Straßburg Insider Tipps: 10 Tipps abseits der üblichen Highlights
Straßburg ist ein beliebtes Pflaster. Nicht zuletzt die Grenzlage zieht Tagestouristen und Wochenendtouristen aus Deutschland, der Schweiz, den Benelux-Ländern und Teilen Österreichs an. Hinzuaddieren kannst du schließlich asiatische Reisegruppen, die sich an der Fachwerkromantik nicht sattsehen können.
Entsprechend überfüllt präsentieren sich die Straßen in der Altstadt rund um das Münster und die Gassen rund um die Ponts Couverts in Petite France.
Der Trubel kann Spaß machen. Vorteilhaft kann es aber auch sein, Plätze zu wissen, an denen du dem Epizentrum der touristischen Aktivitäten für einen kleinen Moment entkommen kannst.
In diesem Artikel über Straßburg Insider Tipps bzw. Geheimtipps möchte ich dir deshalb Orte vorstellen, die – mal mehr und mal weniger – abseits der üblichen Touristenpfade liegen. Ergänzt wird der Spaß um Tipps für typisch elsässische Spezialitäten sowie Restaurants und Cafés, in denen du Köstlichkeiten aus dem Elsass probieren kannst.
Das soll dir – in Ergänzung zu meinen beiden anderen Straßburg-Artikeln (Rundgang entlang der bekanntesten Sehenswürdigkeiten sowie praktische Reisetipps) – einen umfassenden Gesamtüberblick über die schöne Elsass-Metropole liefern.
Starten wir also das letzte Kapitel meines kleinen Straßburg-Brockhauses.
1. Passerelle des Deux Rives (Brücke der zwei Ufer)
Ich reiste mit einem Nachtzug ins nahe bei Straßburg gelegene Offenburg, von wo ich per Regionalzug in wenigen Minuten bis zum Grenzort Kehl weiterfuhr. Vom Kehler Bahnhof ging ich passend zum Sonnenaufgang zur Brücke mit dem schönen Namen Passerelle des Deux Rives.
Dort angekommen, spazierte ich im Morgengrauen, das ich sonst übrigens nie zu sehen bekomme, über die Brücke von Deutschland nach Frankreich und das, ohne eine andere Menschenseele weit und breit zu sehen. Auf diese Art konnte ich einen skurrilen kleinen Reisemoment erleben, den ich vermutlich nie vergessen werde.
Jetzt aber schnell zu den harten Fakten: Die Passerelle des Deux Rives (zu Deutsch: Brücke der zwei Ufer) ist eine 387 Meter lange Brücke für Fußgänger und Radfahrer, die den Rhein zwischen Frankreich und Deutschland überspannt. Sie steht damit sinnbildlich für den europäischen Gedanken und wurde beim Nato-Treffen von 2009 symbolisch genutzt, als Obama, Merkel & Co. an der Brücke zusammentrafen.
Eröffnet wurde der mehr als ansehnliche Brückenbau 2004 und das passend zur Landesgartenschau, die hier damals stattfand. Das Areal der „Gartenparty“ existiert natürlich noch immer. Besichtigen kannst du es bei einem Spaziergang auf den beiden Seiten des Rheins im grenzüberschreitenden „Garten der zwei Ufer“. Das lässt sich mit einem Besuch der Passerelle des Deux Rives perfekt kombinieren.
Die Gartenanlagen am Rheinufer sind sowohl in Straßburg als auch in Kehl perfekt für eine Sitzpause mit einer Dose voller Sauerkraut geeignet. Die Hügelketten des Schwarzwaldes am Horizont und das Plätschern des Rheins sorgen für eine Sauerkraut-würdige Kulisse.
Insgesamt steht die Passerelle des Deux Rives samt dem angrenzenden Parkbereich zwar auch bei einigen anderen Touristen auf dem Zettel. Der Großteil von ihnen bleibt jedoch im Stadtzentrum und im Europaviertel hängen, sodass du dir Straßburg samt seiner einzigartigen Lage am Rande zweier Länder hier mit deutlich weniger anderen Reisenden teilen musst.
Anfahrt: Vom Bahnhof in Kehl dauert der Fußweg zur Passerelle des Deux Rives beispielsweise etwa 15 Minuten. Von Straßburg aus könnte auch die folgende geführte Radtour zur Brücke interessant für dich sein:
- Fahrradtour nach Kehl*: Diese Stadtführung mit Fahrrädern führt dich nicht nur zur Passerelle des Deux Rives, sondern bringt dich auch per Rad zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Straßburg.
2. Bassin d’Austerlitz
Das Bassin d’Austerlitz beschreibt ein ehemaliges Hafenareal und eine für meinen Geschmack sehr gelungene Umwandlung eines ehemaligen Industriegebiets in einen Wohn-, Arbeits- und Ausgehbereich.
Nachdem der Hafen geschlossen wurde, lagen die Speichergebäude brach. Die erstklassige Lage nahe der Innenstadt und noch dazu an einem Nebenarm des Rheins durfte jedoch nicht ungenutzt bleiben.
Entstanden ist hier deshalb unter anderem ein städtisches Kulturzentrum namens „Le Shadok“, das sich in einem ehemaligen Warenlagerhaus eingenistet hat und sich definitiv eine Nennung unter Straßburg Insider Tipps verdient hat. Der Fokus des Kulturzentrums liegt auf Digitaltechnik, was sich in einem Fab Lab mit 3D-Druckern und mehr zeigt.
Im FabCafé werden wiederum Essen und Getränke geboten. Oftmals bietet das Le Shadok kostenlose Ausstellungen. Außen gibt es zudem einen kleinen Bereich zum Hinsetzen.
Darüber hinaus bietet das Bassin d’Austerlitz umliegend einige Cafés und Restaurants. Ein Kino, Wohnungen und eine Bibliothek bringen weiteres Leben in die Bude. Hinzu gesellen sich durch die modernen Glasfassadenhochhäuser, das Hafenbecken und einen alten Hafenkran einige spannende Fotomotive.
Am Bassin d’Austerlitz lernst du folglich ein modernes und interessantes Stück Straßburg kennen, das sich von der sonst mit der Stadt in Verbindung gebrachten Fachwerkarchitektur abgrenzt.
Öffnungszeiten Le Shadok: Mittwochs, donnerstags und samstags von 14 bis 19 Uhr, freitags von 14 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Montags und dienstags geschlossen.
Anfahrt: Die Haltestelle „Winston Churchill“ der Straßenbahnlinien C und E liegt nahe dem Bassin d’Austerlitz. Das gilt auch für die Haltestelle „Étoile“ der Tramlinien A und D.
3. Cave Historique des Hospices de Strasbourg
Der Cave Historique des Hospices de Strasbourg wurde 1395 gegründet. Er befindet sich auf einem hübschen Klinikgelände mit malerischen alten Gebäuden.
Herzlichen Glückwunsch, wirst du dir jetzt vielleicht denken. Einige Infos zur Hintergrundgeschichte dürften daher nicht schädlich sein: In früheren Zeiten zahlte man für seinen Krankenhausaufenthalt nicht mit Euros und Dollars, sondern mit Sachspenden. Nicht jeder Patient konnte mit Bergen von Gold aufwarten. Akzeptiert wurden daher auch Spenden wie Wein.
Letzteres kam offensichtlich nicht zu selten vor, da sich unter dem Krankenhaus infolge der Weinschenkungen ein Weinkeller herausbildete. In diesem Keller wurden früher übrigens auch heimlich die Leichen der Patienten obduziert, um mehr über den menschlichen Körper zu erfahren. Das sei aber nur am Rande angemerkt…
Die große Besonderheit in dem Cave Historique ist die Tatsache, dass in ihm der älteste Wein der Welt lagert. Dieses Gesöff von 1472 befindet sich in einem 300-Liter-Fass. Was über fünf Jahrhunderte wohl mit dem Geschmack angestellt haben? Den Uralt-Wein würde ich zumindest lieber probieren als einen Camembert von 1472.
Der Weinkeller ist per Audioguide oder gänzlich eigenständig erkundbar. Führungen finden nur auf Anfrage statt. Weinverkostungen sind ebenfalls nur an bestimmten Tagen möglich, sodass du für aktuelle Infos am besten auf der Website des Weinkellers vorbeischaust. Für Weinliebhaber dürfte der Hinweis nicht schaden, dass hier auch ein Weinkauf möglich ist und das sogar zu humanen Preisen.
Eintritt: Kostenlos. Der Audioguide würde allerdings 3 Euro kosten.
Öffnungszeiten Weinkeller und Geschäft: Von Montag bis Freitag zwischen 8:30 bis 12 Uhr sowie zwischen 13:30 und 17:30 Uhr geöffnet. Samstags ist der Cave Historique von 9 bis 12:30 Uhr zugänglich. An Sonntagen und Feiertagen geschlossen.
4. Quai des Pêcheurs (Plage)
Der Quai des Pêcheurs wird auch Plage (Strand) genannt. Er ist vor allem für drei an ihm befindliche und in Cafés und Bars verwandelte Boote bekannt, die gemütlich in der eher mickrigen Brandung der Ill schaukeln.
Von der Altstadt ist der Plage schnell erreicht. Er gilt als beliebt bei Studenten, unter die sich an warmen Tagen auch der ein oder andere Tourist mischt.
Schön ist hier vor allem das in einem der Boote befindliche „Café Atlantic“. Das „Le Rafiot“ ist wiederum eine Bar auf einem weiteren der dauerhaft ankernden Kutter und bietet Getränke mit netter Aussicht aufs Wasser.
Das „Ill Vino“ ist eine weitere Bar mit einem der Boote als Heimat und sorgt für gute Atmosphäre mit Wein und Snacks.
Ein nettes kleines Café ist zudem das „Coffee Stub“, das in einem der Häuser am Quai des Pêcheurs zu finden und eine Empfehlung wert ist.
PS: Nicht entgehen lassen solltest du dir den Blick von der Brücke nördlich des Quai des Pêcheurs in Richtung der Paulskirche, die besonders ansehnlich auf einer Inselspitze platziert wurde.
5. Besuch eines der Straßburger Märkte
Auf Märkten gibt es Köstlichkeiten und andere mehr oder weniger nützliche Dinge zu kaufen und/oder zu bewundern. Außerdem ermöglichen sie oftmals einen Einblick in die lokale Kultur und bringen dich unters Volk, was bekanntlich selten schlecht ist.
Straßburg hat so einige Märkte zu bieten. Hier folgen vier Beispiele für sehenswerte Exemplare dieser Gattung auf den Straßburger Straßen:
- Markt auf dem Place Broglie: Auf dem Place Broglie in der Altstadt findet dieser relativ große Markt statt, auf dem du dich vor allem mit Lebensmitteln, aber auch Kleidung, Blumen und noch einigem mehr eindecken könntest. Zeiten: Mittwochs und freitags zwischen 7 und 18 Uhr.
- Flohmarkt in der Altstadt: Zwischen dem Place de l’Étal und dem Place de la Grande Boucherie findet unweit des Münsters dieser kleine Flohmarkt statt. Zeiten: Mittwoch und Samstag von etwa 7 bis 16 Uhr.
- Büchermarkt in der Altstadt: Auf dem Place Kléber mitten im Zentrum der Stadt könntest du dir Lektüre für die Rückfahrt genehmigen, falls du deine Französischkenntnisse auf Vordermann bringen möchtest. Zeiten: Dienstag, Mittwoch und Samstag von ca. 9 bis 18 Uhr.
- Marché de l’Esplanade: Auf dem Boulevard de la Marne – und damit im außerhalb des Zentrums unweit der Orangerie gelegenen Stadtteil Vauban – findet ein großer Markt für Lebensmittel, Klamotten und mehr statt. Zeiten: Dienstags und samstags von 7 bis 13 Uhr.
6. Saint-Pierre-le-Jeune (protestantisch)
Bis zu dieser nördlich auf der Altstadtinsel gelegenen protestantischen Kirche Saint-Pierre-le-Jeune dringen die wenigsten Touris vor, obwohl dieses schöne Gebäude nur etwa 500 Meter vom Münster entfernt liegt. Das ist ein kleiner Fehler, da der Kirchenbau vor allem in seinem Inneren viel fürs Auge zu bieten hat.
Schon zwei Vorbauten schmückten an dieser Stelle die Stadt, ehe im 13. Jahrhundert mit dem Bau der jetzigen Version begonnen wurde. Die ältesten Bestandteile der Saint-Pierre-le-Jeune (Teile des Kreuzgangs und untere Geschosse des Glockenturms) stammen aus dem 11. Jahrhundert.
Im Kircheninneren erwarten dich wunderschöne Fresken sowie sehenswerte und mit Wappen verzierte Fenster. Darüber hinaus gibt es eine Orgel mit 1780er Baujahr zu sehen, die vom berühmten elsässischen Orgelbauer Silbermann geschaffen wurde.
Der romanische Part des Kreuzgangs gilt übrigens als einer der ältesten Kreuzgänge nördlich des Alpenraums. All das macht einen Abstecher in den Norden der Altstadt absolut lohnenswert.
Öffnungszeiten: Leider finde ich nur die Öffnungszeiten von März bis Oktober. Da öffnet die Kirche montags 15 bis 17:30 Uhr, zwischen Dienstag und Samstag von 10:30 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr.
7. Saint-Pierre-le-Jeune (katholisch) & Justizpalast
Mit der katholischen Saint-Pierre-le-Jeune-Kirche und dem Justizpalast befinden sich gleich zwei prachtvolle Straßburger Gebäude in direkter Nachbarschaft, die es bei relativ wenigen Touristen auf die To-Do-Liste schaffen und sich damit eine Nennung unter meinen Straßburg Insider Tipps sichern können.
Die Kirche besteht überwiegend aus rosafarbenem Sandstein und liegt leicht außerhalb der Grande Île. Sie wurde während der deutschen Herrschaft im Jugendstil aus dem Boden gestampft.
Der Anblick von außen ist nicht von schlechten Eltern. Im Kircheninneren gibt es außerdem unter anderem Statuen aus weißem Marmor zu sehen. Insgesamt ergibt das einen tollen Ort, um nicht allzu weitab vom Trubel am Münsterplatz eine ruhige Minute zu genießen. Erstaunlicherweise zieht die katholische Saint-Pierre-le-Jeune nur wenige Touristen an.
Der benachbarte Justizpalast (Palais de Justice) ist wiederum der Sitz des Obersten Gerichtshofes und wurde ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts von den Deutschen erbaut.
Das Gebäude darf sich sicherlich als eines der architektonischen Highlights im Deutschen Viertel bzw. in der Neustadt bezeichnen lassen. Seit 2016 gilt das umso mehr, denn da wurde die etwa drei Jahre andauernde Renovierung abgeschlossen, welche das Gebäude in alten Glanz zurückversetzt hat.
8. Botanischer Garten
Der Botanische Garten Straßburgs ist Teil der Uni und das seit 1884. Das Ziel war es damals, in Straßburg ein weiteres wichtiges botanisches Zentrum für das Deutsche Reich zu schaffen.
Heutzutage können sich die Straßburger darüber freuen, einen der wichtigsten botanischen Gärten Frankreichs in ihrer Stadt zu beheimaten. 6.000 Pflanzenarten gibt es hier zu bestaunen. Als besonders sehenswert empfand ich das Gewächshaus mit Tropenpflanzen aus dem asiatischen Raum.
Früher befanden sich auf dem Areal des Botanischen Gartens Teile der Straßburger Stadtmauer. Das deutet auch an, dass die Anlage noch relativ zentral gelegen und vom Zentrum in einem schönen Spaziergang erreichbar ist, wenn du keine Lust auf eine Tramfahrt hast.
Sonntags finden übrigens Führungen statt, dank derer sich die Pflanzenwelt besonders gut kennenlernen ließe.
Eintritt: Kostenlos.
Anfahrt: Die Haltestelle „Université“ der Tramlinien C, E und F liegt nur wenige Meter vom Botanischen Garten entfernt.
Öffnungszeiten: Im Januar und Februar scheinbar geschlossen. Im März und April sowie im September und Oktober täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Von Mai bis August täglich zwischen 14 und 19 Uhr zugänglich und im November und Dezember von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
9. Parc de l’Orangerie
Der Parc de l’Orangerie ist die älteste Parkanlage der Stadt und liegt nordwestlich der Altstadt und an das Europaviertel angrenzend.
Der Park ist die Heimat vieler Störche, sehr malerischer Gärten, eines kleinen Sees bzw. Teichs mit Bootsverleih, schönen Fußwegen, einem kostenlosen Mini-Zoo, (nicht gerade günstiger) Gastronomie, vieler Sitzmöglichkeiten auf Bänken und auf den Wiesen sowie von Spielplätzen, für die ich leider zu alt bin.
All das macht die Orangerie perfekt, um einen Erkundungstag in Straßburg bei einem Picknick ausklingen zu lassen, sofern denn das Wetter mitspielt. Das war bei mir zum Glück der Fall, sodass ich den Park mit einigen seiner Vorzüge perfekt für mich nutzen konnte. Die Orangerie entwickelte sich dabei schnell zu einem meiner liebsten Orte in der ganzen Stadt.
Anfahrt: Neben einem Spaziergang von der Innenstadt durch die Neustadt bis zur Orangerie kann auch die Fahrt mit der Tram E bis zur Haltestelle „Droits de l’Homme“ eine Option sein.
10. Straßburg Insider Tipps zum Essen: Restaurants, Cafés und typische Gerichte
Straßburg Geheimtipps bzw. Insider Tipps wären ohne Hinweise zur kulinarischen Seite der Stadt bzw. des Elsass unvollständig.
Die Nähe zu Deutschland wird auf den Straßburger Speisekarten schnell deutlich. Die angebotenen Spezialitäten erinnern oftmals stark an die deutsche Küche.
Ein Blick auf die Speisekarten kann schon allein wegen der Bezeichnungen wie Flammekueche oder Baeckeoffe Spaß machen, da die so klingen, als hätten sich Deutsche nach Paraguay oder Hobbingen abgesetzt und immer mehr ihren eigenen Deutsch-Dialekt entwickelt.
Noch besser als das Elsässerdeutsch ist der Geschmack der Gerichte. Hier folgt deshalb eine Übersicht über im Elsass bevorzugt zu findende Spezialitäten, sodass du weißt, welchen Gerichten auf den Straßburger Speisekarten du besondere Beachtung schenken solltest:
- Flammkuchen bzw. Flammekueche: Dürfte dir nicht nur aus den Tiefkühltruhen der deutschen Supermärkte bekannt vorkommen. Sehr dünner Teig wird mit Zwiebeln, Speck und Sauerrahm belegt und im Holzofen gebacken. Manchmal erfolgt eine Ergänzung um Münster- oder Schmelzkäse.
- Choucroute garnie bzw. Sauerkrautplatte: Mit Würstchen (Werschtle oder Knacks), gepökeltem Schwein und häufiger auch Kartoffeln garniertes Sauerkraut. Das ergibt wegen des Sauerkrauts ein Gericht, das ich mir eher nur wenige Male im Jahr gönnen würde.
- Gänseleber (Foie Gras): Traditionelle elsässische Spezialität aus dem 17. Jahrhundert, die nichts für Tierfreunde ist. Gänse werden durch Zwangsernährung überfüttert, sodass sie eine Fettleber bekommen. Die wird dann in die Delikatesse Foie Gras verwandelt.
- Baeckeoffe: Elsässischer Eintopf, für den Schweine-, Rind-, Lammfleisch und Gemüse in Weißwein mariniert und im Anschluss mit Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren gegart werden.
- Spätzle: Auch die vor allem in Süddeutschland beliebten Spätzle zählen zu den kulinarischen Spezialitäten im Elsass.
- Munster fermier (Münsterkäse): Weichkäse bzw. Rotschimmelkäse, der aus Rohmilch von Rindern aus den Vogesen hergestellt wird.
- Gugelhupf: In einer Form aus Ton oder Kupfer gebackener Kuchen, der vor allem süß zubereitet wird, jedoch auch in einer herzhaften Variante mit Speck und Co. existiert.
- Elsässischer Lebkuchen: Das Dorf Gertwiller im Elsass gilt als Ursprungsort der französischen Lebkuchentradition. Die Lebkuchen finden natürlich auch ihren Weg nach Straßburg.
- Wein aus dem Elsass: Ich bin kein Weinliebhaber. Was ich aber weiß, ist, dass das Elsass einige gute Weinsorten zu bieten hat. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf Weißweinen, für die die Region bekannt ist. Beliebt ist mit dem Crémant d’Alsace zudem ein Schaumwein.
Jetzt kennst du einige der bekanntesten Gerichte der elsässischen Küche, sodass du nur noch passende Läden finden musst, in denen du sie in würdiger Kulisse probieren kannst.
Das geht am besten in einer der traditionell elsässischen Gaststätten – einer sogenannten Winstub.
Mein Tipp für ein Restaurant dieser Gattung ist das „Au Pont Corbeau“. Das liegt leicht abseits vom Touripfad am Rande der Altstadt und ist ein wunderbares Beispiel für eine kleine, enge, gemütliche und holzvertäfelte Winstub.
Das Restaurant bietet eine gute Weinkarte und eine relativ begrenzte Auswahl an typisch elsässischen Gerichten mit dem Fokus auf dem wichtigsten. Eine Reservierung dürfte in der Regel nicht schädlich sein.
Falls du dich – wie ich – darüber hinaus sehr auf Flammkuchen konzentrieren möchtest, dann dürften ein paar Straßburg Insider Tipps zu dem Thema ebenfalls nicht schaden.
„Binchstub“, „Flam’s“ und „Au Brasseur“ sind besonders beliebte Flammkuchen-Adressen in der Altstadt mit einer vielfältigen Auswahl. Bei den genannten Läden bist du für den Einstieg in die Straßburger Flammkuchenwelt sicherlich gut aufgehoben.
Etwas mehr in Richtung Geheimtipp bzw. Insidertipp für Flammkuchen in Straßburg gehört für mich jedoch das „Le Troquet des Kneckes“.
Bei diesem handelt es sich um eine vor allem bei jungem Publikum beliebte Kneipe mit köstlicher Flammkuchenauswahl zu fairen Preisen. Die Bierkarte kann sich ebenfalls sehen lassen. Ein weiterer Pluspunkt ist die praktische Lage zwischen Münster und Petite France.
Apropos Petite France. Dort könntest du dem „Au Petit Bois Vert“ einen Besuch abstatten. Das liegt am Kanal in Petite France und damit zwar an der klassischen Touristenmeile, bietet aber empfehlenswerte Flammkuchen, die man bei gutem Wetter unter einer Platane am Wasser vernichten kann.
Ebenfalls nicht unerwähnt lassen möchte ich das „La Cloche à Fromage“, das etwa 200 Käsesorten im Angebot hat und damit als Käseparadies für eine zukünftige Straßburg-Reise hoch bei mir im Kurs steht.
Typische Spezialitäten und Restaurants sind damit abgehakt. Was noch fehlt sind zwei, drei Tipps für Cafés in Straßburg:
- Café Bretelles Petite France: Hübsches kleines Café in einem alten schmalen Haus in Petite France, das unter anderem ein gutes Frühstück bietet.
- L’atelier 116: Ebenfalls kleines Café bzw. kleine Bäckerei mit guter Auswahl an Gebäck und belegten Brötchen. Der Andrang kommt nicht von ungefähr.
- Salon de Thé Grand’Rue: Für die hervorragende Kuchenauswahl beliebtes Café mit schickem Ambiente.
Falls du dich nicht komplett allein an die kulinarische Erkundung Straßburgs wagen möchtest, könnte das folgende Tourangebot interessant für dich sein:
- 2,5 stündiger Kulinarik-Rundgang*: Wenn deine Englischkenntnisse gut genug sind, kannst du dich bei dieser Führung von einem Einheimischen in die Besonderheiten der elsässischen Küche einführen lassen.
Einige abschließende Tipps für eine Reise nach Straßburg
Zum Abschluss meiner Straßburg Insider Tipps bzw. Geheimtipps möchte ich dir noch ein paar praktische Tipps für eine Straßburg-Reise mit auf den Weg geben.
Starten können wir am besten mit der folgenden Karte, auf der ich dir die Lage der genannten Straßburg Insider Tipps markiert habe:
1. Tipps zur Anreise
Bevor du die Straßburg Insider Tipps erkunden kannst, musst du die Anreise hinter dich bringen.
Ein gute Möglichkeit ist in dieser Hinsicht die Deutsche Bahn. Einer meiner Straßburg Geheimtipps fürs Geldsparen ist dabei schnell gegeben: Für das Buchen eines Tickets kann es günstiger sein, wenn du dir ein Sparpreisticket für die Fahrt in den deutschen Nachbarort Kehl kaufst und von dort aus für etwa 1,80 € mit der Tram nach Straßburg weiterfährst.
Günstige Bahntickets nach Kehl lassen sich am einfachsten mit dem Sparpreisfinder der Bahn ausfindig machen:
Wenn du nicht gerade in Rostock wohnst und folglich nicht quer durchs Land fahren musst, um nach Straßburg zu gelangen, könnte die günstige Anreise per Flixbus eine Option für dich sein:
Durch die Lage an der Grenze zu Deutschland bietet sich Straßburg auch für die Anreise mit dem Auto an. Hinweise zu den Parkmöglichkeiten findest du in meinem Artikel über die wichtigsten Reisetipps für Straßburg.
2. Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften
Wenn du das Glück hast, Straßburg an mehreren Tagen erkunden zu können, dann benötigst du vermutlich eine Unterkunft, sofern du dich nicht beim Straßburger Ur-Ur-Opa deiner Oma einnisten kannst. Als kleine Starthilfe für deine Suche nenne ich dir hier einige besonders positiv bewertete Adressen:
- BlueCanaryHostel Strasbourg* (ca. 25 €/Nacht für ein Bett im Schlafsaal): In Petite France gelegenes Hostel, das perfekt für dich ist, wenn du ein gut geführtes Hostel und günstige Übernachtungspreise suchst.
- K Hotel* (ca. 60 €/Nacht): Etwas außerhalb des Zentrums gelegenes 3-Sterne-Hotel, das für wenig Geld viel Leistung bringt.
- Hôtel Vendôme* (ca. 85 €/Nacht): Am Bahnhof gelegenes Hotel, das damit strategisch perfekt zur Erkundung der Altstadt liegt.
- Best Western Plus Monopole Métropole* (ca. 100 €/Nacht): Im Best Western bekommst du 4-Sterne-Niveau in Bahnhofsnähe für einen fairen Preis.
- Golden Tulip Strasbourg Centre the Garden* (ca. 120 €/Nacht): Weiteres 4-Sterne-Hotel mit einer noch immer strategisch praktischen Lage leicht nördlich des Hauptbahnhofs.
- Hotel Arok* (ca. 120 €/Nacht): Ein weiterer Vertreter der Hotels im Bahnhofsbezirk, der im Speziellen durch sein hervorragendes Bewertungsprofil ins Auge springt.
- BOMA easy living hotel* (ca. 120 €/Nacht): Hier bekommst du im Umkreis des Place Kléber – und damit absolut zentral – ein modernes Hotel geboten.
3. Empfehlungen für Stadtführungen & Tourangebote
Straßburg lässt sich wegen seiner relativ geringen Größe hervorragend in geführten Touren erkunden und kennenlernen – sei es per Fahrrad, Segway oder Fahrradtaxi. Die folgenden Angebote sind in dieser Hinsicht erwähnenswert:
- 75-minütige Sightseeing-Tour im Fahrradtaxi*: Hier kannst du Straßburgs bekannteste Sehenswürdigkeiten in 75 Minuten sitzend und damit auf relativ bequeme Art und Weise kennenlernen.
- Rad-Führung durchs Stadtzentrum mit Einheimischen*: In zweieinhalb Stunden wirst du hier per Fahrrad zu den bekanntesten Ecken der Stadt zwischen Petite France und dem Europaviertel geführt.
- Europa-Tour mit dem Segway*: Segways werden nicht umsonst in vielen Städten der Welt für Stadterkundungen genutzt. Durch Straßburgs überschaubare Größe lässt sich die Stadt besonders umfassend per Segway erkunden.
4. Tipps zu den besten Reiseführern
Zum Abschluss meiner Straßburg Geheimtipps bzw. Insider Tipps möchte ich dir noch einige Reiseführer für die Vorbereitung eines Trips in die größte Stadt im Elsass empfehlen:
- 111 Orte in Straßburg, die man gesehen haben muss*: Du bist offensichtlich interessiert an Straßburg Geheimtipps bzw. Insider Tipps. Damit bist zu bei diesem Buch gut aufgehoben, da es neben Infos zu klassischen Attraktionen auch einige Tipps für Orte abseits der üblichen Pfade liefert.
- Straßburg MM-City Reiseführer*: Wenn du darüber hinaus Interesse an einem Reiseführer der klassischeren Sorte hast, dann kann ich dir den MM-City Reiseführer für Straßburg empfehlen. Mit dem lässt sich eine individuelle Reise dank vieler Hintergrundinfos wunderbar planen.
- Reise Know-How CityTrip Straßburg*: Eine übersichtliche Abhandlung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Straßburgs bietet dir auch dieses Buch.
- MERIAN live! Reiseführer Straßburg*: Die Merian live-Reihe bietet immer wieder gelungene Reiseführer. Das gilt auch für die Straßburg-Ausgabe, die viele Infos zu Museen, Sehenswürdigkeiten, Fotospots und mehr liefert.
Mucho Spaß bei deiner Erkundung der Straßburg Insider Tipps!
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Caro
Hi Niklas,
wegen Corona habe ich momentan etwas mehr Zeit als sonst um durch Reiseblogs zu stöbern 😉 und Dein Blog gefällt mir echt gut – alles vorhanden, was das Reiseherz begeht (vom Hotel bis zu den Sehrnswürdigkeiten)
Ich bin soooo froh, wenn ich mal wieder reisen kann…
Letzten Sommer war ich auch in Straßburg – ich schaue mir neue Städte beim ersten Besuch gerne mit einem Local Guide an. Ich finde hier erfährt man liebevolle Anekdoten und alles wissenswerte ohne vorher 50 Bücher zu lesen 😀
Ich freue mich jedenfalls schon auf die Zeit nach Corona 🙂
Viele Grüße,
Caro