Museen besuchen möchtest, dann solltest du hingegen einen Blick auf die „Card Musei + Bus“ werfen. Diese beinhaltet den Eintritt für 21 Museen und die Nutzung der städtischen Verkehrsmittel. Eine solche Karte kannst du dir unter diesem Link kaufen*.
Eine Alternative zu den Buslinien kann die eine Genueser U-Bahnlinie mit sieben Stationen sein. Einen Metroplan findest du z. B. hier*.
In Ergänzung zu den Buslinien und der U-Bahnstrecke gibt es mehrere Bergbahnen. Diese Lifte werden vom städtischen Verkehrsunternehmen AMT betrieben und sind mit normalen Bustickets nutzbar.
4. Genua Tipps zu den besten Reiseführern
Der Baedeker-Reiseführer „Italienische Riviera – Ligurien*“ bietet ein sehr ausführliches Kapitel über Genua und ist auch darüber hinaus die vermutlich perfekte Quelle, um viel über Ligurien zu erfahren.
Ähnlich empfehlenswert ist dieser Ligurien-Reiseführer vom Michael Müller-Verlag*, der ebenfalls umfassende Genua Tipps liefert.
Etwas günstiger, dafür aber auch knapper gehalten, ist dieser Reiseführer von Marco Polo*.
Hier folgt abschließend ein Link zu einer Karte bei Google Maps, auf der ich dir die genannten Genua Sehenswürdigkeiten markiert habe. Viel Spaß beim Erkunden der Stadt!
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Klemens
Danke für den hilfreichen Artikel! Ich bin gerade spontan in Genua und die Tipps haben mir sehr geholfen meinen Tag zu planen 🙂
Niklas
Hallo Klemens,
toll das zu hören! Genau so war es gedacht! Dann wünsche ich dir weiterhin viel Spaß bei deinem Spontantrip nach Genua.
Liebe Grüße
Niklas