Die Top 10 Wien Insider Tipps: Wien abseits der Touristenpfade
Wien ist eine in großen Teilen wunderschöne und abwechslungsreiche Millionenstadt, die sich blitzschnell (= in ca. 72 Minuten) einen Platz unter meinen absoluten Metropolenlieblingen sichern konnte.
Die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum trifft mit ihren uralten Gassen und den teils prunkvollen Altbauten, gemütlichen Kaffeehäusern, dem hügeligen Umland und dem dezenten Metropolenflair genau meinen Geschmack.
Kein Wunder, dass Wien immer wieder zu den Städten gerechnet wird, die weltweit die höchste Lebensqualität bieten und sich zu den meistbesuchten Städten Europas zählen darf.
Österreichs einzige Metropole hat einen ureigenen Charme. Genau deshalb macht es großen Spaß, in die Welt der Wiener Besonderheiten einzutauchen und mehr als die zweifellos unbedingt sehenswerten Highlights wie Hofburg, Stephansdom und Konsorten zu erkunden.
Das gilt allein schon für den genialen Dialekt und die typisch wienerischen Wörter: Begriffe wie Grätzl (= Teil eines Stadtbezirks), leiwand (= großartig), Bim (= Straßenbahn), Sechzehner-Blech (= Bierdose Ottakringer Helles) oder das universell einsetzbare „Eh“ sind nur einige meiner Sprachbarriere-Highlights.
Insbesondere „leiwand“ muss ich unbedingt in meinen Wortschatz aufnehmen, weil dann kaum jemand in Deutschland weiß, dass ich etwas toll finde, was für einen Fast-Norddeutschen natürlich perfekt zur gewünschten Tarnung der Gefühle geeignet ist.
Wien bietet Stoff für vermutlich jahrelange Erkundungen: Es gibt tolle Aussichtspunkte, atmosphärische Friedhöfe, Strandbars, Würstelstände, Märkte, Kaffeehäuser und noch viel mehr Orte jenseits des üblichen Touristenradars zu entdecken.
Und genau solche teils auch ungewöhnlichen Orte möchte ich dir in diesem Artikel über Wien Insider Tipps abseits der Touristenpfade vorstellen.
1. Sankt Marxer Friedhof
Wien gilt als Stadt mit morbidem Charme und einem besonderen Verhältnis zum Sterben. So gibt es in Wien nicht nur fantasievolle Bezeichnungen für Dosenbier, sondern auch fürs Sterben.
Dazu zählen so poetische Perlen wie aushusten, den Holzpyjama anziehen, den 71er nehmen (also die Straßenbahn zum Zentralfriedhof nehmen) oder sich die Kartoffeln bzw. Erdäpfel von unten anschauen.
Wie gelingt mir jetzt der Übergang zum ersten meiner Wien Insider Tipps? Ach ja… Auf dem Sankt Marxer Friedhof schaut sich manch einer aus einem Holzpyjama heraus die Erdäpfel von unten an.
Der Sankt Marxer Friedhof wurde als einer von fünf sogenannten „communalen Friedhöfen“ gegründet und von 1784 bis 1874 genutzt (Ausnahmen waren Familiengruften). Damals lag er noch deutlich vor den Toren der Stadt in der damaligen Vorstadt Landstraße.
Seine Rolle als Begräbnisstätte verlor er mit der Fertigstellung des Zentralfriedhofs, der 1874 eröffnet wurde.
Heutzutage ist der Sankt Marxer Friedhof der einzige noch existierende Biedermeierfriedhof in Wien mit ursprünglich mehr als 8.000 Gräbern und steht unter Denkmalschutz.
Die anderen vier „communalen“ Friedhöfe verwandelte man nach ihrer Schließung in Parkanlagen. Das ist fast etwas unheimlich, wenn man bedenkt, dass die Wiener dadurch heutzutage auf einigen ehemaligen Friedhöfen picknicken, ihre Käsekrainer genießen und sich dabei einen Sonnenbrand einfangen.
Einen gewissen Bekanntheitsgrad kann sich der Sankt Marxer Friedhof vor allem als ursprünglicher Begräbnisort des 1791 in Wien verstorbenen Wolfgang Amadeus Mozart erhalten, auch wenn die genaue Stelle des Grabes nicht bekannt ist.
Zur Ungewissheit über Mozarts exakte Begräbnisstätte gehört eine spannende und aus heutiger Sicht nahezu unfassbare Hintergrundgeschichte:
Zur damaligen Zeit begleiteten die Trauernden den Leichenzug nur bis an den Stadtrand. Auf den Friedhöfen wurden die Leichen im Anschluss aufgebahrt, damit niemand versehentlich lebendig begraben wurde. Erst nach 48 Stunden gab es dann die Freigabe zur Beerdigung – in Mozarts Fall für ein Schachtgrab ohne genaue Markierung.
Unglücklicherweise stattete Mozarts Witwe dem Grab erst Jahre später einen Besuch ab, sodass der verantwortliche Totengräber ihr die genaue Grabstelle nicht nennen konnte. Erst 1859 wurde ein Grabmal für Mozart installiert und zwar an einer Stelle, an der sich nach offiziellen Ermittlungen wahrscheinlich seine Gebeine befanden.
Dieses symbolische Grabmal im Zentrum des Sankt Marxer Friedhofs an der vermuteten und ungefähren Begräbnisstätte wurde zu Mozarts 100. Todestag jedoch auf den Zentralfriedhof verfrachtet – der Wiener würde vermutlich sagen, Mozart hätte endgültig den 71er genommen.
Das aktuelle Grabmal auf dem Sankt Marxer Friedhof wurde daraufhin von einem Friedhofswärter aus Bestandteilen anderer Gräber zusammengewürfelt. Für eine der weltweit bekanntesten Persönlichkeiten aller Zeiten ist das eine mehr als merkwürdige Begräbnisgeschichte.
Das „originale“ Mozartgrab ist nur eine der Besonderheiten an diesem verwunschenen Ort aus lange vergangenen Zeiten, auf dem von der Natur überwucherte und uralte Grabsteine für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Das steinerne Friedhofskreuz im direkten Umfeld des Mozartgrabes ist beispielsweise ebenfalls ein Blickfang.
Darüber hinaus verfügt der Sankt Marxer Friedhof über das dichteste Fliederaufkommen in ganz Wien, sodass sich ein Besuch zur Fliederblüte im April und Mai besonders lohnen kann.
Für Geschichtsfans könnte es außerdem interessant sein, dass es hier zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in der Schlacht um Wien zu Kämpfen zwischen einer Einheit der SS und der Roten Armee kam.
Durch den Mozartbezug landet der Biedermeier-Friedhof bei dem ein oder anderen Touristen auf dem Zettel. Insgesamt geht es hier jedoch sehr ruhig zu, sodass du ein historisches Stück Wien fast für dich haben kannst.
Ein Manko ist der Lärm der angrenzenden Autobahn mit dem beeindruckenden Namen Südosttangente, der die Verlassenheit des Ortes jedoch gleichzeitig auch noch weiter hervorhebt. Tausende Autos preschen tagein tagaus an diesem teils fast schon verwilderten Ort vorbei. Alles in allem ergibt das einen ganz besonderen Wiener Ort.
Anfahrt: S1 oder S7 bis zur Station „Vienna Bio Center St. Marx“.
2. Donaukanal für Street Art und Strandbars
Der Donaukanal liegt praktischerweise nahe der klassischen Sehenswürdigkeiten im 1. Bezirk und lässt sich dank dieser zentralen Lage gut an eine Erkundung der Wiener Altstadt anschließen.
Dabei beschreibt der Donaukanal einen Seitenarm der Donau, der direkt am Innenstadtbereich Wiens vorbeifließt. Dieser vor Jahren eher öde und für Wiener Verhältnisse optisch mehr als dürftige Bereich hat sich zu einem der Szeneorte der Stadt entwickelt.
In der kalten Jahreszeit ist diese Ecke der Stadt hauptsächlich wegen der Street Art eine Erkundungstour wert, da es in dieser Hinsicht ab dem Schwedenplatz in beide Richtungen und an beiden Ufern so einiges zu bewundern gibt. Hier dürfen die Wände legal nach Lust und Laune besprüht werden.
Zwischen April und Oktober, wenn die Lokale geöffnet haben, kannst du am Donaukanal darüber hinaus Urlaubsgefühle tanken. Dafür sorgen die Strandbars in der Nähe des Schwedenplatzes wie das „Badeschiff“, die „Strandbar Herrmann“ oder die mutmaßlich beliebteste Adresse – die „Tel Aviv Beach Bar“.
Die Strandbar Herrmann macht dabei ihrem Namen alle Ehre, indem auf dem aufgeschütteten Sand Drinks und Essen kredenzt werden. Auch für das Badeschiff gilt, dass der Name Programm ist: Das am Ufer des Donaukanals ankernde Schiff bietet einen Outdoor-Pool für Schwimmspaß mitten in Wien.
Die Tel Aviv Beach Bar wird ihrem Namen ebenfalls gerecht, da bei Strandatmosphäre israelische Küche und Drinks aufgetischt werden.
Sehenswert ist darüber hinaus das schöne Jugendstil-Gebäude namens Urania, das sich ebenfalls am Ufer des Donaukanals befindet.
3. Donauinsel & Alte Donau
Apropos Strand und Sommer… Die Donauinsel ist ein zwischen 1972 und 1988 geschaffener langer Lulatsch von künstlich angelegter Insel, der nur ein paar Kilometer östlich des Donaukanals liegt und innerhalb der Donau eine Länge von etwa 21 Kilometern und eine Breite von bis zu 250 Metern erreicht.
Das Eiland dient nicht nur dem Schutz vor Hochwasser. Es ist das beliebteste Naherholungsgebiet der Wiener und – wie auch der Donaukanal – ebenfalls vor allem in den Sommermonaten ein astreines Ausflugsziel.
Zahlreiche Grillplätze und Badebereiche sorgen dann für perfekte Bedingungen zum Entspannen im Grünen am Wasser. Insbesondere Badestellen gibt es dank der Badebuchten und Strände so einige.
Zur groben Orientierung: Mittig findest du parkähnliche Anlagen, während in den Bereichen im Norden und Süden der Insel eher der Natur das Zepter in die Hand gedrückt wurde.
Dabei ergeben sich von der Donauinsel immer wieder auch nette Ausblicke über die Donau in Richtung Kahlenberg, Innenstadt, Donauturm, DC Tower und mehr.
Die Alte Donau liegt wiederum nur wenige hundert Meter weiter östlich und zählt in den Sommermonaten ebenfalls zu den Naherholungsfavoriten der Wiener. Bei ihr handelt es sich um einen toten Arm der Donau, wodurch das qualitativ hervorragende Wasser sehr ruhig und besonders badefreundlich ist.
Entsprechend bietet die Alte Donau einige kostenlose Badestellen sowie Freibäder – darunter das bekannte Gänsehäufel.
Bootsvermietungen sorgen dafür, dass du gepflegt auf der Alten Donau herumschippern kannst. Stand-Up-Paddling ist ebenfalls möglich. Gastronomie in Form von fast 40 zumeist idyllisch gelegenen Lokalen sorgt zumindest zwischen April und Oktober dafür, dass du nicht verhungern musst.
4. Auf den Spuren des Filmklassikers „Der dritte Mann“
„Der dritte Mann“ ist ein absoluter Filmklassiker von 1949 und der Wien-Film schlechthin. Das Wien in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ist hier optisch und inhaltlich einer der Hauptdarsteller.
Wenn du nicht komplett vor Schwarz-Weiß-Filmen zurückschreckst, empfehle ich es dir unbedingt, den Film im Idealfall vor und nach deiner Reise zu gucken – und das auch auf die Gefahr hin, dass du dich vom mit einer Zither eingespielten Ohrwurm der Filmmusik nicht so schnell erholen wirst.
Ich finde es unheimlich faszinierend, die atmosphärischen Drehorte von damals mit ihrem heutigen Ebenbild zu vergleichen.
Insbesondere einige der Drehorte im 1. Bezirk helfen außerdem dabei, die Wiener Altstadt leicht abseits der üblichen Touristenpfade kennenzulernen. Denn auch im 1. Bezirk gibt es immer wieder fast menschenleere Seitengassen zu entdecken.
Allen voran die im Film in Szene gesetzten Bereiche um die Schreyvogelgasse (siehe Beitragsbild) und die Ruprechtskirche haben sich dabei zu meinen Lieblingsecken im historischen Zentrum von Wien entwickelt.
Einige der zentral gelegenen Drehorte: Ruprechtskirche, Ecke Schreyvogelgasse und Mölker Steig, Maria am Gestade, Am Hof, Zugang zur Kanalisation über den Gullydeckel zwischen dem Girardi- und Esperantopark und das Palais Pallavicini am Josefsplatz im Schatten der Hofburg.
Etwas weiter außerhalb wurden zudem unter anderem das Palais Auersperg (Innenaufnahmen), die Reichsbrücke, das Theater in der Josefstadt und der Zentralfriedhof für den Film genutzt.
Falls du einige der genannten Drehorte nicht eigenständig aufsuchen und erkunden möchtest, empfehle ich dir sehr die Teilnahme an der folgenden Führung:
In der genannten Tour geht es um weit mehr als nur ein stumpfes Abgrasen der Drehorte. Du erfährst spannende Details zur Entstehung des Films, zu Wien im Allgemeinen und zum Wien der Nachkriegsjahre mit seinen Ruinen, dem Schwarzmarkt und der Spionage zwischen der westlichen und östlichen Welt.
Wenn du dich darüber hinaus noch weiter mit dem Film und der Epoche, in der er spielt, beschäftigen möchtest, dann solltest du außerdem das privat geführte Dritte Mann Museum auf dem Schirm haben.
Das ist für Filmfans und Menschen, die sich für die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg interessieren, eine besonders empfehlenswerte Adresse.
Eintritt Museum: 8,90 €
Öffnungszeiten Museum: Samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Im Januar und Februar steht jedoch eine Winterpause auf dem Plan.
5. Wilhelminenberg
Ottakring ist ein zwischen dem Brunnenmarkt und dem Wilhelminenberg (auch Gallitzinberg oder Predigtstuhl genannt) gelegener Stadtteil, der definitiv für Gesprächsstoff sorgt.
Während im sehr belebten stadtnahen Teil eher Arbeiterhäuser zu finden sind, befindet sich weiter stadtauswärts ein ruhiger Teil Ottakrings mit einem Villenviertel zu Füßen des Wilhelminenberges, das zu den teuersten Wohngegenden der Stadt gehört.
Und genau dieser 449 Meter hohe Wilhelminenberg bietet unter anderem vom Schloss Wilhelminenberg aus einen meiner liebsten Aussichtspunkte von ganz Wien. Am Blick über die Weingärten auf die Dächer der Stadt kann ich mich nicht sattsehen.
Der beste Ausblick ergibt sich von der großen Parkanlage des Schloss Wilhelminenberg. Für dieses elegante Schloss im Neoempirestil, das 1908 fertiggestellt wurde, wurde ein baufälliges Vorgängerschloss abgerissen.
Ab 1945 siedelte die Stadt Wien hier für einige Jahre Kinderheim und Heim für ehemalige KZ-Insassen an. Mittlerweile werden die Räumlichkeiten für ein Hotel genutzt: das Austria Trend Hotel Schloss Wilhelminenberg*. Angrenzend kann man zudem in der Palace Hostel Schlossherberge* unterkommen.
Ein weiterer meiner Wien Insider Tipps in dieser Ecke ist der Heurige Leitner, bei dem du selbst angebauten Wein, Bier, Gemütlichkeit und den beschriebenen Ausblick geboten bekommst. Mehr Infos zu den Heurigen in Wien gibt es weiter unten.
Falls du dann noch nicht genug vom Ausblick bekommen hast, könnest du dich auch noch auf den Weg zur Jubiläumswarte machen. Diese beschreibt einen 31 Meter hohen Aussichtsturm auf dem Gipfel des Wilhelminenberges mitten im Wienerwald.
180 Stufen führen in luftige Höhen. Der Turm ist kostenlos zugänglich, bietet einen Rundumblick und ist beispielsweise im Vergleich zum recht beliebten Kahlenberg relativ ruhig und kann damit ebenfalls zu den Wien Insider Tipps gezählt werden. Im Winter wird der Zugang zum Turm jedoch abgeschlossen.
Schon das Bauwerk ist für sich genommen sehenswert. Ein Besuch lohnt sich besonders für den Sonnenaufgang. Umliegend gibt es schöne Wanderwege zu erkunden.
Anfahrt Schloss Wilhelminenberg: U3 bis Ottakring und ein etwa 35-minütiger Fußweg über die Wilhelminenstraße und den Paulinensteig oder eine Fahrt mit der Buslinie 46A ab der Haltestelle „Ottakring S+U“ an der Huttengasse bis zur Haltestelle „Wilhelminenberg“.
Anfahrt Jubiläumswarte: Die direkte Anfahrt ist etwas anders als zum Schloss Wilhelminenberg. Du kannst die U4 bis zur Haltstelle „Hüttelsdorf“ nehmen und von dort aus mit dem Bus 52B bis zum Halt „Jubiläumswarte“ weiterdüsen.
6. Wien Insider Tipps: Die schönsten Aussichtspunkte
So! Den Wilhelminenberg habe ich dir also schon als meinen Favoriten unter den Wiener Aussichtspunkten vorgestellt. Das war’s aber natürlich längst noch nicht mit sehenswerten Wiener Ausblicken:
Kahlenberg und der angrenzende Cobenzl bzw. Latisberg: Der Cobenzl und der Kahlenberg sind zwei der Wiener Hausberge. Insbesondere der Kahlenberg ist ein sehr beliebter Ausflugsort und Aussichtspunkt der Einheimischen. Vor allem der Verlauf der Donau im Wiener Stadtgebiet lässt sich von der Spitze dieses Berges wunderbar überblicken. Ein Café ist ebenfalls vorhanden.
Anfahrt: Von der Haltestelle „Heiligenstadt“ der U4 verfrachtet dich die Buslinie 38A auf den Kahlenberg. Davor hält der Bus auch am Cobenzl.
Justizpalast: Der prachtvolle Justizpalast verdient sich allein schon wegen seines prächtigen Foyers eine Nennung unter Wien Insider Tipps. Der Ausblick von der Dachterrasse der Kantine im 5. Stock ist schließlich das Sahnehäubchen.
Anfahrt: Mit der U2 oder U3 bis zur Station „Volkstheater“. Zum Einlass in das Gerichtsgebäude muss man einen Sicherheitscheck über sich ergehen lassen.
Lainzer Tiergarten: Der Lainzer Tiergarten ist ein großes Naturschutzgebiet, das am östlichen Stadtrand liegt. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener mit ca. einer halben Million Besuchern im Jahr, die sich unter die frei herumlaufenden Tierarten (vor allem Rehe und Wildschweine) mischen. Der Eintritt ist kostenlos.
Mit dem sogenannten Wienerblick ist ein Aussichtspunkt vom Eingangstor Lainzer Tor nach ca. einer Stunde leichtem Anstieg erreichbar. Im Lainzer Tiergarten stößt du auch auf die schicke Hermesvilla und einen weiteren Aussichtspunkt namens Hubertuswarte.
Anfahrt: Die Anfahrt ist leider etwas aufwendiger. Die U4 führt zur Station „Hietzing“, wo dich eine anschließende Fahrt mit der Tram 60 bis zur Haltestelle „Hermesstraße“ befördert. Von dort aus kann es mit der Buslinie 55A bis zum „Lainzer Tor“ weitergehen.
Skybar „Das Loft“: Diese Skybar bietet ein Frühstück in eleganter Kulisse und in luftigen Höhen. Durch große Glasfenster ergibt sich ein toller Ausblick über die Dächer von Wien. Der recht saftige Preis für das Frühstück von fast 50 Euro sorgte bisher jedoch dafür, dass ich mir den Abstecher als mittelschwerer Frühstücks- und Morgenmuffel bisher noch nicht gegönnt habe. Eine Reservierung ist nötig.
Der Vollständigkeit halber nenne ich dir an dieser Stelle auch noch die touristischeren Klassiker der Wiener Aussichtspunkte:
Stephansdom: Per Lift gelangst du für 6 Euro auf den Nordturm des Wiener Wahrzeichens. Der Südturm ist wiederum über 343 Treppenstufen erklimmbar. Die Lage mitten im Zentrum macht diesen Aussichtspunkt natürlich sehr touristenfreundlich.
Gloriette am Schloss Schönbrunn: Ebenfalls zum Standardprogramm für Touristen in Wien gehört der Ausblick von der Gloriette am Schloss Schönbrunn.
Haus des Meeres: Das Haus des Meeres ist ein in einem Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg ansässiger Aquazoo. Wer Lust auf die Besichtigung zahlreicher Aquarien hat (der Spaß kostet 18,90 €), kommt auch in den Genuss der Aussichtsplattform in der 9. Etage. Anfahrt: Fahrt mit der U3 bis zur Haltestelle „Neubaugasse“.
Abendliche Dachführungen des Naturhistorischen Museums: Mittwochs um 18:30 und sonntags um 16 Uhr sowie zwischen April und Dezember und freitags und samstags zusätzlich jeweils um 16 Uhr kannst du an Führungen teilnehmen, die dich auf das Dach des Naturhistorischen Museums führen. Die Zeiten der Führungen solltest du am besten sicherheitshalber vorher auf dieser offiziellen Website im Veranstaltungskalender checken.
Donauturm: Mit 252 Metern Höhe ist der Donauturm (noch) das höchste Bauwerk Österreichs. In 150 Metern Höhe bietet er einen Rundumblick für 14,50 €. Das Ticket ist unter dem folgenden Link reservierbar:
Wiener Riesenrad: Ein weiterer Touri-Klassiker ist die Fahrt mit dem Wiener Riesenrad, das selbstverständlich tolle Ausblicke liefert. Dein Ticket für die ca. 15-minütige Fahrt auf den Spuren Orson Welles im Dritten Mann kannst du dir vorab online unter dem folgenden Link sichern:
7. Wien Insider Tipps: Die Wiener Spezialitäten
In kulinarischer Hinsicht ist Wien ein absolut geniales Pflaster. Damit du vor dem riesigen Angebot nicht zurückschreckst und nicht in einer Tourifalle nach der anderen landest, findest du hier Infos zu typischen Wiener Spezialitäten und empfehlenswerten Lokalen, in denen du diese auf Herz und Nieren testen kannst.
A) Überblick über Wiener Spezialitäten
In Wiener Lokalen solltest du vielleicht vor allem auf die folgenden Spezialitäten achten:
Die Sachertorte ist die allseits bekannte Schokoladentorte, die vor allem aus Marillenmarmelade und Schokoglasur besteht. Sie wurde von Franz Demel und dessen Sohn Edouard entwickelt und zunächst in der Konditorei Demel und anschließend auch im 1876 eröffneten Hotel Sacher unters Volk gebracht. Von dort aus konnte sie in der Folge weltweite Bekanntheit erlangen.
Der Begriff „Sachertorte“ ist nicht rechtlich geschützt, wodurch es auch kein festes und allgemeingültiges Rezept gibt. Es existieren jedoch die „Original Sacher-Torte“ (im Hotel Sacher) und „Demel’s Sachertorte“ im Demel Kaffeehaus, die einem Original am nächsten kommen. Entsprechend sind die beiden genannten Adressen übertrieben gut besucht und Schlangestehen sowie hohe Preise stehen an der Tagesordnung.
Wiener Würstchen heißen in Wien wiederum – logischerweise – Frankfurter Würstchen und wurden von einem aus Frankfurt stammenden Metzger namens Johann Georg Lahner ab 1805 in Wien verkauft – so zumindest die nicht unumstrittene Geschichte der Familie Lahner. Sie bestehen aus Rind- und Schweinefleisch und werden vor allem mit Kren (= Meerrettich) oder Senf gegessen.
Das Wiener Schnitzel ist ein weiterer weltbekannter Klassiker der Wiener Küche. Es besteht aus Kalbfleisch, ist sehr dünn und wird von einer goldgelben und knusprigen Panade aus Ei und Semmelbröseln ummantelt. Schnitzel aus Schweinefleisch laufen unter der Bezeichnung Schnitzel nach Wiener Art.
Auch Tafelspitz gehört zu den Klassikern der Wiener Küche. Tafelspitz ist dabei ein bestimmtes Stück vom Rind, das in Wasser oder Brühe gekocht wird und mit Apfel- oder Semmelkren aufgetischt wird.
Auffallen könnten dir darüber hinaus Manner-Waffeln, bei denen es sich um von Waffel umgebene Haselnusscreme des Wiener Traditionsunternehmens Manner handelt.
Die in Wien allseits beliebten Mehlspeisen sind ein Überbegriff für Gebäcke, Kuchensorten und verschiedene Süßspeisen. Darunter fallen berühmte Gerichte wie Kaiserschmarrn, Guglhupf, Marillenknödel, Palatschinken, Apfelstrudel und die bereits beschriebene Sachertorte. Die Mehlspeisen können sowohl das Hauptgericht als auch der Nachtisch sein.
Orte zum Probieren dieser Spezialitäten können Wiener Kaffeehäuser, Beisln (urige Wiener Gasthäuser bzw. Wirtshäuser) oder auch Heurige sein. Am Rande: Eisdielen werden in Wien übrigens Eissalons genannt.
B) Wien Insider Tipps zu Kaffeehäusern
Die Kultur der Wiener Kaffeehäuser gehört zum Welterbe der UNESCO. Bereits im 17. Jahrhundert schossen in Wien die ersten Kaffeehäuser aus dem Boden, um der Kaffeeliebe der Wiener gerecht zu werden.
Ihre Hochphase erreichte die Kaffeehauskultur im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Damals machten es sich vor allem auch Schriftsteller und Künstler in den Wiener Kaffeehäusern gemütlich, um in ihnen zu arbeiten (oder so zu tun, als würden sie arbeiten).
Die Kaffeehäuser waren nicht nur als Brunnen für Kreativität einen Besuch wert. Viele Wiener begaben sich in den kalten Monaten auch wegen der Wärme für viele Stunden in diese besondere Form von Lokal. So konnten sie es für einige Stunden umgehen, ihre oftmals kleinen Wohnungen per Ofen für teures Geld beheizen zu müssen.
Für einen Aufenthalt ohne Eile sorgt die Tatsache, dass man in den Wiener Kaffeehäusern nicht ein Getränk nach dem anderen wegkippen muss, um lange an seinem Traumplatz bleiben zu dürfen.
Es ist hingegen vollkommen in Ordnung, nur einen Kaffee zu bestellen und stundenlang an seinem Platz Wurzeln zu schlagen um beispielsweise Yo-Yo-Tricks zu üben oder die Filmographie von Nicolas Cage auswendig zu lernen.
Wer es schafft, sich von seinem Handy zu trennen, kann sich eine der ausliegenden Zeitungen schnappen. Eile ist hier im Idealfall ein Fremdwort.
Eine weitere Besonderheit können die teils grantigen Ober sein, die übrigens mit „Herr Ober“ gerufen werden. Sie gehören zum Erlebnis. Was als unfreundlich aufgefasst werden kann, ist in vielen Fällen aber einfach nur sarkastisch oder ironisch gemeint.
Was du wissen solltest: Wenn du dir einfach einen Kaffee bestellst, ist das in etwa so, als würdest du an einer Wursttheke ganz allgemein Wurst bestellen – also viel zu unpräzise.
In den Wiener Kaffeehäusern ist für jeden Geschmack etwas dabei, sofern man Kaffee nicht grundsätzlich verachtet. Vor allem folgende Kaffeevariationen stehen hoch im Kurs:
- Kleiner/Großer Schwarzer: Hierunter versteht man einen kleinen oder großen Mokka, der mittlerweile meistens in einer Espressomaschine gekocht wird. Ein Mokka ist dabei die Grundkomponente der Kaffeesorten in den Wiener Kaffeehäusern und beschreibt schwarzen Kaffee ohne Milch und Zucker.
- Kleiner/Großer Brauner: Der Kleine oder Große Braune ist nicht der kleine oder große Nazi aus der Nachbarschaft deiner Wiener Unterkunft, sondern ein mit Kaffeesahne (oder Milch) servierter Mokka. Der Großer Braune enthält die doppelte Menge Mokka.
- Wiener Melange: Die wohl bekannteste Kaffeevariante aus den Wiener Kaffeehäusern ist die Melange. Mokka wird mit heißer Milch übergossen und erhält im Anschluss eine würdige Haube Milchschaum verpasst.
- Franziskaner: Ein Franziskaner besteht zu jeweils einem Drittel aus Mokka, warmer Milch und Sahne. Der Unterschied zur Melange besteht daher nur in der Verwendung von Sahne (in Österreich Schlagobers genannt) statt Milchschaum.
- Verlängerter: Ein Verlängerter ist ein Mokka, der mit der doppelten Ladung Wasser gestreckt wird.
- Kapuziner: Diese Kaffeevariante beschreibt einen wie eine Kapuzinerkutte gefärbten kleinen Mokka mit einem Schuss Sahne. „Kapuziner“ ist übrigens auch der Wortstamm für „Cappuccino“, was kein Wunder ist, da der italienische Cappuccino auf Basis des Wiener Kapuziners entstanden ist.
- Einspänner: Ein Einspänner ist ein in einem Henkelglas servierter und mit Wasser verlängerter Espresso mit Sahne.
Zu jedem bestellten Kaffee erhältst du zusätzlich ein Glas Leitungswasser. Gegen Abend landen dann häufig auch Weißweinschorlen auf den Tischen. Viele Kaffeehäuser bieten darüber hinaus neben Mehlspeisen auch typische Gerichte wie Tafelspitz an.
Außerdem solltest du beachten, dass die Preise für Kuchen und die Getränke insbesondere bei den bekanntesten Adressen für ein graues Haar sorgen können. Zu diesen hohen Preisen gesellt sich dann noch ein leicht höheres Trinkgeld zwischen 10 und 20 %.
So! Was sind aber würdige Kaffeehäuser, um die genanten Kaffeesorten zu probieren? Zunächst nenne ich dir einige der Klassiker unter den Wiener Kaffeehäusern, falls du mit einem ziemlich hohen Touristenanteil leben kannst:
Café Sacher: Das Café Sacher ist das bekannteste Wiener Kaffeehaus und Touri-Hotspot mit der „Original Sacher-Torte“, von der das Stück über 7 Euro kostet. Auch ein Kaffee ist für irgendwas um 5 Euro nicht wirklich ein Schnapper. Und Schlangestehen gehört auch nicht gerade zu meinen Hobbys, auch wenn der legendäre Schuppen optisch natürlich einiges hermacht.
Demel Kaffeehaus: Der Demel ist ebenfalls sehr touristisch und darf sich – wie oben bereits erwähnt – als einer der Geburtsorte der Sacher-Torte betrachten. Bei Touristen steht er entsprechend ebenfalls hoch im Kurs.
Café Central: Das Café Central war früher eine beliebte Adresse für Literaten. Heutzutage treiben sich hier eher sehr viele Touristen aus aller Welt herum. Die Lage im Palais Ferstel, das schon von außen ein toller Anblick ist, macht das Café Central allerdings zu einem meiner Favoriten unter den besonders bekannten und touristischen Kaffeehäusern in Wien.
Café Hawelka: Das Café Hawelka ist ein weiterer Klassiker, der auch bei Einheimischen noch hoch im Kurs steht, allerdings ein weiterer Touristenmagnet ist. Früher war dieses Kaffeehaus ein beliebter Treffpunkt für Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller (darunter Hundertwasser). Dunkle Wände, behangen mit eingerahmten Plakaten und eine insgesamt abgewetzte Optik sorgen dafür, dass das Alter des Ladens sichtbar ist. Praktisch ist die Lage unweit des Stephansdoms.
Hier geht es um Wien Insider Tipps, sodass etwas weniger touristische Adressen unbedingt genannt werden müssen:
Kleines Café: Dieses tatsächlich recht kleine Café ist durch den Hollywood-Film „Before Sunrise*“ ein ebenso kleiner Filmstar. Dafür liegt es noch erstaunlich abseits der großen Touristenströme und bietet 1970er Jahre-Flair.
Café Ritter Ottakring: Dieses Altwiener Kaffeehaus liegt abseits der Touristenpfade in Ottakring. Ein schöner Außenbereich und gutes Essen zu fairen Preisen sind nur zwei der Vorzüge des Café Ritter.
Café Jelinek: Das bei Hipstern beliebte Café Jelinek ist schließlich urig, optisch gewollt in die Jahre gekommen und wenig touristisch. Das macht es insgesamt zu einer sehr überzeugenden Adresse mit Alt-Wiener Charme, wie ich ihn mir vorstelle. Zu finden ist das Café – salopp formuliert – zwischen Naschmarkt und Westbahnhof.
C) Wien Insider Tipps zu den Würstelständen
Wien Insider Tipps zur kulinarischen Seite der Stadt wären unvollständig ohne ein paar Infos zu den über die Stadt verteilten Würstelständen für die kleine Kalorienbombe zwischendurch. Bei deinem Wienbesuch wirst du an einigen dieser Stände vorbeikommen.
Im Angebot haben die Würstelstände die folgenden Dickmacher:
- Käsekrainer: Von Wienern auch appetitanregend „Eitrige“ getaufte Brühwürste mit geräuchertem Schweinebrät und 10- bis 20-prozentigem Käseanteil (meist Emmentaler). Käsekrainer genießen Kultstatus und sind die vermutlich wichtigste Köstlichkeit an den Würstelständen.
- Bosna: Bosna beschreibt in Weißbrot servierte Bratwurst mit einer scharfen Sauce aus Senf, Curry und Zwiebeln.
- Frankfurter Würstchen: Diese Würste kennt man – wie bereits oben beschrieben – in Deutschland als Wiener Würstchen.
- Debreziner: Debreziner sind Brühwurste aus Rind- und Schweinefleisch, die mit Paprikagewürz (edelsüß) gewürzt werden.
- Burenwurst: Eine Burenwurst ist eine grobe österreichische Brühwurstspezialität.
- Leberkäse: In Pastetenform servierte Brühwurst, die dir vermutlich auch schon anderswo häufiger über den Weg gelaufen ist.
- Almdudler: Die österreichische Kräuterlimonade, deren Geschmack ich eher fragwürdig finde.
- 16er Blech: Umgangssprachlicher Begriff für eine Dose Bier (Helles) der Wiener Marke Ottakringer aus dem gleichnamigen Wiener Stadtteil. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Lage der Brauerei im 16. Bezirk.
Zu den Würsten gibt es meist süßen Senf oder scharfen Estragonsenf, Brot oder Brötchen und Beilagen wie Pfefferoni oder Essiggurken.
Empfehlenswert sind unter anderem die folgenden Würstelstände:
Würstelstand am Südtiroler Platz: Dieser im Schatten des Hauptbahnhofes am Busbahnhof gelegene und bekanntermaßen gute Würstelstand war der erste Ort in Wien, den ich außerhalb eines Busses zu sehen bekam. Das war ein mehr als netter Start in mein Wien-Abenteuer. Retrooptik und Wiener Schmäh werden definitiv geboten. Die Käsekrainer nach „Art des Hauses“ ist auf jeden Fall ein Erlebnis.
Würstelstand am Hohen Markt: Dieser Würstelstand ist eines der bekanntesten Exemplare seiner Art und durch die zentrale Lage gut bei einer Tour entlang der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im 1. Bezirk zu erreichen.
LEO: Dies ist nichts Geringeres als der älteste noch betriebene Würstelstand. Er stammt von 1928 und ist eine gut besuchte Institution, die allerdings ziemlich weit nördlich im Stadtgebiet liegt.
D) Wien Insider Tipps zu guten Restaurants für (Wiener) Schnitzel
Zu Wien Insider Tipps gehören für meinen Geschmack natürlich auch noch Tipps zu guten Adressen, um ein Wiener Schnitzel oder ein Schnitzel nach Wiener Art in dessen Geburtsstadt zu probieren.
- Figlmüller: Die Figlmüller-Schnitzel sind tellergroße und sehr dünne Schnitzel Wiener Art – also vom Schwein, die als bekannteste Schnitzel in Wien gelten und die Figlmüller-Restaurants zu Tourihotspots gemacht haben. Echte Wiener Schnitzel vom Kalb werden ebenfalls angeboten.
- Café Engländer: Das Café Engländer ist ein Kaffeehaus der etwas schickeren Sorte, das für sein Wiener Schnitzel und weitere österreichische Gerichte bekannt ist. Es liegt zentral nahe dem Stubentor.
- Gmoakeller: Der Gmoakeller ist eine Beisl mit bekanntermaßen guter wienerischer Küche und dem Wiener Schnitzel als Klassiker im Angebot. Durch die relativ zentrale Lage ist das Lokal gut zu erreichen.
- Gasthaus Kopp: Dieses Gasthaus bietet Schweineschnitzel und weitere Klassiker der Hausmannskost in uriger Atmosphäre und wird – nicht zuletzt durch die Lage außerhalb des touristischen Zentrums – vor allem von Wienern besucht.
- Café Anzengruber: Am Naschmarkt gelegenes und bei Einheimischen wie auch Touristen beliebtes Café, das bekannt ist für das knusprige Schnitzel Wiener Art. Darüber hinaus werden weitere Spezialitäten der österreichischen und böhmischen Küche angeboten.
- Gelbmanns Gaststube: Dieses alteingesessene Ottakringer Gasthaus ist einer der Wien Geheimtipps für Wiener Schnitzel und weitere Hausmannskost sowie Ottakringer-Bier und definitiv eine Empfehlung wert. Durch die Straßenbahnlinie 2 ist es relativ gut erreichbar.
E) Wiener Wein in einem Heurigen
Heuriger beschreibt den Wein des letzten Jahres bzw. der letzten Weinlese und ein Lokal, in dem ein Winzer mit diesem Wein seine Gäste abfüllt oder – dezent formuliert – glücklich macht.
Die richtigen Heurigen, die nur Wiener Wein ausschenken, erkennst du an einer Tafel mit dem Wort „Ausg’steckt“ und einem Föhrenbuschen (oder Kranz), der über dem Eingang hängt. Heurige werden auch Buschenschank genannt.
Neben dem Wein werden rustikale Köstlichkeiten wie Haxn, Kartoffelsalat und Schweinbraten angeboten.
Der Genuss von echtem Wiener Wein in einem Wiener Heurigen gehört entsprechend zu einem Wienbesuch dazu. Gute Adressen dafür wären beispielsweise die folgenden:
- Heuriger Leitner: Dies ist der weiter oben im Text unter Punkt 5 beschriebene Heurige am Wilhelminenberg. Die Stelze (Schweinshaxe) ist zwar nicht mein Ding, soll aber der Knaller sein. Sie muss allerdings vorbestellt werden, was auch für einen Tisch gilt.
- Müllers Heuriger & Weingut: Dieser Heurige liegt in Grinzing und ist bekannt für hervorragenden Wein und gutes Essen, nettes Personal und faire Preise. Ein Abstecher hierhin lässt sich mit einem Besuch des Kahlenbergs kombinieren.
- Weingut und Heuriger Karl Lentner: Heuriger mit prämierten Weinen und großem Buffet an der Amtsstraße in Floridsdorf, wo es im direkten Umfeld auch noch weitere Heurige gibt.
Über Ottakring, Grinzing und die Amtsstraße in Floridsdorf hinaus gibt es weitere Orte, die reich sind an Heurigen: der Weinberg mit den Tavernen westlich von Stammersdorf sowie weitere gute Adressen für Weinfans in Nussdorf, Sievering und Oberlaa.
Falls du nicht nur selbst organisiert in die Welt des Wiener Weins eintauchen möchtest, dann könnte das folgende Tourangebot interessant für dich sein:
F) Weitere Imbiss- und Restauranttipps
Hier folgen ein paar weitere Lokaltipps, die ich auch noch loswerden möchte:
- Der Wiener Deewan: Dieser Laden mit Pay-As-You-Wish-Konzept (über 5 Euro sind aber nicht nur für meinen Geschmack im Regelfall mindestens fällig, denn sonst würde es den guten Laden sicherlich nicht seit Jahren geben) bietet ein Buffet mit fünf Hauptgerichten (pakistanische Küche) unweit der Votivkirche.
- Kent: Kent bietet viel türkisches Essen für kleines Geld und ein gutes Frühstücksbuffet. Es gibt mehrere Standorte in der Stadt. Einer liegt beispielsweise am Brunnenmarkt.
- Berliner Döner: Diese Dönerbude gilt als eine der besten Adressen für Döner in Wien, was sich auch in Schlangestehen bemerkbar machen kann.
- Leberkas-Pepi: Nahe der Staatsoper gelegenes Geschäft mit großer Auswahl verschiedener Leberkäs-Sorten zu mehr als fairen Preisen.
Zum Eintauchen in die österreichische Esskultur könnte darüber hinaus die folgende Führung von Interesse für dich sein:
8. Wien Insider Tipps: Die Märkte abseits der Touristenpfade
Passend zu den kulinarischen Tipps möchte ich dir ein paar Alternativen zum beliebten, aber auch sehr touristischen Naschmarkt nennen.
Eine davon ist der Karmelitermarkt, der vom zentral gelegenen Schwedenplatz in wenigen Gehminuten nach dem Überqueren des Donaukanals erreichbar ist. Er besteht seit 1671 und ist damit einer der ältesten Märkte der Stadt.
Geboten bekommst du Delikatessengeschäfte, Stände mit Köstlichkeiten sowie umliegende Cafés, Bars und Restaurants, sodass es einfach Spaß macht, sich hier treiben zu lassen. Freitags und samstags wird das Angebot um einen Bauernmarkt ergänzt. Insgesamt hat sich der Karmelitermarkt damit seine Nennung unter Wien Geheimtipps mehr als verdient.
Der längste und meistfrequentierte Markt der Stadt ist wiederum der Brunnenmarkt. An Wochenenden kommt an den dann mehr als 150 Ständen definitiv eine wunderbar internationale und südländische Atmosphäre auf. Hier werden internationale Köstlichkeiten zu mehr als fairen Preisen angeboten. Auch am angrenzenden Yppenplatz findest du gute Lokale mit Spezialitäten aus aller Welt.
Der Hannovermarkt ist wiederum ein abseits der Touristenpfade im sehr internationalen 20. Bezirk Brigittenau gelegener Markt mit einer bunten Mischung aus orientalischen und österreichischen Produkten. Er wird vor allem von Anwohnern angesteuert, die sich hier mit Obst, Gemüse und mehr eindecken. Teils kann Bazar-Atmosphäre aufkommen. Samstags findet zusätzlich ein Bauernmarkt statt.
Der Kutschkermarkt liefert schließlich eine große Vielfalt an Delikatessenständen und einladenden Lokalen und liegt in einem eher familiären Viertel. Blumen werden ebenfalls verkauft, sodass der Markt nicht zuletzt deswegen optisch etwas hermacht. Auch hier wird das Angebot samstags um einen Bauernmarkt ergänzt.
Da beim Schreiben dieses Textes der erste Advent vor der Tür steht, muss ich auch noch etwas zum Thema Weihnachtsmarkt loswerden: Wien bietet etwa 24 solcher Weihnachtsmärkte. Die bekanntesten von ihnen findest du auf dem Rathausplatz, am Karlsplatz sowie in der Spittelberg- und Gutenberggase am Spittelberg.
Kleine Weihnachtsmärkte, auf die sich weniger Touristen verirren, sind der Weihnachtsmarkt am Türkenschanzpark (rund um den Türkischen Brunnen mit Kunsthandwerk und Musik) sowie der Weihnachtsmarkt auf dem Wilhelminenberg (wenige Aussteller und ein Ausblick über die Dächer der Stadt).
9. Wien Insider Tipps: Schöne Parks abseits der Touristenpfade
Die Klassiker unter den Wiener Parks sind mit dem Prater, Stadtgarten, Volksgarten und Burggarten allesamt wunderschöne Parkanlagen, von denen der Stadtgarten und der Volksgarten sicherlich zu meinen Favoriten gehören.
Wien bietet allerdings auch Alternativen für warme Tage im Park, die etwas weiter abseits der üblichen Touristenpfade liegen.
Der Augarten ist eine davon. Er ist der älteste Barockgarten Wiens mit breiten Wegen und viel Platz. Im 18. Jahrhundert wurden die Tore für die Allgemeinheit geöffnet.
Sehenswert sind die grauen Monstren von Flaktürmen, das Schloss Augarten mit dem Sitz der zweitältesten Porzellanmanufaktur Europas (es finden auch Führungen statt) und das Kaiser-Josefstöckl als weiterer Blickfang. Der Augarten ist zudem Veranstaltungsort einiger Ausstellungen und Konzerte.
Eine weitere besonders schöne Parkanlage ist der Türkenschanzpark. Ein Teich mit Springbrunnen und der sehenswerte Türkische Brunnen sorgen für die gewünschte Parkidylle. Hinzu kommt: Im Umfeld des Türkenschanzparks gibt es elegante Villen zu bewundern.
Vor allem die Cottagegasse ist reich an diesen Villen, in denen sich unter anderem Botschaften niedergelassen haben. Unter den Häusern finden sich auch die ehemaligen Heimaten des Bambi-Autors Felix Salten (Cottagegasse 37) und von Schriftsteller Arthur Schnitzler (Sternwartestraße 71).
10. Kurze Liste weiterer Wien Geheimtipps und Insidertipps
So gerne ich auch weitermachen würde – irgendwann muss ich diesem Text über Wien Insider Tipps ein Ende setzen. Als Anregungen für weitere Wien-Erkundungen liste ich hier deshalb noch einige weitere Orte abseits der Touristenpfade auf, die einen Abstecher wert sind:
- Neubaugasse für Shops abseits des Mainstream
- Schloss Laudon bzw. Schloss Hadersdorf als einziges Wasserschloss der Stadt
- Programmkinos wie das Votiv Kino
- Der Biohof Feigenhof als Oase der Ruhe in Simmering, bei dem Feigen (und Kräuter) im Mittelpunkt stehen
- Kleine Friedhöfe wie der Jüdische Friedhof Rossau, der Friedhof der Namenslosen und der Friedhof Matzleinsdorf
Einige abschließende Wien Insider Tipps
Zum Abschluss meiner Wien Insider Tipps habe ich noch ein paar praktische Hinweise auf Lager. Dazu gehört die folgende Karte, auf der ich dir die Lage der genannten Insidertipps für Wien markiert habe:
1. Tipps zur Anreise nach Wien
Viele Wege führen nach Wien. Und die lassen sich gut mit der Bahn zurücklegen. Von München ist Wien beispielsweise per österreichischem Railjet in vier Stunden und von Nürnberg per ICE in ebenfalls nur etwas mehr als vier Stunden erreichbar.
Insgesamt ist Österreichs mit Abstand größte Stadt dadurch von vielen deutschen Orten in einer brauchbaren Zeit per Zug erreichbar. Nach günstigen Angeboten bei der Deutschen Bahn kannst du dich unter dem folgenden Link auf die Suche machen:
Eine weitere Option für die Anreise nach Wien können Fernbusse sein. Wien ist sehr gut an das Fernbusnetz von Flixbus angeschlossen. Von Leipzig, Nürnberg, München oder Stuttgart gibt es beispielsweise Direktverbindungen, über die du dich unter dem folgenden Link genauer informieren kannst:
Eine weitere Anreisemöglichkeit ist der Flug zum Flughafen Wien Schwechat, der südöstlich vor den Toren der Stadt liegt. Zumindest aus dem Nordwesten Deutschlands kann schließlich etwas zu viel Sitzfleisch gefordert sein, um per Zug oder Fernbus nach Wien zu gelangen.
Der Wiener Flughafen ist (teils auch per Billigflieger wie LaudaMotion oder Wizzair) von vielen deutschen Flughäfen in sehr kurzer Flugzeit von meist unter zwei Stunden erreichbar. Nach günstigen Flugangeboten suche ich immer bei Skyscanner unter dem folgenden Link:
Der Flughafentransfer ins Zentrum ist schließlich per Bus, S-Bahn oder mit dem CAT (City Airport Train) möglich. Letzterer bietet die schnellste Variante für die Fahrt ins Stadtzentrum und lässt sich online unter dem folgenden Link reservieren:
Noch komfortabler kann ein privater Flughafentransfer sein, bei dem dich der Fahrer direkt im Ankunftsbereich abholt und bis vor die Tür deiner Unterkunft fährt:
2. Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften
Zur Unterkunftssuche in Wien lässt sich vor allem folgendes sagen: Für eine erste Erkundung der Standardsehenswürdigkeiten macht es Sinn, im 1. Bezirk oder in dessen direktem Umkreis nach einer Unterkunft zu suchen.
Insbesondere durch das sehr dichte Nahverkehrsnetz lässt sich das Zentrum jedoch auch aus vielen Ecken der Stadt schnell erreichen, sodass eine Lage etwas weiter Richtung Stadtrand kein KO-Kriterium sein muss.
Folgende Unterkünfte könntest du dir genauer anschauen, falls du noch keine Wiener Bleibe gefunden hast:
- Wombats Hostels Vienna Naschmarkt* (ab ca. 60 €/Nacht für ein Doppelzimmer und ca. 15 €/Nacht für ein Bett im Schlafsaal): Das Wombats am Naschmarkt spielt in der oberen Liga der Wiener Hostels. Es bietet sowohl Betten im Schlafsaal als auch günstige Doppelzimmer.
- Urban Stay Columbia* (ab ca. 60 €/Nacht): In der schönen Josefstadt – und damit in Reichweite des Zentrums – gelegenes kleines Hotel mit familiärer Atmosphäre.
- Oliver Apartments* (ab ca. 80 €/Nacht): Sehr schicke und top bewertete Apartments südlich des Westbahnhofs mit praktischen Möglichkeiten zur Selbstversorgung.
- Apollo Hotel Vienna* (ab ca. 85 €/Nacht): Ebenfalls nahe des Westbahnhofs gelegenes Hotel der schicken Sorte, das wegen seiner hervorragenden Gästebewertungen auffällt.
- Motel One Wien-Hauptbahnhof* (ab ca. 100 €/Nacht): Die praktische Lage nahe dem Hauptbahnhof und die gewohnt gute Qualität der Motel One-Kette machen dieses Wiener Hotel empfehlenswert.
- 25hours Hotel beim MuseumsQuartier* (ab ca. 120 €/Nacht): Dieses im hippen Bezirk Neubau gelegene Hotel liegt praktischerweise im direkten Umfeld des Museumsquartiers und des schönen Spittelbergs.
- SO/ VIENNA* (ab ca. 220 €/Nacht): Dieses 5-Sterne-Hotel bietet den oben bereits erwähnten Ausblick aus dem Frühstücksraum und liefert darüber hinaus sicherlich noch so einige andere Annehmlichkeiten.
- Hotel Sacher* (ab ca. 450 €/Nacht): Das Hotel Sacher ist die wohl bekannteste Luxusherberge vor Ort, über die ich sicher keine weiteren Worte verlieren muss.
Deutlich detailliertere Infos zu den für Touristen am besten gelegenen Bezirken in Wien und schicke Unterkünfte in ihnen findest du im folgenden Artikel von mir:
3. Touren bzw. Führungen abseits der Touristenpfade
Gerade für diejenigen, die über den Tellerrand blicken und Wien im Detail kennenlernen möchten, sind Führungen zu ungewöhnlichen Orten abseits der Touristenpfade ein perfektes Mittel. Die Tourguides sind oftmals eine hervorragende Quelle für Wien Geheimtipps aller Art.
Folgende Tourangebote solltest du in dieser Hinsicht auf dem Zettel haben:
- Versteckte Highlights an Stephansdom & Universität*: Diese astrein bewertete Führung bringt dich in typisch wienerische Höfe, Gassen und Passagen, die den meisten Touristen verborgen bleiben.
- Rundgang durch die Wiener Unterwelt*: Bei diesem 90-minütigen Rundgang lernst du eine Gruft aus Barockzeiten, archäologische Ausgrabungen und viele weitere Wiener Geheimnisse kennen.
- Geführter Rundgang abseits der Touristenpfade*: Zweistündige Führung, die dich zu Orten jenseits des üblichen Touristenradars führt und bei der es viel über die Wiener Kultur zu erfahren gibt.
- Hitlers Wien – Historischer Rundgang*: Hitler wohnte einige Jahre in Wien. Welchen Einfluss diese Zeit auf Hitlers Werdegang hatte und noch viel mehr erfährst du in dieser Führung.
- Sündiges Wien – Auf den Spuren der Wiener Dirne Josefine Mutzenbacher*: Wenn du Lust auf humorvoll verpackte Infos zur Geschichte der Prostitution in Wien am Beispiel der Josefine Mutzenbacher hast, dann bist du bei dieser Tour gut aufgehoben.
4. Wien in Büchern und Filmen
Filme und Bücher sind perfekt geeignet, um sich auf eine Reise nach Wien einzustimmen und ein Gefühl für die Besonderheiten der Stadt zu bekommen. Hier folgt eine kleine Auswahl von Filmen und Büchern mit Wienbezug:
- Hotel New Hampshire* von John Irving
- Traumnovelle* von Arthur Schnitzler
- Der dritte Mann* (auch das Buch von Graham Greene*)
5. Reiseführer für das Wien abseits der Touristenpfade
Meine letzte Empfehlung, um Wien Insider Tipps und Wien Geheimtipps abseits der Touristenpfade ausfindig zu machen, sind die folgenden Bücher/Reiseführer:
- 99 x Wien wie Sie es noch nicht kennen*: Dieses Buch bietet viele Anregungen, ungewöhnliche Orte jenseits der altbekannten Adressen anzusteuern und dürfte auch für viele Einheimische noch Neues liefern.
- 500 Hidden Secrets Wien – Die besten Tipps und Adressen der Locals*: Vor allem, wenn du nach Tipps suchst, die dich Wien kulinarisch besser kennenlernen lassen, solltest du dieses Buch auf dem Schirm haben.
- Wien abseits der Pfade*: Ich bin ein großer Fan davon, Städte in langen Spaziergängen ausführlichst unter die Lupe zu nehmen. Der Autor dieses Buches hat ein ähnliches Hobby und beschreibt seine Spaziergänge durch Wien, wodurch sich die Stadt jenseits der bekannten Sehenswürdigkeiten wunderbar kennenlernen lässt.
- Wien – Lieblingsorte*: Auch dieses Buch bietet einen großen Fundus an Wien Geheimtipps, die nicht überall zu finden sind.
- Gebrauchsanweisung für Wien*: Wenn du schließlich auf der Suche nach einer Lektüre bist, die dir Wien vor allem kulturell auf unterhaltsame Weise näherbringt, dann solltest du dir dieses Werk genauer anschauen.
Schau dir darüber hinaus auch meine weiteren Wien-Artikel und bei Bedarf auch meinen Text über das benachbarte Bratislava an:
So! Viel Spaß in der tollen Stadt!
Pinne diesen Artikel über Wien Insider Tipps (mit Wien Geheimtipps) auf Pinterest: