Die Top 10 Berlin Insider Tipps abseits der Touristenmassen - Reiseblog Urban Meanderer
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Unter meinen Berlin Insider Tipps bzw. Geheimtipps ist der Blick von der Elsenbrücke auf Molecule Man nur einer von vielen.

Die Top 10 Berlin Insider Tipps abseits der Touristenmassen

Über die letzten sieben Jahre bin ich wegen dort wohnender Familie und Freunde so oft in Berlin gewesen, dass ich mich nicht mehr als normalen Touristen bezeichnen würde.

 

Dennoch bin ich in Berlin so unterwegs wie ein Tourist, weil ich dort eben nicht wohne und auch jeder einzelne Aufenthalt durch die zeitliche Begrenzung immer noch etwas Besonderes für mich geblieben ist.

 

Begünstigt wird das Immer-Besonders-Sein Berlins durch die riesige Anzahl an interessanten Orten, die diese fünftgrößte Stadt Europas zu bieten hat.

 

Die Standardtour führt Touris vom Alexanderplatz am Dom vorbei über den baustellenverseuchten Prachtboulevard Unter den Linden zum Brandenburger Tor und ins Regierungsviertel. Weiter geht es zum Potsdamer Platz. Eastside Gallery, Checkpoint Charlie, Kudamm, Gedächtniskirche und KaDeWe dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen.

 

Dabei finde ich, dass sich Berlin ausgerechnet gerade an und zwischen diesen Sehenswürdigkeiten nicht immer von seiner besten Seite präsentiert.

 

Das Brandenburger Tor ist schön, es macht jedoch Sinn, Berlin Insider Tipps anzusteuern, um die Hauptstadt besser kennenzulernen.

Machen wir uns daran, Berlin jenseits von Brandenburger Tor und Co. zu erkunden

 

 

Es ist wesentlich beeindruckender, wie viele interessante Orte Berlin über dieses Standardprogramm hinaus zu bieten hat. Zumindest einige von ihnen sollten es in dein Berlin-Programm schaffen, damit du ein Gefühl für diese unendlich spannende Stadt bekommst.

 

Zehn meiner liebsten von diesen Berlin Geheimtipps, die ich in dutzenden Berlin-Aufenthalten erkundet habe, stelle ich dir deshalb in diesem Artikel vor. Zwischendurch nenne ich dir zudem weitere Berlin Insider Tipps, die du ebenfalls auf dem Schirm haben solltest.

 

Mit in das von mir vorgeschlagene Berlin-Programm abseits der Touristenmassen haben es verlassene Orte, historische Stätten, ein Friedhof, Wald und Seen, Aussichtspunkte, Villen und riesige Wohnblöcke geschafft… So hast du sozusagen ein Best of von Berliner Orten, die nicht von Touristenmassen übervölkert sind und dir die Vielfältigkeit der deutschen Hauptstadt zeigen.

 

Berlin belohnt das Blicken über den Tellerrand. Die Stadt wird immer besser, je tiefer man zu den unbekannteren Orten vordringt, von denen es scheinbar unendlich viele zu erkunden gibt. Vor allem abseits der Touristenmassen zeigt Berlin, was für ein großartiges Reiseziel es ist. Überzeuge dich selber:

 

 

1. Corbusierhaus

 

Unter den Berlin Insider Tipps ist das Corbusierhaus mit seiner tollen Aussicht und der einzigartigen Atmosphäre einer meiner Favoriten.

Darf ich vorstellen? Das Corbusierhaus

 

 

Das Corbusierhaus ist ein Wohnhochhaus im Berliner Westend und wurde vom berühmten französischen Architekten Le Corbusier für die Bauhausausstellung im Jahre 1957 entworfen. Seit 1996 steht es unter Denkmalschutz.

 

Die Stockwerke heißen in diesem eher ungewöhnlichen Wohnhaus Straßen, an denen sich wiederum ursprünglich nicht nur Wohnungen, sondern auch Arztpraxen und Geschäfte befanden. Das ist jedoch – von einem Kiosk im Erdgeschoss abgesehen – nicht mehr der Fall, erklärt aber den früheren Spitznamen „Wohnmaschine“.

 

Unter den Berlin Geheimtipps hat sich das Corbusierhaus allein wegen der Umbenennung von Fluren in Straßen eine Nennung verdient.

Eine der „Straßen“ im Corbusierhaus

 

 

Bunte Farbtupfer an den Balkonen und große Fenster nehmen dem riesigen Beton-Wohnblock einen Teil seiner Düsterkeit.

 

Wenn du ein Fan von Sat-TV bist, dann solltest du besser nicht hier einziehen, da der Denkmalschutz das Anbringen von Satellitenschüsseln am Corbusierhaus verbietet. Einen Keller haben die Bewohner ebenfalls nicht, dafür aber einen sehenswerten Ausblick aus den großen Fenstern ihrer Maisonette-Wohnungen.

 

Für dich vor allem von Interesse ist die Tatsache, dass das Corbusierhaus auch für Nichtbewohner frei zugänglich ist. Im Erdgeschoss ist sogar eine kleine Ausstellung über die Entstehung des Gebäudes frei zugänglich.

 

Dank der kostenlosen Ausblicksmöglichkeiten aus den Treppenhäusern (am Ende der „Straßen“ zugänglich) ist das Corbusierhaus sicherlich nicht nur für Architekturinteressierte einer der besten Berlin Insider Tipps.

 

Es bereitete mir schon mehrfach ein großes Vergnügen, durch die sterilen Flure zu schleichen und den kostenlosen Ausblick über Berlin zu genießen.

 

 

Ein weiterer Tipp am Rande: Der schöne Friedhof Heerstraße mit dem mit Quietscheentchen geschmückten Grab des Komikers Loriot befindet sich in unmittelbarer Nähe und ist sicherlich ebenfalls einer der nennenswerten Berlin Insider Tipps.

 

Als Insider Tipp kann man das Olympiastadion hingegen zwar nicht bezeichnen. Aber auch dieses ist immer einen Blick wert und eben ein direkter Nachbar des Corbusierhauses. Noch interessanter wird das legendäre Stadion aus der Nazizeit, wenn man sich den Leni Riefenstahl-Film „Olympia“ anschaut.

 

 

Anfahrt: am besten die S3 bzw. S9 bis zur Station Olympiastadion (die Haltestelle „Olympiastadion“ der U2 ist ebenfalls eine Möglichkeit, jedoch weiter vom Corbusierhaus entfernt)

 

 

Einschub zum Retrobus 218

 

Unter den Berlin Geheimtipps ist der Retrobus 218 sicherlich einer der spannendsten für Nostalgiker.

Der Anblick des 218er-Busses löste nicht nur wegen der 1 Grad Außentemperatur Schnappatmung bei meiner Freundin und mir aus

 

 

Die folgenden zwei Berlin Insider Tipps erreichst du als ohne Auto Reisender am besten mit dem Retrobus 218 – einem alten Doppeldeckerbus, wie er z. B. in der „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“-Verfilmung zu sehen ist.

 

Nach Erkundung des Corbusierhauses könntest du an der nur wenige Meter entfernten Bushaltestelle „Flatowallee“ in den 218er Bus einsteigen. Dafür benötigst du lediglich einen normalen AB-Fahrschein. Das Tagesticket gibt es für 8,60 Euro und ist ab drei Fahrten lohnenswert.

 

Du könntest ein solches Tagesticket im Laufe des Tages zudem für weitere Fahrten mit folgenden Touristentram und -buslinien nutzen: Tram M10 (Party- und Touristenlinie), 100er Bus, 200er Bus.

 

Einziger Nachteil der 218: Der Retrobus fährt alles andere als im 10-Minuten-Takt, sodass du deine Fahrten zeitlich genau planen solltest. Unter diesem Link findest du die Busroute, Fahrtzeiten etc.

 

Mit dem Retrobus 218 kannst du eine idyllische Fahrt durch den Grunewald machen.

Geheimtipp für ewige Rotzlöffel: Im oberen Deck kannst du vorne links durch ein kleines Fenster den Busfahrer beobachten!

 

 

Auf den Weg solltest du dich jedoch auch konzentrieren. Die Havelchaussee war für Westberliner vor der Wende eine der wenigen Möglichkeiten, sich in der Natur zu befinden. Deshalb war sie an heißen Sommertagen komplett zugeparkt mit Autos, wie eine Oma ihrem Enkel im Bus erzählte, während sie von meiner Freundin und mir belauscht wurde.

 

Neben den nachfolgend beschriebenen Berlin Insider Tipps Selbstmörderfriedhof und Grunewaldturm sind das Strandbad Wannsee und die Pfaueninsel weitere interessante Haltestellen auf der Route der 218.

 

Es empfiehlt sich, die Strecke einmal komplett abzufahren und an der Endhaltestelle Pfaueninsel sitzen zu bleiben, um schließlich am Grunewaldturm oder Selbstmörderfriedhof den historischen Bus zu verlassen.

 

 

2. Selbstmörderfriedhof (Friedhof Grunewald Forst)

 

Unter den Top 10 Berlin Insider Tipps ist der Selbstmörderfriedhof einer meiner absoluten Favoriten.

Das Eingangstor zum Selbstmörderfriedhof

 

 

Der Friedhof Grunewald Forst ist vor allem unter seinem schaurigen Spitznamen Selbstmörderfriedhof bekannt. Zwischenzeitlich wurde er zudem wenig einfühlsam als Schandacker oder Friedhof der Namenlosen bezeichnet.

 

Mit gerade einmal 80 mal 60 Metern ist der idyllisch im Grunewald gelegene und einzige Selbstmörderfriedhof Deutschlands relativ klein.

 

Die erste offizielle Beerdigung fand im Jahre 1900 statt. Der Selbstmörderfriedhof wurde jedoch bereits zuvor als inoffizielle Begräbnisstätte für damals noch gesellschaftlich geächtete Selbstmörder eingesetzt, die hier häufig erhängt im Wald oder am nahegelegenen Havelufer angespült aufgefunden wurden.

 

Da Suizid damals eine schwere Sünde war, gab es für Selbstmörder bis zur Aufhebung des Bestattungsmonopols der Kirche im Jahr 1920 keinen Platz auf Friedhöfen.

 

In der Folge wird davon ausgegangen, dass sich auf der Fläche des Selbstmörderfriedhofs nur eine im unteren dreistelligen Bereich liegende Anzahl von Gräbern befindet, dort tatsächlich jedoch mehrere tausend Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Alleine im Mai 1945 wurden hier über 1.000 Bombenopfer bestattet.

 

Unweit der Stadtautobahn muss man sich hier nicht vor Rasern, sondern vor Wildschweinen in Acht nehmen.

 

Das bekannteste Grab hinter der erst seit 1929 existierenden Friedhofsmauer ist das des Model/Musikerin/Schauspielerin-Multitalents Nico, das vor allem für seinen Beitrag zum legendären Album „The Velvet Underground and Nico“ (das Album mit dem warholschen Bananencover) und die Rolle im Fellini-Film „La dolce Vita“ berühmt war. (Empfehlenswert ist übrigens die Doku „Nico Icon“ von 1995, die aktuell auf Youtube zu finden ist.)

 

Nico (bürgerlich Christa Päffgen) hatte sich bereits als 18-jährige bei einem Spaziergang über den Friedhof gewünscht, hier später einmal begraben zu werden. Dieser Wunsch wurde ihr erfüllt. Der Grabstein wird von Fans mit Lippenstiften, Weinflaschen, Zigarettenschachteln und dergleichen bestückt.

 

Das Grab von Nico ist auf dem Selbstmörderfriedhof eine der Pilgerstätten.

Das mit Geschenken bestückte Grab von Nico und ihrer Mutter

 

 

Ein weiterer prominenter Besucher des Selbstmörderfriedhofs war der Dichter Georg Heym, dessen Leichnam hier zudem nach einem tödlichen Schlittschuhunfall in der Leichenhalle zwischengelagert wurde. (Der tödliche Schlittschuhunfall war übrigens kein blutiges Kufen-Massaker, sondern ein Einbrechen im Eis.)

 

Der Selbstmörderfriedhof ist mit seiner besonders schaurigen Geschichte und seiner ruhigen Lage im Wald ein ganz besonderer Ort in Berlin.

 

 

Öffnungszeiten: täglich von 7 bis 20 Uhr zugänglich

 

 

3. Grunewaldturm

 

Nur einen etwa 35-minütigen Waldspaziergang vom Selbstmörderfriedhof entfernt ragt der Grunewaldturm in den Berliner Himmel. Dieser wurde von 1897 bis 1899 im Stil der Backsteingotik an der Havelchaussee erbaut und erreicht eine Höhe von 55 Metern.

 

Für dich vor allem von Interesse an dieser Höhe ist, dass sich eine Aussichtsplattform auf 36 Metern Höhe befindet und nach den 200 zu überwindenden Treppenstufen eine sehenswerte Rundumsicht über das umliegende Waldgebiet und bis nach Potsdam bietet.

 

In der Gedenkhalle kannst du zudem dem marmornen Kaiser Wilhelm I. „Guten Tag“ sagen. Zu dessen Ehren war der Grunewaldturm als Kaiser-Wilhelm-Turm errichtet worden. Kaiser Wilhelm I. war folglich bis zur Umbenennung des Turmes im Jahre 1948 namensgebend für dieses wirklich schöne Stück Backsteingotik am Rande des Grunewalds.

 

 

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 22 Uhr

 

 

Mit dem 218er Bus könntest du bis zum Bahnhof Wannsee und von dort aus mit dem Bus 114 weiter zum folgenden meiner Berlin Insider Tipps fahren:

 

 

4. Haus der Wannseekonferenz

 

In meinen Berlin Insider Tipps komme ich auch auf das Haus der Wannseekonferenz zu sprechen, das sich unweit des Heiligen Sees befindet.

Man kann es sich kaum vorstellen: Am Rande Berlins – und gleich um die Ecke vom Heiligen See in Potsdam – wurde ein Völkermord geplant

 

 

Am malerischen Ufer des Großen Wannsees befindet sich eine prächtige Fabrikantenvilla aus dem Jahre 1915, die zwischen 1941 und 1945 von der SS als Tagungs- und Gästehaus eingesetzt wurde.

 

Was man rein äußerlich niemals auch nur erahnen könnte, ist die Tatsache, dass hier eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte von offizieller Seite organisiert wurde. Am 20. Januar 1942 trafen hier fünfzehn hochrangige SS- und NSDAP-Funktionäre unter dem Vorsitz von Reinhard Heydrich aufeinander, um die sog. Endlösung der Judenfrage zu organisieren.

 

Es wurde besprochen, welche Gruppen von Juden vernichtet werden sollten (allein in Europa kamen elf Millionen in Frage) und wer dafür verantwortlich sein sollte. Ebenso wurden die dafür notwendigen Maßnahmen bestimmt und der zeitliche und räumliche Ablauf der Massentötungen koordiniert.

 

Weitere Details zu den Geschehnissen nehme ich an dieser Stelle jedoch nicht vorweg, da dich die im Haus der Wannseekonferenz befindliche Ausstellung über die Wannseekonferenz sowie über die vor und nach ihr liegenden Geschehnisse ausführlichst informiert.

 

 

Eintritt Haus der Wannseekonferenz samt Ausstellung: kostenlos

 

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet

 

Anfahrt: Der Bus 114 befördert dich vom Bahnhof Wannsee bis zur Haltestelle „Haus der Wannseekonferenz“. Bei einer längeren Wartezeit an der Bushaltestelle am Bahnhof Wannsee kannst du dich auf eine der Bänke auf dem Hügelchen hinter der Bushaltestelle setzen und von dort aus den Ausblick auf den Großen Wannsee genießen. Dabei kann man darüber nachdenken, welch perverses Gedankengut dazu führen kann, am Ufer eines derart schönen Sees einen Völkermord in Gang zu setzen.

 

Ebenfalls eine Erwähnung wert unter den Berlin Insider Tipps ist die Tatsache, dass die idyllisch gelegene Liebermannvilla nur wenige Meter vom Haus der Wannseekonferenz entfernt liegt und für wenig Geld besichtigt werden kann.

 

Was ich außerdem nicht unerwähnt lassen möchte: Potsdam liegt gleich um die Ecke und ist ebenfalls unbedingt einen Ausflug wert. Und genau für einen solchen Abstecher in Berlins Nachbarstadt könntest du dir meinen Artikel über einen schönen Rundgang entlang der Sehenswürdigkeiten Potsdams vormerken.

 

 

5. Teufelsberg

 

Einer der bekanntesten Berlin Insider Tipps dürfte der Teufelsberg mit der darauf befindlichen Radarstation sein.

Eine Kuppel der Radarstation auf dem Teufelsberg (Fotos aus der Radarstation kann ich hier leider nicht veröffentlichen, da die Nutzung der dort gemachten Fotos nur für private Zwecke erlaubt ist)

 

 

Der Teufelsberg dürfte der bekannteste der klassischen Berlin Insider Tipps sein. Ein Artikel über Berlin Geheimtipps schreit einfach nach einer Nennung des Teufelsberges. Allein der sich leicht abenteuerlich anfühlende Spaziergang auf den Teufelsberg durch den dichten Grunewald rechtfertigt die Anfahrt.

 

Der künstlich aufgeschüttete Teufelsberg ist mit 120 Metern Höhe der zweithöchste „Berg“ Berlins. Was du dir bewusst machen solltest, wenn du auf seinem Gelände unterwegs bist, ist folgende irre Geschichte:

 

Zur Nazizeit in den 1940er Jahren befand sich am Standort des Teufelsbergs noch der Rohbau einer Wehrtechnischen Fakultät, die Bestandteil der von den Nazis geplanten Welthauptstadt Germania werden sollte.

 

Nach Kriegsende wurde dieser unausgegorene Hirnschrott gesprengt. Die Reste der Gebäude wurden mit Trümmerschrott von geschätzt 15.000 im Krieg zerstörten Berliner Häusern aufgeschüttet. Der Teufelsberg war geboren.

 

In den 1950ern erkannten die Amerikaner die Nützlichkeit des Teufelsbergs für Spionagezwecke und installierten eine Abhörstation zum Abhorchen ihrer sowjetischen Feinde. Dies wurde mit der Wiedervereinigung Deutschlands überflüssig. Zunächst konnte die Anlage noch als Radarstation zur Flugsicherung eingesetzt werden. 1999 war jedoch auch damit Schluss.

 

Heutzutage rühmt sich das im Grunewald gelegene Gelände damit, in der ehemaligen Radarstation Europas höchstgelegene Streetart-Galerie zu beherbergen. Hinzu kommt aber noch deutlich mehr: Die 120 Meter Höhe des Teufelsberges begünstigen logischerweise einen wirklich ansehnlichen Rundumblick über die Hauptstadt und ihr Umland.

 

Bei diesem meiner Berlin Insider Tipps kommen also gleich mehrere geniale Aspekte zusammen: Du wanderst durch die Natur zu einer historisch bedeutsamen Stätte, die mittlerweile ein verlassener Ort ist und feinste Streetart sowie einen Rundumblick über Berlin bietet. Was will man mehr?

 

Unter den Berlin Geheimtipps darf der Teufelsberg wegen seiner Beliebtheit fast schon gar nicht mehr genannt werden.

Auch bunt-besprühte Autowracks gibt es auf dem Gelände der ehemaligen Radarstation auf dem Teufelsberg zu entdecken

 

 

Eintritt: 5 € für die eigenständige Besichtigung; 15 € für eine Besichtigung im Rahmen einer Führung; 15 € für ein Foto-Ticket, welches dir das Schießen von Fotos für private, nichtkommerzielle Zwecke gestattet

 

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr; letzter Einlass um 19 Uhr; montags und dienstags geschlossen; Führungen finden freitags um 14 Uhr in Deutsch und samstags und sonntags um 13 Uhr in deutscher und englischer Sprache statt

 

Informiere dich allerdings am besten selber noch einmal über die aktuellen Öffnungs- und Führungszeiten auf der offiziellen Website, da Änderungen möglich sind. Auf genannter Website kannst du dir zudem online dein gewünschtes Ticket kaufen.

 

Anfahrt: Die nächstgelegenen S-Bahnstationen sind Grunewald (S1 und S7) oder Olympiastadion (S3 und S9). Ein weiterer guter Startpunkt ist die Haltestelle Flatowallee der Busse 218 und M49. Von letzterer aus musst du mit etwa dreißig Minuten für ungefähre zwei Kilometer Fußweg durch das schöne Waldgebiet rechnen. Von der S-Bahnstation Grunewald sind es wiederum etwa 2,5 Kilometer und geschätzte 35 Gehminuten.

 

Das Areal ist umzäunt. Am Zaun stößt du immer wieder auf Zettel, die dich per Pfeil in Richtung Eingang lotsen. Da mir im Wald ansonsten keine einzige Ausschilderung zum Teufelsberg aufgefallen ist, solltest du dich möglichst mit einer Offline-Karte (z. B. City Maps to go) durch den Grunewald navigieren. Den Eingang zum Gelände habe ich dir übrigens auf der unterhalb des Artikels verlinkten Karte markiert.

 

Tipp: Wenn dir der Aufwand für die eigenständige Anfahrt zu groß oder zeitaufwendig ist, dann könnte diese geführte und zentral am Potsdamer Platz startende Tour zum Teufelsberg* genau das Richtige für dich sein. Die Anfahrt mit dem Minivan bis ans Gelände und die dich mit vielen Infos und Tipps versorgende Reiseleiterin rechtfertigen die im Vergleich zur selbst organisierten Variante höheren Kosten.

 

PS: Orte, an denen du Street Art kostenlos fotografieren darfst, gibt es in Berlin natürlich reichlich. Beispiele dafür sind beispielsweise das Haus Schwarzenberg am Hackeschen Markt oder die vom Künstler Evol zu Mini-Plattenbauten umgesprühten Stromkästen.

 

Auch hierfür bietet es sich an, eine Tour zu buchen, wenn du nicht viel Zeit in die Recherche stecken willst. Eine besonders gute Möglichkeit dazu liefert das folgende englischsprachige und dreistündige Angebot für eine Street Art-Tour, für das du dir bereits ab 14 Euro einen Platz sichern kannst:

 

 

 

 

6. Streifzug durch die Villenkolonie Grunewald zum Koenigssee

 

Unter den Top 10 Berlin Insider Tipps gehört ein Spaziergang durch die Villenkolonie Grunewald sicherlich zu den enspanntesten.

Wenn ich das nötige Kleingeld hätte, dann würde ich mir die Villa Noelle sofort kaufen

 

 

In der ab 1889 entstandenen Villenkolonie Grunewald ist Berlin weitgehend sauber, malerisch und präsentiert sich Lichtjahre von dem angeranzten Bild entfernt, das man sonst mit der Metropole in Verbindung bringt.

 

Das Praktische dabei ist, dass die „Millionärskolonie“ mit dem malerischen Koenigssee gerade einmal zwanzig Gehminuten vom westlichen Ende des Kudamms entfernt liegt.

 

Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass sich viele Prominente in der Villensiedlung wohlfühlten oder dies noch immer tun. Ab und an stolpert man in dem Nobelviertel zudem über Botschaften. Besonders interessant sind für meinen Geschmack die folgenden Adressen in der Villenkolonie Grunewald:

 

 

Douglasstraße 22: Der brillante Nosferatu-Regisseur F. W. Murnau lebte von 1919 bis 1926 in dieser riesigen Villa. Tipp: Die meisten – wenn nicht alle – Murnau-Filme findest du auf Youtube.

 

Bettinastraße 12: Hildegard Knef zog Ende der 1970er Jahre in die Bettinastraße 12 und versteckte sich hier wegen einiger viel diskutierter Schönheitsoperationen längere Zeit vor der Presse.

 

Winklerstraße 10: Die riesige und langsam verfallende Villa Noelle (siehe oben eingefügtes Foto) ist eines der Häuser, für deren Herrichtung ich gerne jedes Handwerk lernen würde und mich sogar mit Gartenarbeit anfreunden könnte. Noch lieber würde ich die verlassene Villa jedoch als Drehort für einen Horrorfilm nutzen.

 

Winklerstraße 22: Die vor allem als Sissi bekannte Schauspielerin Romy Schneider lebte hier ab 1966 in einer Vierzimmer-Wohnung und machte sich von dort aus häufiger auf zum nächsten meiner Berlin Insider Tipps – dem Koenigssee.

 

 

Der krönende Abschluss eines Streifzuges durch das Villenviertel kann schließlich ein Picknick an ebendiesem Koenigssee sein, der einer meiner Favoriten im an Seen nicht gerade armen Berlin ist. Überzeuge dich selber von dessen Vorzügen:

 

Unter den Berlin Insider Tipps ist der Koenigssee sicherlich ein interessanter Ort für ein Picknick.

Wenn der Koenigssee kein schöner See ist, dann weiß ich nicht, was ein schöner See ist

 

 

Anfahrt: Der Bus M19 (startet ab dem U-Bahnhof Mehringdamm) setzt dich an den Haltestellen Erdener Straße oder Hasensprung fast am Ufer des Koenigssees ab. Eine weitere gute Option ist die S-Bahnstation Grunewald.

 

 

7. Gropiusstadt

 

Unter den Berlin Insider Tipps dürfte die Gropiusstadt wegen Gebäuden wie dem Gropiushaus vielleicht nicht nur für Christiane F. Leser interessant sein.

Mich fasziniert ein Wohnblock wie das Gropiushaus – besonders bei Nebel im Herbst

 

 

Ein völlig anderes Wohnerlebnis als das in der Villenkolonie Grunewald bietet die Gropiusstadt, die zwischen 1962 und 1975 erbaut wurde. Durch ihre Erbauung wurden 18.500 Wohneinheiten geschaffen. Der Anteil von 90 % Sozialwohnungen sorgte dafür, dass sich die Gropiusstadt in den 1970ern zu einem Berliner Problembezirk entwickelte.

 

Die prominenteste Bewohnerin der Gropiusstadt war damals Christiane F., auf deren Erlebnissen und Aussagen das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo*“ basiert. Sie wuchs im Joachim-Gottschalk-Weg 10 und dort im 11. von 13 Stockwerken auf. Das Buch ist unbedingt empfehlenswert, um einen Einblick in das streckenweise unglaublich trostlose Leben im damaligen West-Berlin zu erhalten.

 

„Überall nur Pisse und Kacke, man muss nur genau hinsehen“, sagte Christiane F. 1978 über die Gropiusstadt. „Nirgendwo Pisse und Kacke, egal wo ich hinschaue“, denke ich mir im Jahre 2018.

 

Einige der gruseligen Schwarz-Weiß-Fotos in der Mitte des Buches wurden in der Gropiusstadt aufgenommen. Mittlerweile jedoch ist das Viertel grün und weit entfernt von der Betonwüste, die es in den 1970ern gewesen sein muss.

 

Sicherlich nicht gerade stimmungsaufhellend dürfte zudem die Tatsache gewesen sein, dass die Mauer direkt an der Gropiusstadt entlang lief. Auch das ist Gott sei Dank längst Geschichte, sodass die Felder Brandenburgs von der Gropiusstadt in null Komma nichts erreichbar sind.

 

Neben Christiane F.s alter Heimat am Joachim-Gottschalk-Weg 10 sind folgende Orte in der Gropiusstadt eventuell von Interesse für dich:

 

 

  • das Halbkreis-förmige Gropiushaus (auch Rundbau genannt)

 

  • das Wohnhochhaus Ideal: mit 89 Metern Höhe höchstes Wohngebäude Berlins und zu Zeiten seiner Errichtung sogar das höchste Europas; leider nicht ganz unbeliebt bei Selbstmördern

 

  • der ehemalige evangelische Jugendtreff „Haus der Mitte“: Das Gebäude, in dem Christiane F. wie viele andere Jugendliche erstmals mit Drogen in Kontakt kam, wurde vor einigen Jahren abgerissen und durch eine Lidl-Filiale ersetzt. Mittlerweile kommen dort also Jugendliche nicht mehr an harte Drogen, sondern an Eis und Perlenbacher-Pils.

 

  • die Gropiuspassagen: eines der größten Einkaufszentren Deutschlands

 

  • die Jungfernmühle: Sogar die älteste erhaltene Mühle Berlins befindet sich auf dem Gebiet der Gropiusstadt.

 

 

Sicherlich bekannter unter den Berlin Insider Tipps wäre das Wohnhochhaus Ideal, wenn es eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform hätte.

Eines der höchsten Wohnhäuser Deutschlands – das Wohnhochhaus Ideal

 

 

Ich stehe auf diese gigantischen Wohnblöcke, vor allem an einem nebligen Tag. Wenn du an derartiger Vermassung allerdings weniger Interesse hast, dann lebt der Besuch der Gropiusstadt natürlich hauptsächlich davon, das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zu kennen.

 

Falls du weder auf riesige Wohnblöcke noch auf das Buch und den Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ stehst, dann kannst du diesen meiner Berlin Geheimtipps als Platzhalter für das Aufsuchen von Berliner Filmdrehorten oder Orten, an denen Romane angesiedelt sind, verstehen. Beispiele dafür sind „Die Bourne Verschwörung“, „Unknown Identity“ oder „Lola rennt“.

 

 

Anfahrt: U7 bis Wutzkyallee und dann ein Spaziergang durch die Gropiusstadt bis zur U7-Haltestelle Lipschitzallee

 

 

8. Berliner Unterwelten (vs. Lost Places)

 

Was ich nicht unerwähnt lassen kann: Ich bin ein Fan von einigen der Berliner Lost Places. Einer der für meinen Geschmack spannendsten „Spaziergänge“ Berlins führt vom Bahnhof Gartenfeld über den Geisterbahnhof Siemensstadt bis hin zum Bahnhof Wernerwerk und damit über etwa 2,5 Kilometer ausrangierte Bahngleise der seit 1980 brach liegenden Siemensbahn.

 

Ab dem noch heutzutage voll im Betrieb befindlichen Bahnhof Jungfernheide startete die von 1927 bis 1929 erbaute Siemensbahn ursprünglich und verband damit das Industrieviertel Siemensstadt mit dem Berliner S-Bahnring. Lediglich starke Beschädigungen im 2. Weltkrieg sorgten für eine Unterbrechung.

 

In der Hochphase, während der 90.000 Menschen in der Siemensstadt arbeiteten, wurden täglich 17.000 Arbeiter im 5-Minuten-Takt mit der Siemensbahn zu ihrem Arbeitsplatz befördert. Zuletzt waren es immerhin noch immer etwa 10.000 Fahrgäste pro Tag.

 

Mein Favorit unter den Berlin Insider Tipps ist der Geisterbahnhof Siemensstadt der Siemensbahn.

Entlang des Geisterbahnhofs Siemensstadt wurden früher bis zu 17.000 Siemens-Arbeiter transportiert

 

 

Als eine Folge des Reichsbahnerstreiks rollen seit September 1980 keine S-Bahnen mehr über die Gleise der Siemensbahn. Für die Siemens-Arbeiter war die Einstellung der Strecke nicht allzu dramatisch, da durch die U-Bahnhöfe Rohrdamm und Siemensstadt der damals gerade erweiterten Linie U7 Alternativen für die Siemensstadt vorhanden waren.

 

Die Strecke der Siemensbahn steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Streckenverlauf salonfähig gehalten wird.

 

Es ist unheimlich faszinierend, was fast vierzig Jahre Verfall anrichten: Werbetafeln verblassen, Bäume erobern das Gleisbett und brechen durch den Beton der Bahnsteige, Graffiti sorgen für die nötigen Farbtupfer, aber auch Junkies wird ein Rückzugsort geschaffen.

 

Umgeben von diesem Chaos befindet man sich zwar noch immer in der Stadt, ist dem allgemeinen Geschehen jedoch trotzdem auf seltsame Art und Weise entrückt.

 

Ich war hier an einem besonders heißen Tag unterwegs und fühlte mich wie einer der Jungs aus der berühmten Stephen King-Verfilmung „Stand by Me“. Und das ist nicht die schlechteste Art, dem Alltag zu entfliehen, wenn du mich fragst.

 

Einer der Berlin Geheimtipps mit einer ganz speziellen Atmosphäre ist der Geisterbahnhof Siemensstadt.

Wenn schon keine Kneipe mehr im Bahnhof ansässig ist, muss man wohl seine eigenen Bierflaschen mitbringen

 

 

Die Erkundung von „Lost Places“ trifft aber zugegebenermaßen nicht jeden Geschmack und ist in vielen Fällen zudem weder im Sinne des Gesetzes noch komplett ungefährlich. Deswegen muss hier eine deutlich salonfähigere Variante her, das „vergessene“ Berlin kennenzulernen.

 

Hier meine Idee: Wenn du Berlin genauer kennenlernen möchtest, dann solltest du den Teil der Stadt unterhalb der Erdoberfläche nicht unbeachtet lassen. Dort warten u. a. DDR-Fluchttunnel, Bunkeranlagen und ausrangierte U-Bahntunnel darauf, erkundet zu werden.

 

Vom Berliner Unterwelten e.V. durchgeführte Touren machen genau das möglich. Im Rahmen einer der angebotenen Führungen (genauer: Tour 1 – Dunkle Welten) lernst du die Luftschutzanlage Gesundbrunnen kennen. Deren Existenz ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die U-Bahnstation Gesundbrunnen während des Zweiten Weltkrieges auf mehreren Ebenen mit Luftschutzräumen für Anwohner und Reisende ausgestattet wurde.

 

Die Luftschutzanlage existiert heutzutage nur noch aus dem Grund, dass die Alliierten sie nicht sprengen konnten, da im gleichen Atemzug auch der angrenzende U-Bahntunnel beschädigt worden wäre.

 

Während der genannten Führung wird vor allem der Luftschutz im Bombenkrieg thematisiert. Das Ergebnis ist ein am Originalschauplatz stattfindender und dadurch einzigartiger Einblick in das Berlin der Kriegsjahre.

 

Der Berliner Unterwelten e.V. bietet darüber hinaus noch weitere interessante Touren an. Ein Beispiel dafür ist die zwischen April und Oktober mögliche Erkundung einer Flakturmruine im Volkspark Humboldthain sowie der größten Bunkeranlage von ganz Berlin.

 

Einen besonderen Berlin-Bezug bietet zudem diese Tour, bei der du viel über die Fluchttunnel erfahren kannst, die zur Überwindung der Berliner Mauer gedacht waren.

 

 

Eintritt: Der Ticketshop befindet sich in der Brunnenstraße 105 am U-Bahnhof Gesundbrunnen. Die Preise der Führungen liegen generell zwischen 12 und 15 €.

 

Öffnungszeiten: Von April bis Oktober täglich von 10 bis 16 Uhr, am Wochenende zudem ab 9 Uhr geöffnet. Im November und März täglich von 10 bis 16 Uhr zugänglich. Im Dezember gelten verkürzte Öffnungszeiten, und zwar von Donnerstag bis Montag zwischen 10 und 16 Uhr sowie von Dienstag bis Mittwoch zwischen 10 und 14 Uhr.

 

 

9. Viktoriapark mit dem Nationaldenkmal

 

Unter meine Berlin Insider Tipps hat es auch der Viktoriapark geschafft.

Ausblick vom Nationaldenkmal im Viktoriapark

 

 

Das von Karl Friedrich Schinkel entworfene und 1821 fertiggestellte Nationaldenkmal für die Siege in den Befreiungskriegen, in denen man sich gegen Napoleon durchsetzen konnte, thront auf dem Kreuzberg.

 

Dieser ist wiederum eine der höchsten Erhebungen im Zentrum Berlins. Und diese Kombination aus Park, Denkmal und Aussichtspunkt macht den Viktoriapark seit langem zu einem meiner Lieblingsorte in Berlin.

 

Was nicht ganz unerwähnt bleiben soll: Das Gelände erfreut sich auch immer größerer Beliebtheit bei Touristen – vor allem an warmen Sommerabenden. Dennoch möchte ich den Viktoriapark hier unbedingt nennen. Schließlich besteht das Wetter in Berlin nicht nur aus lauwarmen Sommertagen.

 

Das Denkmal erinnert mich vage an eine Kirche, die z. B. in Edinburgh stehen könnte. Das auf seiner Spitze angebrachte Kreuz führte zu einer Umbenennung des 66 Meter hohen Hügels in Kreuzberg, was später wiederum ebenso namensgebend für den umliegenden Bezirk war.

 

Der das Denkmal umgebende Viktoriapark wurde erst ab 1888 angelegt und steht seit 1980 unter Denkmalschutz.

 

Neben dem Anblick des Nationaldenkmals und dem Ausblick, den du von seiner Plattform aus genießen kannst, ist der Wasserfall ein weiteres Highlight im Viktoriapark.

 

Spätestens jedoch der im Viktoriapark ansässige Biergarten sollte dich von einem Besuch des Parks überzeugen, sofern du dich nicht sowieso schon dazu entschlossen hast, an einem der Hänge des Parks ein Picknick einzulegen.

 

Zu Inglourious Basterds-Zeiten hauste Quentin Tarantino übrigens im östlich an den Viktoriapark angrenzenden Bergmannkiez, in dem sich Kreuzberg von seiner malerischsten Seite zeigt.

 

Berlin wird oftmals vorgeworfen, alles andere als eine malerische Stadt zu sein. Diese Aussage kann ich für viele Bereiche unterschreiben. Es gibt jedoch auch malerische Viertel in der Stadt, die von den unfassbaren Zerstörungen im 2. Weltkrieg ansatzweise verschont geblieben sind. Dazu gehören sicherlich auch Teile des Bergmannkiezes.

 

 

10. Der Treptower Park mit dem sowjetischen Ehrenmal

 

Zu den Berlin Insider Tipps gehört sicherlich auch dieses spektakuläre sowjetische Ehrenmal im schönen Treptower Park.

Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park

 

 

Der Treptower Park ist nach dem Großen Tiergarten der zweitgrößte Park Berlins. 1888 wurde die weitläufige Parkanlage fertiggestellt und bietet seitdem so einige Möglichkeiten zur Naherholung: darunter eine am Wasser gelegene Uferpromenade, ein Rosengarten, ein Gasthaus und Biergarten sowie ein Tretboot-Verleih.

 

Am spannendsten finde ich jedoch das im Park befindliche sowjetische Ehrenmal. Es wurde von 1946 bis 1949 als Gedenkstätte für die etwa 80.000 bei der Schlacht um Berlin zum Ende des 2. Weltkrieges gefallenen sowjetischen Soldaten erbaut. Über 7.000 von ihnen wurden zudem hier im Treptower Park bestattet.

 

Die das Ehrenmal dominierende Kolossalstatue misst eine Höhe von 30 Metern. Sie zeigt einen sowjetischen Soldaten, der ein Kind auf dem Arm trägt und auf einem zerstörten Hakenkreuz steht.

 

Für noch mehr Sowjet-Atmosphäre sorgen kyrillische Schriftzeichen und das Hammer und Sichel-Symbol der Sowjetunion. Und das mitten in Berlin!

 

 

Anfahrt: S-Bahnhof Treptower Park

 

 

Ein kleinerer meiner Berlin Insider Tipps am Rande: Die nahe dem S-Bahnhof Treptower Park gelegene Elsenbrücke bietet einen schönen Ausblick auf die Molecule Men und die Spree (siehe Beitragsbild am Anfang dieses Artikels). Bei ausreichender Ausdauer könntest du dich auch an eine Tretbootfahrt vom Treptower Park bis zu den Molecule Men heranwagen. Tretboote kannst du dir an der Insel der Jugend ausleihen.

 

In direkter Nachbarschaft befindet sich zudem mit dem Spreepark ein verlassener Freizeitpark aus DDR-Zeiten, der im Rahmen von Führungen erkundet werden kann…

 

 

Wie du siehst, gibt es in Berlin unendlich viel zu erkunden. Nach dutzenden Aufenthalten stoße ich immer wieder auf neue Orte und Geheimtipps, die ich unbedingt erkunden möchte.

 

Starte also auch du am besten gleich mit der Erkundung der genannten Top 10 Berlin Insider Tipps. Dann hast du sicherlich mehr als einen spannenden Berlin Kurztrip vor dir liegen. Vorher muss aber noch Zeit für Pommes-Curry sein:

 

Sicherlich alles andere als einer der Berlin Geheimtipps ist die allseits beliebte Pommes-Curry.

 

 

Einige abschließende Berlin Tipps

 

Für Bahnreisende ist es zunächst immer wieder ein guter Tipp, sich über diesen Sparpreisfinder auf Bahn.de* nach günstigen Tickets umzuschauen. Auch ein Blick auf die Angebote des Fernbusunternehmens Flixbus* kann sich lohnen.

 

Ebenso kann zur ersten Orientierung die folgende Karte nützlich sein, auf der ich dir die Lage der genannten Berlin Insider Tipps markiert:

 

 

 

 

Darüber hinaus habe ich noch weitere Tipps auf Lager, die für deine Reise nach Berlin nützlich sein könnten:

 

 

1. Berlin Tipps zu guten Reiseführern

 

Wenn dich meine Berlin Insider Tipps auf den Geschmack gebracht haben, tiefer in die Geheimnisse Berlins einzutauchen, dann wirf unbedingt auch einen Blick auf diese Berlin-Ausgabe meiner Lieblingsreihe der „111 Orte in…, die man gesehen haben muss“*.

 

Noch mehr Berlin-Geheimnisse findest du zudem im sehr unterhaltsam geschriebenen „Berliner Geheimnisse: 50 Spannende Geschichten aus der Hauptstadt*„.

 

Erst kürzlich ist mir zudem das Buch „Berlin – Lieblingsorte*“ in die Hände gefallen. Auch darin finden sich viele und unterhaltsam beschriebene Orte abseits der üblichen Touristenpfade. Sehr empfehlenswert!

 

Wenn du hingegen einen klassischeren Reiseführer suchst, der auch einige Insider Tipps enthält, dann könnte dieser Berlin-Reiseführer von Marco Polo* der richtige für dich sein.

 

 

 

 

Ebenfalls klassische Tipps zu Berlin kannst du in meinem Artikel über eine praktische Route entlang der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt finden. Den Artikel kann ich dir im Sinne schamloser Eigenwerbung natürlich wärmstens empfehlen.

 

Darüber hinaus für Eigenwerbung geeignet ist mein Artikel über die 8 wichtigsten Berlin Reisetipps. Falls du also mit deiner Reiseplanung hinsichtlich Nahverkehr und dergleichen noch nicht fertig bist, solltest du unbedingt einen Blick auf den folgenden Text werfen:

 

 

 

 

2. Berlin Tipps zu guten und günstigen Unterkünften

 

Zu meinen Berlin Insidertipps gehören auch ein paar Hinweise zu Hotels, die günstiger als das Adlon sind.

Das Hotel Adlon ist das wohl bekannteste Berliner Hotel

 

 

Darüber hinaus brauchst du vielleicht noch eine gute und günstige Unterkunft, um dich erholt an die Erkundung der Berlin Insider Tipps heranzuwagen. Booking.com* ist in dieser Hinsicht immer eine gute Anlaufstelle für Unterkünfte in jeder Anspruchskategorie. Ein besonders gutes Hostel ist meiner Erfahrung nach das sehr touristenfreundlich am Prenzlauer Berg und an der Grenze zu Berlin-Mitte gelegene EastSeven Berlin Hostel*.

 

Wenn es kein Hostel sein soll, dann empfehle ich dir die ebenfalls in dieser schönen Ecke gelegenen Schoenhouse Apartments*, die nur etwa 15 Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt liegen. Du möchtest lieber ins wildere Kreuzberg? Dann schau dir das The Cat’s Pajamas Hostel* an.

 

Ein empfehlenswertes 4-Sterne-Hotel in unmittelbarer Nähe des Ku’damms ist wiederum das Hotel Mercure*. Wenn es eher die Ecke Friedrichshain-Kreuzberg sein soll, dann schau dir vielleicht das Schulz Hotel Berlin Wall* an, das sich an der East Side Gallery befindet.

 

 

 

 

Für deutlich ausführlichere Infos zu den für Reisezwecke am besten geeigneten Stadtteilen in Berlin sowie empfehlenswerten Unterkünften in ihnen solltest du unbedingt meinen ausführlichen Artikel über Hoteltipps für Berlin lesen:

 

 

 

 

3. Berlin Tipps zu alternativen Stadtführungen

 

Hinsichtlich spannender Touren habe ich oben bereits die Streetart-Tour und die Tour vom Potsdamer Platz zum Teufelsberg genannt. Weitere empfehlenswerte und alternative Touren, die dich das Berlin abseits der Touristenmassen kennenlernen lassen, sind die folgenden:

 

 

  • Geführte Radtour „Arm, aber sexy“*: Drei Stunden lang erkundest du Berlin hier per Fahrrad. Dabei führt dich die Route zu zahlreichen Orten abseits der üblichen Touristenpfade. Die 4,9 von 5 Bewertungspunkten machen mehr als deutlich, dass die Tour hervorragend gut gemacht ist. Auch von mir gibt es eine klare Empfehlung!

 

  • 75 Minuten Trabi-Safari durch die Hauptstadt*: Hier erhältst du die einzigartige Möglichkeit, einen Trabi durch Berlin zu steuern. 75 Minuten lang erkundest du im Trabi-Konvoi die deutsche Hauptstadt – begleitet von Infos zu den vorbeiziehenden Attraktionen per Funk. Sehr originell!

 

  • Stadtführung durch den Kiez ‚Kreuzberg 61’*: 150 Minuten lang wirst du bei diesem Angebot durch eine der spannendsten Ecken Berlins geführt: Kreuzberg. Die Führung startet beim Viktoriapark, der zu meinen liebsten Orten in Berlin zählt. Danach stehen vor allem Ecken des Viertels au dem Plan, die man ohne einen ortskundigen Guide teils nur schwer entdecken würde.

 

  • Anti-Pub Crawl – Alternative Berlin Tour*: Bei dieser Kneipentour kannst du dich von einem englischsprachigen Guide in Berlins Kneipenszene einführen lassen und dich dabei sowohl unter Einheimische, als auch unter andere Reisende mischen.

 

  • Flughafen Tempelhof – Verborgene Orte im Flughafen*: Diese spannende Führung bringt dir zwei Stunden lang Tunnel und Bunker rings um den legendären und ausrangierte Flughafen Tempelhof näher. Dabei kannst du auch einen Blick in das größte unterirdische Bunkersystem der Hauptstadt werfen.

 

  • Geheime Food-Tour*: Diese englischsprachige Stadtführung kulinarischer Art bringt dir die Berliner Gastroszene mit ihren Spezialitäten näher. Dabei werden dir zahlreiche Kostproben geboten, sodass du unter anderem Flammkuchen, Gebäck, Dönerfleisch sowie Wein und Bier probieren kannst.

 

 

Darüber hinaus könnten auch die folgenden Touren interessant für dich sein, die dich allerdings eher zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten leiten:

 

 

  • Stadtrundgang durch Berlin zum Entdecken der Hauptstadt*: Hier lernst du Berlin in mindestens dreieinhalb Stunden intensiv kennen, während du viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt ansteuerst. Unter den klassischen Stadtführungen gehört dieses Angebot mit seinen Hunderten an positiven Bewertungen sicherlich zu den besten.

 

  • Kalter Krieg & Drittes Reich – Kleingruppen-Rundgang*: In historischer Hinsicht zählt Berlin zu den interessantesten Ecken der Welt. Diese Führung fokussiert sich auf die bedrückende, aber auch spannende Epochen des Berlins während der Naziherrschaft sowie des Kalten Krieges. An Originalschauplätzen wie unter anderem dem Standort von Hitlers Führerbunker werden dir viele Fakten zu diesen Zeiten vermittelt.

 

  • 2-stündige Sightseeingtour im VW-Bulli*: Wenn du Lust darauf hast, Berlin in einem kultigen Gefährt näher kennenzulernen, dann bist du bei diesem Angebot gut aufgehoben. Hier bekommst du eine zweistündige Rundfahrt im 1965er VW-Bus T 1 Samba geboten, was du Tour zu einem ganz speziellen Erlebnis machen kann.

 

 

 

 

Wesentlich detailliertere Infos zu den besten Stadtführungen und weiteren Unternehmungen in Berlin findest du in meinem ausführlichen Artikel zu dem Thema unter dem folgenden Link:

 

 

 

 

Das war’s vorerst. Ich hoffe, bei meinen Top 10 Berlin Insider Tipps ist auch der ein oder andere für dich interessante Ort mit dabei!

 

 

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Berlin ist mit Abstand Deutschlands am meisten bereiste Stadt. Dabei zeigt sich die Hauptstadt an ihren bekanntesten Sehenswürdigkeiten längst nicht von ihrer spannendsten Seite. Genau aus diesem Grund stelle ich dir hier meine Top 10 Berlin Insider Tipps abseits der Touristenmassen vor.

Die Top 10 Berlin Insider Tipps

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15 Kommentare
  • Sabiha
    Antworten

    Bin begeistert von Deinen Tipps!
    Hatte bei meinem ersten Berlinbesuch auch im East Seven Berlin Hostel übernachtet und es hatte richtig Charme. Das Corbusierhaus wollte ich schon seit längerem besuchen und Plattenbauten, wie das in dem Christiane F. gewohnt hat (Buch gelesen und Film gesehen :D), haben mich schon immer aus unergründlichen Gründen interessiert.
    Mein nächster Berlin-Trip steht wieder an und ich habe mir einige Spots aus Deinem Artikel rausgepickt, vielen Dank! 😉

    14. Dezember 2018 at 10:26
  • Lars
    Antworten

    Hallo Niklas,
    dein Artikel liest sich wunderbar und hat mir viele, viele tolle Anregungen gegeben, Berlin auch mal von einer etwas anderen Seite anzuschauen. Ich habe viele der von dir genannten Orte besucht und hatte eine tolle Zeit in Berlin. Ein großes Dankeschön dafür!
    Alles Gute
    Lars

    22. Juli 2019 at 10:23
  • Sabine
    Antworten

    Hallo Niklas,
    auf der Suche nach ausgefallenen Orten, die man in Berlin noch besuchen kann, bin ich auf deine Seite gestoßen. Danke für die tollen Anregungen für Berlin. Ich will schauen, ob wir uns etwas davon nächstes Wochenende ansehen können.
    Aber sicher werde ich noch bei deinen anderen Reiseberichten ein wenig schnöfen. Vielen Dank für deine tolle Seite.

    4. Januar 2020 at 23:33
  • Sabine (noch eine)
    Antworten

    Hi Niklas,
    ich bin zum Abschied von Tegel 1 Tag in Berlin gewesen und bis zum 4. Ort Deinen Empfehlungen gefolgt (zu mehr hat die Zeit leider nicht gereicht). Ich hatte einen wundervollen Tag und weiß gar nicht wie ich Dir danken soll….
    Als Loriotfan war es eine besonderer Moment an seinen Grab zu stehen auf diesem zauberhaften Friedhof. Auch die Fahrt durch den Grunewald mit den historischen Bus war echt ein Erlebnis.
    Wenn ich wieder irgendwohin reise, stöbere ich zuerst bei Dir…
    Nochmal herzlichen Dank!

    1. November 2020 at 19:34
  • Bernard Lay
    Antworten

    Hallo Niklas,
    ich bin immer auf der Suche nach „Geheimtipps“ für meine Kunden. Danke für den tollen Bericht.
    Viele Grüße
    Bernard

    7. April 2021 at 14:00
  • Karl
    Antworten

    Herzlichen Dank für Diese Sammlung mit Tipps abseits des Mainstream.
    Bis auf die letzen drei habe ich tatsächliche alle von Dir benannten Ecken diese Woche besucht und das war toll.

    Einzig das Haus der Wannseekonferenz hat meine Stimmung getrübt, aber das ist bei diesem Thema wohl auch normal.

    15. Juli 2021 at 20:20
  • Karl
    Antworten

    Warum wurde mein Kommentar gelöscht?

    16. Juli 2021 at 11:10
  • Sorry, das hatte ich fehlinterpretiert. Gibt es mal einen zweiten Teil? 🙂
    Gruß
    Karl

    11. Oktober 2021 at 10:18

Über Kommentare freue ich mich!

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