Die 12 besten Köln Insider Tipps abseits der Touristenmassen
Die Kölner wissen um die in vielen Bereichen eher mit der Lupe zu suchende optische Schönheit ihrer im Zweiten Weltkrieg verwüsteten Stadt. Und ganz ehrlich: Ich bin schon häufig bei schönstem Wetter Kilometer für Kilometer durch Köln gewandert und habe jenseits des Rheinufers selten weitläufigere Bereiche gesehen, die im eigentlichen Sinne als städtebaulich „schön“ zu bezeichnen sind.
50er Jahre-Architektur prägt das Straßenbild und überdeckt die spärlichen Reste an Gründerzeitbauwerken. Das Wort „Bausünde“ scheint in Köln ebenfalls seinen Ursprung zu haben. (Ein Beispiel ist das neben dem Dom befindliche Römisch-Germanische Museum und auch der Fernsehturm bzw. die beton-graue Eminenz namens „Colonius“ ist grenzwertig.)
Und wer platziert eigentlich eine Philharmonie allen Ernstes so, dass man drei „Aufpasser“ anstellen muss, um zu verhindern, dass Ortsunkundige den über der Philharmonie liegenden Platz betreten und die Musiker durch das Getrampel aus dem Takt bringen?
Das Besondere an Köln ist, dass die Bausünden und Co. vollkommen egal sind, wenn man ein Gefühl für die Stadt bekommen hat. Die Band „Höhner“ hat es bereits besungen: „Hej Kölle, do be e Jeföhl“. Köln macht Bock und das vor allem abseits der Touristenmassen.
Die Stadt schafft es, die gekachelten Eingänge aus den 50ern, für die Duisburg und Bielefeld vernichtende Kritiken bekommen würden, wohnlich zu machen.
Zudem gelten Kölnerinnen und Kölner als ein bekanntermaßen generell sehr angenehmes Völkchen. Sie wollen dir helfen, und das sogar, wenn es nichts zu helfen gibt. (Ich wurde z. B. direkt an einem Parkausgang gefragt, ob man mir helfen könne, den Parkausgang zu finden.) Und das Beste: Toleranz gehört in Köln zur Kultur und zum Lebensgefühl.
Im Folgenden stelle ich dir meine 12 besten Köln Geheimtipps bzw. Insider Tipps vor, damit du die spannendsten Ecken der Rheinmetropole jenseits des eindrucksvollen Doms und der brillanten Museen kennenlernst.
Eingangs gebe ich dir dafür drei Köln Insider Tipps, um dich in die richtige Stimmung zu bringen, ehe dich die neun weiteren Köln Geheimtipps an meine Lieblingsorte in der Stadt führen. Die Lage dieser Lieblingsorte habe ich dir zudem auf einer Karte unterhalb des Artikels markiert.
Meine Köln Insider Tipps bzw. Geheimtipps zur Einstimmung
1. Erfreue dich an den amüsanten Stadtteilnamen und dem Dialekt
Ich bin ein großer Fan von lustigen Namen. Folglich ist Köln ein richtig gutes Pflaster für mich. Wenn Stadtteile Köln-Nippes, Köln-Kalk, Köln-Porz, Köln-Pesch oder Köln-Zollstock heißen, dann bin ich begeistert. Und wenn diese Orte zu allem Überfluss auch noch in breitestem Kölsch ausgesprochen werden, dann bin ich fast schon aus dem Häuschen. Pochz!
Und wer will nicht mindestens einmal in seinem Leben in Zollstock gewesen sein?
PS: Der Straßenname Sülzgürtel ist auch nicht von schlechten Eltern.
2. Stimme dich mit der Vereinshymne des 1. FC Köln auf deinen Trip ein
Auf die Kölsche Sprache kannst du dich zudem am besten mit der Vereinshymne des 1. FC Köln einstimmen, die meiner Meinung nach eine der schönsten Fußballhymnen überhaupt ist. Selbst meiner wenig Fußball-begeisterten Freundin geht durch diesen Song der Begriff „FC Kölle“ nicht mehr aus dem Kopf.
Am besten folgst du also diesem Link, um dir auf Youtube die aus der Feder der Höhner stammende Vereinshymne des EFFZEH Kölle anzuhören. Der eingeblendete Liedtext wird dir zudem die wichtigsten Vokabeln der Kölschen Sprache beibringen. Jlöck ist eines meiner neuen Lieblingswörter.
3. Probiere das ein oder andere Kölsch
Nicht jeder Bierfan in Deutschland ist ein großer Fan von der Kölner Biervariante – dem Kölsch. Kölsch schmeckt im Vergleich zum Pils eher mild. Folglich werden Anhänger von Jever und Co. am Kölsch eher weniger Freude haben.
Bei mir ist das anders, da ich ein bekennender Fan von mildem Bier bin. Ein Kölsch ist daher bei mir in guten Händen.
Früh und Gaffel dürften die bekanntesten Kölsch-Biersorten sein. Da es in diesem Artikel jedoch um Köln Geheimtipps bzw. Insider Tipps geht, empfehle ich dir meine Favoriten: Mühlen-Kölsch und Reissdorf-Kölsch.
Das Praktische an Kölsch ist, dass man dir nicht gleich eine Maß vorsetzt. Die 0,2 Liter-Kölsch-Gläschen fördern es, gleich mehrere Sorten zu probieren.
Wenn du in Köln niemanden kennst, der dich ins Kölsch-Trinken einführt, dann empfehle ich dir diese zweistündige Brauhaustour*, bei der du viel über Köln und natürlich das Kölner Trinkverhalten erfahren wirst. Wenn dir das nicht ausreicht, dann wirf vielleicht auch einen Blick auf diese geführte Tour durch die Bar- und Clubszene von Köln*.
Meine Köln Insider Tipps bzw. Geheimtipps zu den interessantesten Orten
4. Erkunde das Belgische Viertel rund um den Brüsseler Platz
Eine der schönsten – und in der Folge leider auch teuersten – Ecken Kölns ist das Belgische Viertel. Rund um den Brüsseler Platz dominiert ausnahmsweise nicht die Nachkriegsarchitektur den Gesamteindruck, sondern die wesentlich elegantere Bauart aus länger vergangenen Zeiten.
Am besten startest du deine Erkundung des Viertels am Rudolfplatz. An diesem befindet sich mit der Hahnentorburg nicht nur ein sehenswertes Überbleibsel der Kölner Stadtmauer. Wenn du donnerstags ab 17 Uhr auf dem Rudolfplatz einschneist, dann wirst du auf einen Streetfood Markt stoßen, auf dem du Spezialitäten aus aller Welt finden kannst.
Ebenfalls in der unmittelbaren Nähe des Rudolfplatzes befindet sich ein weiterer meiner Köln Insider Tipps: der vom Künstler Wolf Vostell 1989 einbetonierte Opel Kapitän am Hohenzollernring. Unter 15 Tonnen Stahlbeton versteckt sich tatsächlich ein mit Holzplatten verdeckter Opel des Modells „Kapitän“.
Auf den Weg ins Belgische Viertel machen solltest du dich über die Aachener Straße, die direkt an den Rudolfplatz angrenzt. Diese Straße überzeugt mit unzähligen Cafés, Bars und Restaurants und einer allgemein sehr lebendigen Atmosphäre, sodass ich dir die Aachener Straße im Rahmen meiner Köln Insider Tipps logischerweise wärmstens empfehlen kann.
Vor allem bei warmem Wetter und gegen Abend hin solltest du dich dem nahegelegenen Brüsseler Platz nähern. Am besten schnappst du dir auf dem Weg dorthin ein Bier aus einem der Kioske und erkundest das Belgische Viertel rund um den Brüsseler Platz, an dem du dich natürlich auch einfach unters Volk mischen kannst.
5. Entspanne dich in den schönen Kölner Parks
Wenn du dich vom Belgischen Viertel löst, um in das auf andere Art ebenfalls sehr spannende In-Viertel Ehrenfeld aufzubrechen, dann dürftest du dabei den Kölner Grüngürtel durchqueren. Mit diesem beweist Köln, dass zwar nicht jedes Bauprojekt gelingt, Grünanlagen jedoch generell zu den Stärken der Stadt zählen.
Meine Lieblingsparks in Köln sind die folgenden:
Der Forstbotanische Garten samt Friedenswald: Fernab des Stadtzentrums kannst du dich im Forstbotanischen Garten vom Großstadtlärm erholen. Von hier aus ist der Weg ins Villen- und Promiviertel Hahnwald übrigens nicht weit. Mit sehr viel Glück kannst du die dort ansässigen Stefan Raab, Christoph Daum, Oliver Pocher, Toni Kroos oder Gerhard Richter treffen.
Der Friedenspark mit seinen Ruinen: Dieser um einen ehemaligen Verteidigungswall angelegte Park überzeugt mich vor allem durch die in ihm befindlichen Ruinen und die Nähe zum Rhein.
Die Poller Wiesen: Auf der „falschen“ Seite des Rheins erstrecken sich am Ufer die Poller Wiesen, die ihrer Bezeichnung alle Ehre machen. Zusätzlich bieten sie dir Strände und einen nicht zu verachtenden Ausblick auf den Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke.
Die Flora: Unbedingt genannt werden muss natürlich die seit 1864 existente Flora bzw. der Botanische Garten. Kostenloser Einlass, Palmen, verwinkelte Gärten, Unmengen von Blumen, 19. Jahrhundert-Atmosphäre – diese älteste Grünanlage Kölns verdient sich offensichtlich ihre Nennung unter den Köln Insider Tipps.
Der Skulpturenpark: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Flora befindet sich der 1997 eröffnete Skulpturenpark. Sitzmöglichkeiten sind mir in diesem Park nicht aufgefallen und die meisten Skulpturen fand ich – offen gestanden – eher ärmlich. Gerade jedoch deswegen fand ich den Skulpturenpark mit seiner begehbaren Tomatensuppe und Co. skurril.
Der Rosenpark auf dem Fort X: Der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer ließ zu seiner Zeit als Kölner Bürgermeister auf dem Dach des preußischen Fort X einen sehr idyllischen Rosengarten anlegen. Das umliegende Agnesviertel entlang der Neusser Straße, dem Neusser Wall und rund um die St. Agnes Kirche ist zudem ebenfalls sehr schön und verdient sich eigentlich eine gesonderte Nennung unter meinen Köln Insider Tipps.
6. Statte dem Sensenmann auf dem Melaten-Friedhof einen Besuch ab
Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight unter den Köln Geheimtipps – dem Melaten-Friedhof. Dieser ist mit über 55.000 Gräbern Kölns größter Friedhof. Er kann auf eine faszinierende Geschichte zurückblicken:
Eine der vier Kölner Leprakolonien hieß Maladen (von malade = krank) bzw. Melaten und lässt sich bis ins Jahr 1180 zurückverfolgen. Der Komplex Melaten bestand aus sieben Siechenhäusern, Unterkünften, einem Wirtshaus, Gärten und einem kleinen Friedhof.
Er lag außerhalb der Stadtmauern Kölns, damit man einen abgelegeneren Ort hatte, um Menschen mit hochansteckenden Krankheiten zusammenzupferchen. Das Ergebnis war das größte Siechenhaus Europas.
Auch im 16. Jahrhundert war Melaten nicht gerade ein Karibikstrand. So fanden hier Exekutionen im Sinne der Judenhetze und Hexenverbrennungen statt. Unvorstellbar, was früher auf diesem jetzt so friedlichen Gelände losgewesen sein muss.
Während der französischen Besatzung änderte sich der Umgang mit Gräbern. Napoleon verbot aus hygienischen Gründen Beerdigungen innerhalb der Städte und Dörfer. Die Stadt Köln kaufte in der Folge ein Grundstück auf der ehemaligen Leprakolonie. Das erste Begräbnis auf dem Melaten-Friedhof fand schließlich im Jahre 1810 statt.
Heutzutage kannst du auf dem Melaten-Friedhof zahlreiche Promigräber besuchen, darunter die von Dirk Bach und Guido Westerwelle.
Der absolute Star auf dem Melaten-Friedhof ist jedoch dieser schlanke Herr:
Öffnungszeiten: täglich von 7 bis 20 Uhr geöffnet
Anfahrt: Straßenbahnen 1 und 7 bis zur Haltestelle Melaten
Ungefähre GPS-Koordinaten des Sensenmanns: 50°56’27.44″N, 6°54’50.82″E
PS: Unser aller ehemaliger Lieblings-Nachttalker Jürgen Domian weiß, was gut ist. Er spaziert einmal wöchentlich über den Melaten. In diesem Artikel erfährst du genau das und noch einiges mehr über diesen besonderen Kölner Ort.
PPS: Wärmstens empfehlen kann ich dir diese sehr unterhaltsame zweistündige Führung über den Melaten-Friedhof*, die nicht umsonst auch bei echten Kölnern beliebt ist.
7. Erkunde Ehrenfeld dank dieser Köln-Ehrenfeld Tipps
Am besten verlässt du den Melaten-Friedhof an seinem nördlichen Ausgang und machst dich auf den relativ kurzen Weg nach Ehrenfeld.
Einer meiner Köln Insider Tipps für Satire-Fans ist der Ehrenfelder Arbeitsplatz von Jan Böhmermann. Von der Oskar-Jäger-Straße aus erreichst du den Innenhof, in dem sich das Studio König befindet. Hier mischt Böhmermann samt Team mit dem Neo Magazin Royale die Fernseh- und (türkische) Politiklandschaft auf.
Die nähere Umgebung ist jedoch öde bis hässlich und eher nur für Fans der Sendung die Anfahrt wert.
Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Böhmermann übrigens bereits 2015 seine Gastro-Insider Tipps für Ehrenfeld. Sehr praktisch!
Ich bin in der Ehrenfelder Imbiss-Szene leider längst nicht so bewandert wie Böhmermann. Der Kult-Imbiss Kebapland scheint mir mit seinen Adana Dürüms und Adana Tellern allerdings wirklich nur schwer verzichtbar zu sein.
Ein weiterer Vorteil des Kebaplandes ist, dass der Laden direkt an der Venloer Straße – und damit der Hauptstraße des ehemaligen Problemviertels – liegt. Von hier aus lässt du dich am besten durch den hippen Kiez treiben. Erkunde die kleinen Boutiquen, Cafés und die Streetart und vergiss dabei nicht, einen Blick in die Seitenstraßen (allen voran die Körnerstraße) zu werfen.
Ausklingen lassen kannst du deinen Ehrenfeld-Streifzug im Kulturzentrum Odonien, das jedoch etwa zwei Kilometer von der Venloer Straße entfernt liegt. Der Künstler Otto Rumpf hat hier einen Mischmasch aus Atelier, Werkstatt, Kulturzentrum und Veranstaltungsort geschaffen.
Warum dich das als Tourist interessieren sollte? Hier gibt es auch einen sehr speziellen Biergarten mit skurrilen Metallskulpturen, zwischen denen du das ein oder andere Bier trinken kannst. Ein solcher Biergarten dürfte ziemlich einzigartig sein.
Öffnungszeiten des Biergartens: im Sommer bei schönem Wetter von Donnerstag bis Samstag ab 17 Uhr und sonntags ab 15 Uhr geöffnet
Tour-Tipp zur Ehrenfelder Street Art: Wenn du tiefer in die Street Art-Szene von Ehrenfeld und dem Belgischen Viertel eintauchen möchtest, dann könnte die folgende dreistündige Street Art-Radtour genau das Richtige für dich sein:
- Streetart Bike Tour durch Köln*: Diese Tour führt dich per Rad nicht nur zu einigen der besten Streetart-Spots der Stadt, sondern gleichzeitig auch in angesagte Ecken wie Ehrenfeld oder das Belgische Viertel. Während der dreistündigen Tour wirst du außerdem mit vielen Infos zur Streetart-Szene versorgt, sodass sich ein insgesamt sehr schönes Angebot für Reisende ergibt, die Köln auch abseits der Touristenpfade kennenlernen möchten.
8. Leg‘ einen Strandurlaub am Rhein ein
Wer in Köln ist, der sollte unbedingt einige Zeit am Rhein verbringen. Die zentrumsnahen Bereiche des Rheins haben den Vorteil, dass sie tolle Ausblicke auf den Dom ermöglichen.
Ähnlich attraktiv erscheinen mir jedoch auch die Gebiete, die weiter abseits liegen und fast schon Strandurlaubs-Gefühle aufkommen lassen. Im Süden der Stadt finden sich diese zwei Orte zur Erholung deiner vom Erkunden der Köln Geheimtipps erschöpften Knochen:
Die Rodenkirchener Riviera liegt – wie der Name bereits andeutet – im Stadtteil Rodenkirchen und überzeugt bereits seit 1912 mit ihren bemerkenswert schönen Stadtstränden. Für dich alleine wirst du diese Rhein-Idylle jedoch vor allem am Wochenende nicht haben.
Hinweis: Aufs Baden im Rhein solltest du besser verzichten. Die Strudel im stark befahrenen Fluss sind alles andere als ungefährlich.
Noch etwas „exotischer“ wird es weiter südlich auf der Halbinsel Groov, die ein beliebtes Ausflugsziel für Kölner ist. Tretbootfahren, Minigolfspielen, am Sandstrand sonnen, ein Marktplatz mit Biergärten und ein uralter Baumbestand sind einige Gründe für die Beliebtheit der Groov. Erreichen kannst du sie am besten mit der Straßenbahn 7 (Haltestelle Zündorf) oder mit der Fähre Weiß-Zündorf.
9. Erkunde die Multikulti-Straßen
Um einen schlauen Mann zu zitieren: In Berlin ist jeder Bezirk seine eigene Großstadt. In Köln ist jedes Viertel eine Kleinstadt. Das macht die Stadt zu einer Aneinanderreihung von Quakenbrück-Fußgängerzonen mit Großstadtflair durch die Multikulti-Bevölkerung.
Da ist was Wahres dran. Und mir gefällt genau das. Stürzen wir uns also in die spannendsten Multikulti-Straßen.
An erster Stelle steht in dieser Hinsicht sicherlich die Keupstraße in Köln-Mülheim. Diese ist überregional bekannt als Einkaufsstraße mit einem Angebot, das auf Türken und Kurden ausgerichtet ist. Das macht die Keupstraße natürlich auch zu einem besonders guten Gebiet, um sich mit Baklava und Döner zu versorgen.
Eine ordentliche Portion arabische Atmosphäre und damit einhergehend natürlich auch Falafel, Döner und Konsorten kannst du dir zudem in der Weidengasse genehmigen. Ein weiterer Vorteil: Die Weidengasse ist vom Hauptbahnhof in wenigen Minuten zu erreichen.
10. Reise virtuell ins Köln um die Jahrhundertwende
Wie bereits eingangs erwähnt, überzeugt das Köln der Gegenwart mich nicht gerade durch eine durchweg malerische Optik. Dass Köln vorm 2. Weltkrieg optisch in einer ganz anderen Liga spielte, kannst du bei einer virtuellen Reise ins Köln des Jahres 1900 feststellen. Das finde ich als Städtefan natürlich wahnsinnig interessant.
TimeRide VR Köln ermöglicht dir diese virtuelle Reise in die Vergangenheit. Am Alten Markt, der für mich übrigens einer der schönsten Plätze der Kölner Altstadt ist, setzt du dich hierfür in einen Straßenbahnwaggon aus der Zeit um die Jahrhundertwende, setzt dir eine VR-Brille auf und lernst das alte Köln kennen.
Praktischerweise könntest du dir dein Ticket für diese kleine virtuelle Zeitreise bereits vorab online unter dem folgenden Link sichern:
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr
Preis: 12,50 Euro
11. Grusel dich in der St. Ursula Kirche
Unweit des Hauptbahnhofes befindet sich die St. Ursula Kirche. Worum es bei diesem der Köln Insider Tipps genau geht?
Also: Die St. Ursula Kirche beherbergt in ihrer Goldenen Kammer das größte Beinhaus nördlich der Alpen. Falls dir das nicht genug sagt: Hier wurden neben wertvollen Reliquien wie Goldschmuck und Schreinen auch menschliche Schädel und Gebeine gesammelt. Die gruselige Sammlung es unbedingt einen Abstecher wert.
Öffnungszeiten der Goldenen Kammer: täglich außer sonntags von 10 bis 12 Uhr; Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag zusätzlich von 15 bis 17 Uhr und mittwochs von 15 bis 16:30 Uhr geöffnet
Eintritt: 2 Euro für den Einlass in die Goldene Kammer
12. Steuere die touristisch weniger erschlossenen Aussichtspunkte an
Die bekanntesten Kölner Aussichtspunkte dürften der Dom, das Cologne Triangle und die Seilbahn sein. In diesem Artikel geht es nun aber um Köln Geheimtipps und das gilt natürlich auch für die Aussichtspunkte.
An erster Stelle möchte ich in dieser Hinsicht den Rheinpark nennen, der zwar bei Kölnern (und tatsächlich auch bei Papageien) sehr beliebt ist, nicht jedoch von allzu vielen Touristen angesteuert wird.
Den Rheinpark mit seinen riesigen Grünflächen und dem Strand hätte ich bereits sowohl unter meinen liebsten Parks als auch unter den Möglichkeiten für Kölschen Strandurlaub nennen können. Die Tatsache, dass er auch als Aussichtspunkt taugt, macht ihn folglich zu einer absoluten Allzweckwaffe unter meinen Köln Insider Tipps.
Überzeuge dich anhand dieser Fotos selber:
Der Rheinpark geht im Norden in den schmaleren Jugendpark über, den du über die Katzenbuckelbrücke am Mülheimer Hafen verlassen kannst. Die Katzenbuckelbrücke bietet wiederum einen ganz netten Ausblick auf den Dom und in Richtung Mülheim.
Ein weiterer sehenswerter und kostenloser Aussichtspunkt ist die sechste und höchste Etage des Parkhauses von Galeria Kaufhof in der Hohen Straße.
Das lässt sich auch über die Fußgängerbrücke zum Herkulesberg in der Nähe des Mediaparks sagen. Von hier genießt du einen besonderen Ausblick auf den Dom und den Fernsehturm Colonius, während unter dir der ein oder andere Zug entlangfährt.
Weitere Köln Geheimtipps, die noch auf meiner eigenen To-Do-Liste stehen
Unbedingt möchte ich bei meinen nächsten Aufenthalten in Köln noch wesentlich ausführlicher das Severinsviertel rund um den Chlodwigplatz und die Severinstraße erkunden.
Ebenso möchte ich möglichst alle übrig gebliebenen alten Stadttore ansteuern. Gleiches gilt für die zwölf romanischen Kirchen, die sich innerhalb der ehemaligen Stadtmauern befinden. Wirklich bewusst abhaken kann ich auf meiner Liste in dieser Hinsicht bisher nur Groß St. Martin, St. Ursula und St. Aposteln.
Abschließende Tipps für eine Kurzreise nach Köln
Zur Erleichterung deiner Reiseorganisation folgen hier noch einige weitere praktische Infos für einen Trip nach Köln. Fangen wir in dieser Hinsicht vielleicht am besten mit der folgenden Karte an, auf der ich dir die Lage der vorgestellten Köln Insider Tipps markiert habe:
1. Köln Tipps zur Anreise und zum Nahverkehr
Kölns Hauptbahnhof liegt direkt im Schatten des Doms und damit im absoluten Zentrum der Stadt. Damit drängt sich eine Anreise per Bahn förmlich auf. Günstige Tickets für die Deutsche Bahn lassen sich leicht mit dem folgenden Sparpreisfinder auf Bahn.de ausfindig machen:
Eine weitere Option zur Anreise nach Köln können Flixtrains und die Fernbusse von Flixbus sein. Am besten schaust du dich gleich unter dem folgenden Link nach eventuell für dich passenden Verbindungen um:
Ebenfalls unter Umständen nützlich könnten für die Fahrt vom Bahnhof zum Hotel Infos zum Nahverkehr in der Domstadt sein… Köln ist eine Millionenstadt und entsprechend weitläufig. Gerade die weniger touristischen Ecken liegen nicht immer nah beieinander. Um in Köln von A nach B zu gelangen, bist du daher oftmals auf die Öffis angewiesen. Für deren Nutzung benötigst du Tickets der VRS-Tarifstufe 1b.
Ein Einzelticket kostet 3 Euro, ein Tagesticket 8,80 Euro (Stand 2020). Das Tagesticket lohnt sich damit ab drei Fahrten. Wenn ein solches Tagesticket für dich in Frage kommt, dann solltest du über den Kauf der KölnCard nachdenken, die ab 9 Euro zu haben ist und unter dem folgenden Link zu bestellen ist:
Der Vorteil der KölnCard gegenüber dem normalen Tagesticket sind die Rabatte, die man bei zahlreichen ausgewählten Sehenswürdigkeiten, Museen, Restaurants, Schifffahrten und Stadtführungen erhält.
Die Karte gibt es mit einer Gültigkeit für 24 und für 48 Stunden. Ein kleiner Nachteil ist es, dass man die Karte bei „Köln Tourismus“ an der Domplatte (Kardinal-Höffner-Platz 1) abholen muss. Das online gekaufte Voucher reicht nicht.
2. Köln Tipps zu schönen Unterkünften
Zur Unterkunftssuche in Köln: Booking.com* ist natürlich immer eine gute Anlaufstelle für Unterkünfte nach jeder Geschmacksrichtung. Hier folgen einige Vorschläge für gute Kölner Unterkünfte als Starthilfe für deine eigene Unterkunftssuche:
- Hostel die Wohngemeinschaft* (ab ca. 60 €/Nacht für ein Doppelzimmer oder etwa 25 €/Nacht für ein Bett im Schlafsaal): Dank der faszinierend und einzigartig designten Zimmer das so ziemlich schönste Hostel, das ich bisher von innen sehen durfte. Weitere Pluspunkte: Die strategisch tolle Lage im schönen und belebten Belgischen Viertel und die Tatsache, das nicht nur Betten in Schlafsälen, sondern auch Doppelzimmer angeboten werden.
- Boutique Hotel 026 Köln St. Michael* (ab ca. 70 €/Nacht): Ebenfalls im Dunstkreis des Belgischen Viertels erwartet dich das Boutique Hotel 026 mit seinen schicken und individuell eingerichteten Zimmern. Die tolle Lage und der äußerst positiven Gästebewertungen machen das gute Preis-Leistungs-Verhältnis mehr als deutlich.
- CityClass Hotel Caprice am Dom – Superior* (ab ca. 75 €/Nacht): Im an Sehenswürdigkeiten reichsten Kölner Bezirk – der Altstadt-Nord – kannst du für relativ kleines Geld gleich unweit des Rheins und Doms im Hotel Caprice übernachten. Die Kombination aus absolut zentraler Lage sowie Zimmer mit astreinem Preis-Leistungs-Verhältnis spricht eindeutig für diese Unterkunft.
- Hotel Sandmanns am Dom* (ab ca. 100 €/Nacht): Top bewertetes 3-Sterne-Hotel in der guten Lage, die das „am Dom“ im Hotelnamen bereits andeutet. Eindeutig empfehlenswert.
- Motel One Köln-Neumarkt* (ab ca. 110 €/Nacht): Dieser Ableger der Motel One-Kette hat sich unweit des Neumarkts in der Altstadt-Nord angesiedelt und bietet damit nicht nur das üblicherweise sehr gute Leistungsspektrum von Motel One-Hotels, sondern liegt auch strategisch praktisch für eine Erkundung der Stadt.
- Zur guten Quelle* (ab ca. 125 €/Nacht): In einem Deutzer Altbau untergebrachtes Hotel mit schicken und modern eingerichteten Zimmern und einem hervorragenden Bewertungsprofil. Die Nähe zur Lanxess Arena oder zu Messeveranstaltungen kann praktisch sein.
- 25hours Hotel The Circle* (ab ca. 140 €/Nacht): Wenn du nach einer stylischen Unterkunft suchst, dann schau dir unbedingt dieses 25hours Hotel mit seinen Vorzügen wie dem Frühstücksbereich mit Blick auf den Dom an.
Für noch wesentlich detailliertere Hinweise für die Hotelwahl in Köln (beste Viertel und empfehlenswerte Unterkünfte in ihnen) solltest du dir unbedingt meinen ausführlichen Artikel zu genau diesem Thema unter dem folgenden Link angucken:
3. Köln Tipps zu empfehlenswerten Touren
Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich bin ein großer Freund davon, mir eine Stadt auch durch geführte Touren bzw. Stadtrundgänge und dergleichen näherbringen zu lassen. In Köln ist das Auswahl in dieser Hinsicht groß.
Einige Angebote habe ich dir bereits weiter oben im Text genannt. Hier nenne ich dir noch einige weitere verlockend klingende Tourangebote, die es vielleicht auf deine Köln-To-Do-Liste schaffen könnten:
- 3-stündige Food-Tour durch die Südstadt*: In Metropolen sind kulinarische Touren immer wieder ein gutes Mittel, um mehr über die Kultur vor Ort zu erfahren. So ist es auch in Köln. Diese kulinarische Führung leitet dich vom belebten Chlodwigplatz zu einigen Köstlichkeiten in der bei Einheimischen sehr angesagten Südstadt.
- Kölner Schauplätze des Verbrechens – 1900 bis heute*: In Köln wurden so einige Verbrechen begangen. Diese Führung bringt dich zu einigen Tatorten, die es teils bis in die internationale Presse geschafft haben. Das bietet den Stoff für eine Tour, die dich Köln von seiner dunklen Seite und damit aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive kennenlernen lässt.
- 2000 Jahre Sex & Crime – Stadtführung*: Diese Sex & Crime-Tour veranschaulicht dir am Beispiel Kölns so Dauerbrennerthemen wie den Wandel der Sexualmoral und Verbrechen aus Leidenschaft. Dafür lernst du die Originalschauplätze kennen, was wiederum für einen ungewohnteren Blick auf die Stadt sorgen kann.
- Panorama-Bootstour mit Optionen*: Auch bei Köln Insider Tipps möchte ich den Klassiker unter den touristischen Unternehmungen in Köln, einer Rheinschifffahrt, nicht gänzlich unerwähnt lassen. Bei diesem Angebot kannst du dich zwischen einer einstündigen Tagestour oder einer zweistündigen Abendfahrt entscheiden. Die Audioguides versorgen dich jeweils mit den wichtigsten Infos zur Stadt.
Noch viele weitere Anregungen für empfehlenswerte Stadtführungen und Tourangebote in Köln solltest du dir meinen Artikel unter dem folgenden Link anschauen:
4. Köln Tipps zu lesenswerten Reiseführern
Du bist auf den Geschmack gekommen und möchtest noch weitere Köln Insider Tipps kennenlernen? Wärmstens weiterempfehlen kann ich dir dann das Buch „111 Kölner Orte die man gesehen haben muss*“. Ein klassischerer Reiseführer, der allerdings auch mit einigen Geheimtipps aufwarten kann, ist dieser hier von Marco Polo*.
Viel Spaß in Köln! Falls du Lust auf noch mehr Lesestoff von mir zur Domstadt hast, dann schau dir auch meine weiteren Köln-Artikel an:
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Bernard
Interessanter Artikel. Ich wusste nicht, dass die Parks in Köln so eine große Rolle spielen. Den Melatenfriedhof muss ich mir auch unbedingt mal ansehen. Danke!