Die Top 10 Budapest Insider Tipps & Geheimtipps abseits der Touristenpfade
Budapest gehört zu den zwanzig meistbesuchten Städten Europas. Glücklicherweise macht die streckenweise wunderschöne Metropole auf mich dabei einen noch nicht ganz so überlaufenen Eindruck wie beispielsweise Prag oder Amsterdam.
Dennoch: Es wälzen sich zu den Hauptreisezeiten nicht zu unterschätzende Touristenmengen von der St.-Stephans-Basilika über die Kettenbrücke hinauf ins Burgviertel.
In diesem Artikel stelle ich dir zum Umgehen des ganz großen Touriandrangs einige Budapest Insider Tipps bzw. Geheimtipps vor, die dich auch in weniger bekannte Ecken einer meiner liebsten Städte in Europa führen.
Starten wir am besten ohne langes Vorwort mit meinen Tipps zum Memento Park, bei dem du weit außerhalb des prunkvollen Innenstadtbereichs einen Einblick in die Kommunismus-Vergangenheit Budapests erhältst:
1. Memento Park bzw. Szoborpark
Der Memento Park bzw. Szoborpark wurde 1993 eröffnet. Er ist die Heimat von ca. 42 Statuen aus Zeiten, zu denen in Budapest der Sozialismus herrschte – 1945 bis 1989, um genau zu sein. Diese Zeugen vergangener Tage wurden nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus dem Stadtbild entfernt.
Es ist ein Glücksfall, dass sie nicht zerstört wurden oder gänzlich in Privatsammlungen landeten, wie es andernorts der Fall war. Viele andere Städte zerstörten nach dem Untergang der Sowjetunion ihre Sowjet-Denkmäler, anstatt diese für die Nachwelt aufzubewahren.
Einige der bekanntesten Exemplare der Sowjet-Statuen aus dem Stadtgebiet wurden im Memento Park gesammelt. Manche davon haben riesige Ausmaße. Der 6 Meter große grimmige Riese mit der Flagge und dem Gewehr stand beispielsweise auf dem Gellértberg.
Auch Größen wie Lenin oder Dimitrov sind selbstverständlich vertreten. Besonders beeindruckend ist für mich der rennende Riese bzw. – genauer gesagt – das Denkmal der Ungarischen Räterepublik, das von 1919 stammt. Gleiches gilt für die Figur der zwei Hände, die gemeinsam eine Kugel halten.
Ein absolutes Highlight sind zudem die Stalin-Schuhe, die von einer etwa 8 Meter hohen Stalin-Statue stammen, die vom Volk während des Aufstands im Oktober 1956 oberhalb der Schuhe abgesägt und umgeworfen wurde.
Nur die Schuhe (geschätzte Schuhgröße: 147) durften stehenbleiben und dienten als sarkastische Erinnerung an den Diktator. Die Statue stand ursprünglich am Felvonulási tér (heute: Ötvenhatosok tere) unweit des Heldenplatzes am Stadtwäldchen.
Dort, zu Füßen Stalins auf dem Podium, ließen sich Führungskräfte der Sowjets zujubeln. Im Memento Park kannst du einen 1:1 Nachbau des originalen Monuments erkunden. Der ehemalige „Winkbalkon“ ist zugänglich, sodass du dich einmal in deinem Leben wie ein Sowjet-Anführer fühlen kannst.
Ebenfalls zur Ausstellung gehört eine Dokumentation in der Baracke unweit der Stalin-Latschen. In dieser wird dir unter anderem ein Film über die Trainingsmethoden von Geheimagenten geboten. Außerdem versorgt man dich mit den Hintergrundinfos zur Zeit des Sozialismus in Budapest bzw. Ungarn und dessen Ende.
Insgesamt ergibt das einen einmaligen Einblick in einen einschneidenden Teil der Geschichte Budapests.
Bei eigenständiger Anreise per öffentlichem Bus kann man die einzigartige Anlage mit ein bisschen Glück fast für sich haben. Ich war hier beispielsweise gänzlich allein zwischen den faszinierenden Statuen unterwegs, was ein besonders einprägsamer Moment meiner Zeit in Budapest war.
Folgendermaßen kannst du dich selbstständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zum Memento Park machen:
Zunächst fährst du zur Metrostation „Kelenföld vasutallomas“ (Metrolinie 4). Von dort geht es mit dem Bus 101 (nur nach 13 Uhr und wochentags) oder 150 in Richtung „Budateteny vasutallomas (Campona)“. Die Bushaltestelle befindet sich gleich westlich der Gleise an der Zelk Zoltán út.
Nach kaum mehr als zehn Minuten Busfahrt steigst du an der Haltestelle Mementopark aus. Dieser Halt befindet sich nur etwa 50 Meter neben dem Eingang zur Ausstellung. Für die Hin- und Rückfahrt kann sich schnell der Kauf eines normalen BKK-Tagestickets lohnen.
Eine Alternative, bei der du allerdings mit deutlich mehr Reisenden im Memento Park ankommst, ist die Buchung einer organisierten Bustour über die offizielle Website des Parks.
Die Busfahrt startet am Deák Ferenc tér im Stadtzentrum – und zwar um 11 Uhr. Die Rückfahrt beginnt wiederum um 13 Uhr. An der Haltestelle hängt ein Schild mit den Fahrzeiten des Mementopark Busses.
Generell fährt der Bus täglich, von Januar bis April jedoch seltener. Du erhältst bei einer Onlinebuchung einen 20%-Rabatt für die Busfahrt (3.900 statt 4.900 HUF). Eine Führung ist zusätzlich für 1.200 HUF buchbar. Zahlbar ist der Spaß online mit einer Kreditkarte oder Paypal.
Öffnungszeiten: Täglich von 10 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet.
Eintritt: 1.500 HUF (oder 5 €), wenn du dir bloß das Ticket für den Eintritt sicherst. Dein Ticket könntest du dir praktischerweise bereits vorab online sichern:
Mit der Budapest Card* könntest du dich zudem über einen Rabatt von 20 % freuen.
2. Ausflug in die Budaer Berge
Die Budaer Berge liegen im Westen des Stadtgebiets und sind Teil des Mittelgebirges in Transdanubien. Du kannst sie unter anderem vom Burgviertel aus sichten.
Die Gebirgskette bietet noch im Stadtgebiet eine tolle Gelegenheit, um für eine kurze Zeit aus dem Trubel der Millionenstadt zu verschwinden und den Blick auf die schon etwas weiter entfernte Metropole aus der Vogelperspektive zu genießen.
Allzu viele Touristen dringen nicht bis aufs „Dach Budapests“ vor, sodass ich die schöne Gegend hier in meine Budapest Insider Tipps aufnehmen kann.
Es gibt Wiesen, Wälder, frische Luft, ein Mikroklima wegen der Höhenlage, zahlreiche Aussichtspunkte und gut ausgebaute sowie ausgeschilderte Wanderwege zu erkunden.
Während meines Ausflugs bei Hochdruck und Bodenfrost im Januar war zwar nicht wirklich daran zu denken – in den warmen Monaten dürften viele Orte in den Budaer Bergen jedoch fast schon perfekte Plätzchen für ein Picknick mit Ausblick sein.
Der Jánosberg ist im Budapester Stadtgebiet mit seinen 527 Metern die höchste Erhebung und war nicht zuletzt deswegen ganz weit oben auf meiner To-Do-Liste für die Erkundung der Budapester Berglandschaft.
Auf dem Berg thront der Elisabeth-Turm (Erzsébet-Aussichtsturm). Sobald du den erklommen hast, bist du auf Budapests höchstem Punkt angelangt – eine sehr empfehlenswerte Aktion, wenn du mich fragst!
Der Turm selber ist als historisches Bauwerk von 1910 für sich genommen sehenswert. Entworfen wurde er von dem mehr als durchschnittlich begabten Mann, der auch für die Fischerbastei verantwortlich war.
Zu Zeiten der Sowjetunion krönte ein roter Stern die Spitze des Elisabeth-Turms, der einen 360-Grad-Rundumblick über das Budapester Umland, aber auch zum Stadtkern am Donauufer liefert. Bei entsprechender Wetterlage ist eine Sichtweite von bis zu 80 Kilometern möglich, sofern deine hoffentlich nicht Gameboy-geschädigten Augen da mitspielen.
Der Turm liegt außerhalb des Stadtzentrums am westlichen Stadtrand, was die Anfahrt etwas aufwendiger macht. Davon solltest du dich aber nicht abschrecken lassen, sofern du ausreichend Zeit mit nach Budapest gebracht hast.
Mehrere – teils besonders schöne – Wege führen nach oben zum Elisabeth-Turm:
Die Variante meiner Wahl war die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und eine kurze Wanderung.
Mit der Metrolinie 2 fuhr ich bis zur Station „Széll Kálmán tér“. Von dort ging es mit der Tram 61 weiter zur Haltestelle Városmajor. Eine Alternative ist der etwa zehnminütige Spaziergang von der Metrostation durch den Városmajor Park zur genannten Tramhaltestelle bzw. zur dort startenden Zahnradbahn Fogaskereku (Linie 60).
Die tuckert vom Park Városmajor bis zur Endstation Széchenyi hegyi, wo du dich bereits in luftigen Höhen befindest. Von dort aus kannst du etwa 3 km bis zum Elisabeth-Turm latschen oder mit der nur etwa fünf Gehminuten entfernten Kindereisenbahn (Gyermekvasút) bis zur Haltestelle „János Hegy“ fahren.
Eine Alternative zur Fahrt mit der Zahnradbahn ist die Busfahrt mit den Linien 21 oder 21A vom Széll Kálman tér bis zur Bushaltestelle „Normafa“, die nur noch ca. 2 Kilometer bzw. 30 Gehminuten vom Elisabeth-Turm entfernt liegt.
Die erwähnte Kindereisenbahn (Gyermekvasút) ist wiederum eine tatsächlich von Kindern und Jugendlichen betriebene Schmalspurbahn, die durch ein Naturschutzgebiet und die Wälder Budapests führt. Klingt komisch, ist aber so. Das ist in dieser Form einzigartig.
Die Bahn legt vom Széchenyi-Berg bis zur Endstation Hüvösvölgyi 11 Kilometer Strecke zurück, passiert dabei 7 Stationen und benötigt dafür etwa 45 Minuten.
Die ehrenamtlich werkelnden Kinder übernehmen Arbeiten wie die Ticketkontrolle oder das bedienen der Stellwerke. Die Fahrpreise liegen bei 800 HUF für ein Einzelticket und 1.400 HUF für ein Hin- und Rückfahrticket (Kinder zahlen die Hälfte). Den Fahrplan gibt es unter diesem Link. Zur offiziellen Website geht es wiederum unter dieser Adresse.
Eine weitere Option, den Elisabeth-Turm zu erreichen, ist die Zugliget Seilbahn (Libegő). Diese verfrachtet dich in etwa 15 Minuten auf besonders schöne Art und Weise auf den Jánosberg.
Die Talstation ist mit dem Bus 291 erreichbar. Ein Ticket für die einfache Fahrt kostet 1.000 HUF. Das Hin- und Rückfahrticket gibt es als Kombi für 1.400 HUF.
Spätestens zum Schluss ist noch ein Anstieg über einige Stufen hinauf zum Turm zurückzulegen. Und dieser möchte selbstverständlich ebenfalls über einige Stufen erklommen werden. Das lohnt sich vermutlich nur bei starkem Nebel nicht!
Falls du die Organisation des empfehlenswerten Ausflugs zum Elisabeth-Turm nicht selber übernehmen möchtest, dann schau dir folgendes Angebot für eine geführte Wanderung durch die Budaer Berge an:
Öffnungszeiten Elisabeth-Turm: Der Turm ist täglich von 8 bis 20 Uhr zugänglich.
3. Die Budapester Felslandschaft
Budapest bietet dank seiner Fels- und Höhlenlandschaft einige für Städte- bzw. Metropolenreisen eher ungewöhnliche Unternehmungen, die besonders gut geeignet sind, um eventueller brutaler Hitze oder Regenwetter in den Straßen der Stadt zu entgehen.
A) Felsenkirche am Gellértberg als einer meiner Budapest Insider Tipps
Die Felsenkirche am Gellértberg (Gellérthegyi Barlang) bietet die einfachste Variante, einen Blick in die Budapester Felswelt zu werfen.
Bei ihr handelt es sich um eine in Fels eingelassene katholische Kirche oberhalb des Hotel Gellérts am Fuße des Gellértberges. Anders formuliert: Hier kannst du eine verschachtelte und natürliche Höhle erkunden, die in eine Kirche verwandelt wurde.
Das Ergebnis ist ein spezieller, atmosphärischer und historischer Ort. Wie oft bekommt man auf der Welt schon ein relativ großes und in Fels gehauenes Gotteshaus zu sehen?
Fertiggestellt wurde die Felsenkirche 1931. Sie entstand in Anlehnung an die unterirdische Kirche in Lourdes.
Öffnungszeiten: Montags bis samstags von 9:30 bis 19:30 Uhr geöffnet.
Eintritt: 600 HUF (etwa 2 €) inklusive Audioguide, der mir allerdings etwas zu frömmelnd ist. Während der Gottesdienste ist die Kirche kostenlos zugänglich.
B) Pál-völgyi-barlang Höhlensystem (Cave of Paul Valley)
Eine Besonderheit Budapests sind die zahlreichen Höhlen, die sich innerhalb bzw. unterhalb des Stadtgebiets erkunden lassen.
Eine besonders gute Adresse sind in dieser Hinsicht die Höhlen im Pál-völgyi-barlang Höhlensystem (Cave of Paul Valley) im Budaer Gebirge.
Bei ihnen handelt es sich um eine Tropfsteinhöhle bzw. – genauer gesagt – die größte Höhle in den Budaer Bergen und die drittgrößte ihrer Art in ganz Ungarn. Sie ist bekannt für besonders sehenswerte Stalaktiten, schmale Gänge und eine faszinierende Akustik.
Das Höhlensystem gehört zum Donau-Ipoly Nationalpark und liegt nordwestlich des Burgviertels. Entdeckt wurde es erst 1904. Seit 1919 sind die Höhlen für die Öffentlichkeit zu besichtigen und das in geführten Touren entlang einer 500 Meter langen Route. Die notwendigen Führungen dauern immer etwa eine Stunde.
Unweit des Pál-völgyi-barlang Höhlensystems kannst du darüber hinaus auf eine weitere Höhle stoßen: die Szemlő-hegyi-barlang (Szemlő Mountain Cave). Auch diese ist täglich von 10 bis 16 Uhr in 40-minütigen Führungen zugänglich. Sie ist ein weiteres Beispiel für die vielen Budapester Höhlen, die von Thermalwasser geformt wurden.
Bei einer Besichtigung solltest du auf vernünftiges Schuhwerk achten. Außerdem ist gerade im Sommer zu bedenken, dass es in der Höhle etwas frischer ist (ca. 11 Grad). Unter Klaustrophobie solltest du wegen der engen Gänge ebenfalls nicht leiden, um das Erlebnis ohne Panikattacke und Schluckauf genießen zu können.
Anfahrt Pál-völgyi-Höhlen: Mit dem Bus Nr. 65 kannst du vom „Kolosy tér“ in Richtung „Szépvölgyi dűlő“ fahren und steigst an der Haltestelle „Pál-völgyi cseppkőbarlang“ aus. Ab Budapests Zentrum dauert die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwa 40 Minuten.
Öffnungszeiten Pál-völgyi-Höhlen: Von Dienstag bis Sonntag ist das Höhlensystem zwischen 10 und 16 Uhr zugänglich. Die Touren starten stündlich – die erste um 10:15, die letzte um 16:15 Uhr. Jede Führung dauert etwa eine Stunde.
Eintritt Pál-völgyi-Höhlen: Ein einfaches Ticket kostet 2.200 HUF (ca. 6,60 €). Ein Kombiticket, das auch zum Besuch der nahegelegenen Szemlő-Höhle berechtigt, gibt es wiederum für 3.500 HUF (ca. 10,50 €).
Du kannst dir bereits im Voraus dein Ticket für eine top bewertete, ausgezeichnete und deutlich längere Budapest Caving Experience in den Pál-völgyi-Höhlen sichern:
C) Felsenkrankenhaus-Atombunker-Museum
Im Vergleich zu einer Höhlen-Tour gibt es eine etwas weniger aufwendige Option, in Budapests Felslandschaften einzutauchen: das Felsenkrankenhaus-Atombunker-Museum.
Bei diesem handelt es sich um ein Museum, das in einem ehemals unterirdischen und bombensicheren Krankenhaus ohne Fenster und mit engen Gängen untergebracht ist.
Das Felsenkrankenhaus liegt unweit der Fischerbastei und Matthiaskirche unterhalb des Burgviertels in einem etwa 10 Kilometer umfassenden System aus Höhlen und Kellern.
Im Zweiten Weltkrieg und beim Ungarischen Volksaufstand von 1956 war es als Krankenhaus in Benutzung. Während des Aufstandes befanden sich statt der eigentlich möglichen 200 Patienten bis zu 700 Personen im Felsenkrankenhaus.
Im Kalten Krieg und darüber hinaus bis 2002 war dies ein geheimgehaltener Ort, der zu einem potenziellen Schutzraum für einen Atomkrieg ausgebaut wurde. Weiter davor diente die Höhlenanlage als Weinlager und Versteck bei Belagerungen.
Seit 2008 kannst du dir in den faszinierenden Räumlichkeiten eine mit der umfangreichsten Wachsfigurenausstellung Ungarns veranschaulichte Geschichte des außergewöhnlichen Krankenhauses anschauen.
Themenschwerpunkte der spannend aufgebauten und gut hergerichteten Ausstellung sind die Endjahre des Zweiten Weltkriegs, der Ungarnaufstand von 1956 und die Vorbereitungen auf einen Atomkrieg während des Kalten Krieges.
Öffnungszeiten: Die Anlage ist täglich von 10 bis 20 Uhr zugänglich. Sie kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden, welche ca. 50 Minuten dauern und etwa jede Stunde stattfinden. Die Touren sind im Regelfall englischsprachig, es gibt jedoch auch deutschsprachige Audioguides und – deutlich seltener – Führungen in deutscher Sprache.
Eintritt: 4.000 HUF (ca. 12 €)
4. Gül Baba
Der nächste meiner Budapest Insider Tipps ist die Türbe von Gül Baba. Falls du eine ähnliche Bildungslücke wie ich schließen musst: Eine Türbe beschreibt ein muslimisches Mausoleum.
Geehrt wird hier der türkische Dichter und Bektaschi-Derwisch Gül Baba, der im 16. Jahrhundert lebte und nach seinem Tod (mutmaßlich während des Siegergebets nach Einnahme Budapests durch das osmanische Heer in der Matthiaskirche im Jahre 1541) von Sultan Süleiman zum Schutzheiligen der damaligen Stadt Buda ernannt wurde.
Die Türbe von Gül Baba (übersetzbar mit „Vater der Rosen“) wurde wiederum nach Gül Babas Tod im Auftrag des Paschas von Buda erbaut.
Das Ergebnis ist das bis heute am nördlichsten gelegene Heiligtum des Islam und ein Wallfahrtsort für Muslime, die Gül Baba als Heiligen verehren.
Die Anlage ist frisch renoviert und mutet daher teils fast wie ein Neubau an. Der Weg hierhin führt über die Kopfsteinplaster-Gasse Gül Baba út, die zu den steilsten Straßen Budapests zählt.
Der auf diesem Weg nur leicht erschwerte Anstieg hat den mehr als netten Nebeneffekt, dass die Türbe von Gül Baba erhöht auf dem Rosenhügel liegt und sehenswerte Aussichten über die Dächer Budas zum prachtvollen Parlamentsgebäude und in Richtung Burgberg von ihren Terrassen bietet.
Über Gül Babas Leben und Sterben kannst du dich dort oben in einer kleinen Ausstellung informieren.
Der in Richtung Süden bzw. der Mescet útca gelegene Rosengarten ist ebenfalls den ein oder anderen Blick wert.
Anfahrt: Gül Baba ist unter anderem mit der Stadtbahn H5 über die Station „Margit híd“ relativ leicht erreichbar. Zur H5 gelangst du wiederum über die Metrolinie 2 an der Station „Batthyány tér“. Allerdings kommst du auch vom Burgviertel oder der Kettenbrücke zu Fuß noch in einer vertretbaren Zeit zum Gül Baba.
Öffnungszeiten: Die Anlage ist von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr zugänglich. Montag ist Ruhetag.
Eintritt: Kostenlos.
5. Budapest Insider Tipps zu den besten Aussichtspunkten
Budapest ist eine Metropole der grandiosen Aussichten. Der Ausblick auf die historischen Gebäude, die sich an der Donau entlangziehen, gehört sicherlich zum Besten, was Städte weltweit zu bieten haben.
Als Aussichtspunkte erwähnt habe ich bereits die Budaer Berge und dort allen voran den Elisabeth-Turm auf dem Jánosberg. Ebenfalls bekannt ist dir die Türbe von Gül Baba. Beide Orte sind tolle Alternativen zu den bei Touristen bekanntesten Aussichtspunkten.
Das touristische Standardprogramm an Panoramapunkten soll der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt bleiben.
Der Klassiker ist der Burgberg, der unter anderem von der Aussichtsterrasse sowie an der Fischerbastei und beim Palais Sándor spektakuläre Ausblicke sowohl über die Donau als auch in die andere Richtung zu den Budaer Bergen ermöglicht.
Darüber hinaus bietet der 235 Meter hohe Gellértberg von verschiedenen Stellen und in alle Himmelsrichtungen für mich einen der besten Orte für Ausblicke über die sich an der Donau entlangziehende Metropole. Ein kleines Abweichen vom üblichen Pfad kann hier schon dafür sorgen, dass man die Aussicht gefühlt für sich allein hat.
Im Stadtteil Pest sorgt vor allem die Kuppel der St.-Stephans-Basilika für schöne Ansichten des Burgbergs (Preis: 600 HUF bzw. ca. 2 €). Ebenfalls in Pest muss das Riesenrad Budapest Eye erwähnt werden.
Die genannten Orte bieten viel fürs Auge, sind teils allerdings auch recht voll. Neben Gül Baba und den Budaer Bergen könntest du auch die weniger von Touristen frequentierte Margaretenbrücke mit ihrem Ausblick auf das prachtvolle Parlamentsgebäude auf dem Schirm haben.
Ebenso kommt mir die sogenannte Ziggurat in den Sinn. Bei der handelt es sich um einen kleinen Turm vor dem Palast der Künste mit nettem Ausblick über die Donau bis hin zum Burgberg. Das Türmchen solltest du zumindest nicht links liegen lassen, wenn du dem Palast der Künste einen Besuch abstattest.
Darüber hinaus kann Budapest auch noch mit einigen Rooftopbars bzw. Skybars mit Ausblick aufwarten. Dazu zählen die folgenden Exemplare:
- High Note Skybar: Diese Bar gehört zum Aria Hotel, das wiederum direkt neben der St.-Stephans-Basilika angesiedelt ist. Sie gilt als ziemlich beliebt, was sicherlich auch auf den beeindruckenden Ausblick auf die angrenzende Basilika zurückzuführen ist.
- 360 Bar: Die 360 Bar liegt an der Prachtstraße Andrássy útca. Sie kommt ohne Dresscode aus und bietet eine gute Cocktail-Auswahl.
- Toprum: Diese Dachterrasse des angesagten Rum Hotels darf noch zu den Budapest Geheimtipps gezählt werden und bietet in schönem Ambiente Blicke über die Dächer der Stadt.
- Leo Rooftop Bar: Hier stößt du auf die erste Skybar in Buda am Fuße der Standseilbahn, die vor allem Touris auf den Burgberg verfrachtet. Diese Bar liegt folglich sehr praktisch am westlichen Ende der Kettenbrücke.
6. Budapest Insider Tipps zu atmosphärischen Friedhöfen
In Metropolen mit jahrhundertelanger Historie nehme ich mir immer wieder gerne Zeit, um mir den ein oder anderen historischen Friedhof anzuschauen. Diese Friedhöfe bieten nicht nur die manchmal nötige Ruhe vom Stadttrubel, sondern überzeugen oftmals auch durch eine einzigartige Atmosphäre und kunstvolle Grabmale.
Drei Adressen, die du in Ungarns Hauptstadt in dieser Hinsicht auf dem Schirm haben solltest, sind der Kerepescher Friedhof sowie der Jüdische Friedhof an der Kozma-Straße und der gegenüberliegende Új köztemető (was für ein Begriff!).
Der Kerepescher Friedhof wurde 1847 eröffnet. Er liegt nahe dem Ostbahnhof (Keleti), der leicht mit den Metrolinien 2 und 4 erreicht werden kann, und damit noch sehr zentrumsnah.
Das Gelände bietet einen alten, weitläufigen und ruhigen Ort inmitten des Großstadttrubels. Nicht zuletzt wegen der Weitläufigkeit und der Anlage in Parkform empfand ich den Kerepescher Friedhof jedoch als nicht ganz so atmosphärisch, wie ich ihn mir ausgemalt hatte.
Dennoch war der Friedhof einen Besuch wert. Das gilt allein schon wegen prachtvoller Mausoleen wie denen von Lajos Kossuth oder Ferenc Deák.
Auf dem Gelände befinden sich zahlreiche Gräber für prominente ungarische Persönlichkeiten. Am besten informierst du dich darüber mit der Infobroschüre, die es am Eingang gibt.
Auf dem Kerepescher Friedhof befindet sich zudem das Kegyeleti Museum. Dieses kleine Museum beschäftigt sich mit der Geschichte von Bestattungen.
Der Jüdische Friedhof Kozma-Straße (Izraelita temetö) liegt wiederum deutlich weiter außerhalb. Er wurde 1891 eröffnet und gilt mit seinen schönen Jugendstil-Mausoleen als Paradebeispiel für die Friedhofsgestaltung um die Jahrhundertwende.
Er ist der größte jüdische Friedhof Ungarns und eines der größten Exemplare seiner Art in Europa mit etwa einer Viertelmillion Gräber.
Eine Besonderheit ist das Holocaust-Mahnmal, auf dem die Namen zahlreicher Opfer des Holocaust eingraviert wurden.
In Teilen präsentiert sich der Jüdische Friedhof Kozma-Straße leicht ungepflegt, wodurch die Gräber oft ihr Alter verraten, sodass man ein Gefühl für die lange Historie des Friedhofs bekommt.
Der Új köztemető (Neuer allgemeiner Friedhof) ist schließlich ein christlicher Friedhof, der direkt an den jüdischen angrenzt. Er ist neben dem Kerepescher Friedhof der zweite von Budapests Hauptfriedhöfen.
Das Gelände bietet scheinbar ewig lange Alleen, einige Soldatengräber und ist die letzte Heimat von schätzungsweise drei Millionen Toten.
Eine der Besonderheiten ist die Gedenkstätte für die Opfer bzw. Märtyrer des Ungarnaufstands von 1956 im Nordosten der Friedhofanlage (Plot 301). Aufmerksam darauf macht ein großes Monument von György Jovánovics.
Ebenfalls besonders ist das Soviet War Memorial, das ursprünglich zum 30. Jahrestag der Befreiung im Jahre 1975 auf dem Vigadó-Platz errichtet wurde.
Der Besuch des Jüdischen Friedhofs und des Új köztemető ist nicht zuletzt wegen der notwendigen Busfahrt durch den hässlichen Industriebezirk Kőbánya (X. Bezirk) ein kleines Erlebnis für mich gewesen.
In diesem Viertel bietet Budapest eine große Portion osteuropäischen Charme oder – anders formuliert – noch auf Zeiten des Sozialismus zurückzuführende Beleidigungen fürs Auge im Sinne von städtebaulicher Trostlosigkeit.
Rumpelbuden, Plattenbauten, ärmliche Straßen mit Industrieverschlägen gibt es während der Fahrt in diesen Winkel der Stadt zu sehen. Das war bei grauem Himmel im Januar eine unfassbare Pracht an Hässlichkeit und ein faszinierender Kontrast zu den prunkvollen Bauten, die es nur wenige Kilometer weiter nordwestlich an der Donau zu bewundern gibt.
Auf diese Art lernte ich eine andere Seite der am Donauufer oftmals so eleganten Stadt kennen. Das muss natürlich nicht jeden Geschmack treffen. Ich empfand meinen Ausflug in den Südosten der Stadt als wiederholenswerte Aktion – bevorzugt bei Nebel im November.
Anfahrt Jüdischer Friedhof Kozma Straße und Új köztemető: Die M2 bugsiert dich zur Station „Puskás Ferenc Stadion“. Dort schnappst du dir den Bus 195, der dich in ca. 22 Minuten zum Izraeleita tometö verfrachtet (Richtung: Rakoskeresztur; Startpunkt ist nahe der Metrostation an der südöstlichen Ecke der Kreuzung der Kerepsi út und der Hungária krt.).
Eine Alternative: Du nimmst die M2 bis zur Station „Blaha Lujza tér“ und steigst dort in die Tramlinie 28, die direkt vorm jüdischen Friedhof ihre Endhaltestelle erreicht.
7. Budapest Insider Tipps zu unbekannteren Museen
Budapest hat neben dem Memento Park noch weitere Museen und Ausstellungen zu bieten, die bei nicht allzu vielen Reisenden rot auf dem To-Do-Radar aufleuchten. Vielleicht sind deshalb folgende davon auch interessant für dich:
A) Das Pinball Museum als einer der Budapest Geheimtipps
Das Budapester Flippermuseum liegt unweit des Bahnhofs Nyugati, darf sich als größte Ausstellung ihrer Art in Europa und über eine kleine Fangemeinde freuen. Geboten werden über 130 Flipperautomaten, von denen einige wunderschöne Vintage-Stücke sind.
Und jetzt schnall dich besser extrem fest an: Die Ausstellung ist zudem interaktiv, was bedeutet, dass du die Maschinen auf Herz und Nieren testen kannst. Ein Traum! So stelle ich mir das Leben in den 70ern und 80ern vor!
Öffnungszeiten: Mittwochs bis freitags von 16 bis 24 Uhr, samstags von 14 bis 24 Uhr und sonntags von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag.
Preis: 3.500 HUF (ca. 10,50 €) bzw. 2.500 HUF, wenn du unter 26 Jahre alt bist. Du kannst also für kaum mehr als 10 Euro einen ganzen Tag lang flippern.
B) Aquincum Museum
Aquincum war eine bedeutende römische Stadt, die sich auf dem jetzigen Gebiet von Budapest befand. Ihre Überreste kannst du im Norden Budapests in einer Ausgrabungsstätte besichtigen.
Diese Ausgrabungsstätte ist leicht mit der Stadtbahn H5 über die Station „Aquincum“ erreichbar. Zu sehen gibt es die steinernen Überreste einer vor Ewigkeiten untergegangen Zivilisation. Die dazu gehörige Ausstellung bringt das Hintergrundwissen zu Aquincum auf unterhaltsame Art und Weise näher.
Öffnungszeiten: Täglich außer montags von April bis Oktober zwischen 10 und 18 Uhr sowie von November bis März zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet. Zwischen April und Oktober öffnet die Ausgrabungsstätte schon um 9 Uhr – und damit eine Stunde vor der Ausstellung – ihre Pforten.
Preis: Zwischen April und Oktober kostet der Eintritt 1.900 HUF (ca. 5,70 €) und von November bis März 1.300 HUF (ca. 3,90 €). Von April bis Oktober können die Tickets für die Ausstellung (400 HUF) und die Ausgrabungsstätte (1.500 HUF) auch getrennt gekauft werden.
C) Das Zwack Unicum Museum als einer der Budapest Insider Tipps
Unicum ist Ungarns populärster Kräuterschnaps, der aus etwa 40 Kräuterarten nach dem Rezept der Familie Zwack zusammengebraut wird und die Theke von so ziemlich jeder Bar in Ungarn schmückt.
Das Zwack Unicum Museum bietet dir einen Einblick in die Herstellung dieses typisch ungarischen Gesöffs. Gleichzeitig erfährst du viel über die Familie Zwack und in Kombination eine ganze Menge über die wechselhafte Geschichte Ungarns bzw. Budapests der letzten 200 Jahre.
Geboten werden ein zwanzigminütiger Film über die Zwacks und das Schnapsbrennen, ein Rundgang mit Audioguide durch das Museum mit seiner Sammlung von 17.000 Miniaturflaschen und durch die Destillations- und Extraktionsanlagen sowie eine Unicum-Verkostung direkt vom Fass.
Öffnungszeiten: Das Museum hat von Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Sonntags bleibt die Ausstellung geschlossen.
Preis: 1.800 HUF (ca. 5,40 €)
D) House of Hungarian Art Nouveau (Magyar Szecesszió Háza)
Das House of Hungarian Art Nouveau befindet sich im wunderschönen Bedő-Haus im Umfeld des Szabadsag-Platzes unweit des Regierungspalastes.
Das für meinen Geschmack Besondere an dieser Ausstellung ist die Tatsache, dass die eleganten Jugendstilobjekte hier nicht museumsartig angeordnet und beschriftet, sondern mehr oder weniger einfach gelagert werden.
So wirkt die Ausstellung etwas, als würde man sich bei einem wohlhabenden Junggesellen (z. B. Hannibal Lecter) die Jugendstilsammlung im vollgestellten Zweithaus anschauen oder bei einem gut sortierten Antiquitätenhändler die Einrichtung für sein eigenes gediegenes Dritthaus aussuchen.
Zu sehen gibt es Möbel, Spiegel, Bilder, Lampen und viele weitere wunderschöne Exponate aus Zeiten des Jugendstils. Ein schönes Café wird ebenfalls geboten.
All das passt perfekt zu einer Reise in eine der Jugendstil-Metropolen schlechthin.
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist von Montag bis Samstag zwischen 10 und 17 Uhr zugänglich. Sonntags bleibt das Museum geschlossen.
Preis: 2.000 HUF (ca. 6 €)
8. Insider Tipps zum Essen in Budapest
Budapests kulinarische Seite bietet ein breites Spektrum an Angeboten für hungrige Reisende. Von Dönerbuden und kleinen Imbissständen, über gemütliche Restaurants bis hin zu Nobelschuppen ist alles dabei.
Hier folgt ein Überblick über einige Spezialitäten, die für Budapest typisch sind und die Nennung einiger Lokale und Orte, an denen du diese Spezialitäten probieren kannst.
A) Ungarische bzw. Budapester Spezialitäten
Die ungarische Küche fällt generell durch ihre Deftigkeit, Schärfe und ordentliche Fleischladungen auf.
Damit du eine bessere Vorstellung bekommst, was man in einem ungarischen Restaurant häufig serviert bekommt, folgt hier eine kleine Auswahl an typischen Spezialitäten, die in Budapest auf den Esstischen landen.
Langós sind dir vielleicht bereits z. B. von Jahrmärkten in Deutschland bekannt. Bei ihnen handelt es sich um Hefeteigfladen, die in Fett gebacken und bevorzugt mit Sauerrahm und Knoblauch bestrichen sowie mit Käse garniert werden.
Weitere Optionen zum Belegen der Langós sind selbstverständlich ebenfalls vorhanden. In Ungarn gelten diese übrigens eher als Essen für die ärmere Landbevölkerung. Auch in Budapest dürften dir jedoch immer wieder Stände auffallen, die Langós unters Volk bringen.
Die Gulaschsuppe (Gulyás) in Ungarn entspricht wiederum nicht der deutschen Vorstellung von Gulasch. Vielmehr handelt es sich um eine Suppe mit Rindfleisch, Zwiebeln und Gewürzpaprika als wichtigsten Zutaten.
Das ungarische Gericht Paprikás kommt schon eher dem nahe, was in Deutschland als Gulasch geläufig ist. Bevorzugt wird es mit Hähnchenfleisch zubereitet. Spitzpaprika, Zwiebeln, Tomaten und saure Sahne sind weitere wichtige Bestandteile. Pörkölt grenzt sich davon mit einer sämigeren Sauce und Nockerln als Beilage ab.
Weitere interessante Gerichte: Töltött beschreibt mit Hackfleisch und Reis gefüllte Paprika, die in Tomatensauce geschmort werden. Halászlé ist eine beliebte Fischsuppe, die aus Süßwasserfischen, Paprika und Zwiebeln besteht. Lecsó ist schließlich ein Schmorgericht aus gelbem Spitzpaprika, Speck, Tomaten und Zwiebeln.
Ebenfalls auf dem Schirm haben solltest du über diese deftigen Gerichte hinaus ungarisches Gebäck und Süßigkeiten.
An erster Stelle gibt es in dieser Hinsicht Kürtőskalács bzw. Baumstriezel zu nennen. Bei dessen Herstellung wird süßer Hefeteig über eine Rolle aus Holz gelegt und über Feuer gebacken.
Das Ergebnis könnte dir bekannt vorkommen, wenn du schon einmal in Prag unterwegs warst. Meinen Geschmack treffen die Kürtőskalács allerdings allein schon wegen ihrer Konsistenz eher nicht.
Beliebt ist zudem Túró Rudi – ein Schokoriegel mit Quarkfüllung.
Zum tieferen Eintauchen in das kulinarische Budapest könnten die folgenden Tourangebote interessant für dich sein:
- Foodtour zu ungarischen Spezialitäten*: Diese Foodtour ist kurz (anderthalb Stunden), günstig und auch in deutscher Sprache verfügbar. Sie liefert viele Tipps zu den Besonderheiten der Gastroszene in Budapest, die für den weiteren Aufenthalt nützlich sein können.
- 3-stündige Foodtour*: Bei dieser englischsprachigen Tour erhältst du in drei Stunden einen tieferen Einblick in Budapests Foodszene.
- Wein, Käse und Wurstverkostung*: Bei dieser Verkostung erhältst du einen Überblick über einige der besten Wein-, Wurst- und Käsesorten Ungarns.
B) Budapest Insider Tipps zu Restaurants, Markthallen etc.
Einige der Budapester Spezialitäten zu kennen, ist erst die halbe Miete. Es fehlen noch ein paar Infos zu Orten, an denen du einige der genannten ungarischen Spezialitäten probieren kannst:
Kádár Étkezde: Dieses unscheinbare und gemütliche Lokal mit Holzstühlen und karierten Wachsdecken bietet günstiges ungarisches Essen und ist eindeutig nicht auf große Touristenmassen ausgerichtet. Es befindet sich praktischerweise im angesagten Jüdischen Viertel und verdient sich ganz klar eine Nennung unter Budapest Geheimtipps.
Kazimir: Für traditionelle und sehr leckere ungarische Küche und Weine aus Ungarn ist zudem das Kazimir eine gute Adresse. Hier geht es ebenfalls gemütlich und preislich fair zu. Und auch beim Kazimir ist die Lage im Jüdischen Viertel ein Vorteil.
Markthalle Belvárosi Piac: In der Hold útca nahe dem Freiheitsplatz stößt du auf eine Alternative zur sehr touristischen Großen Markthalle. Die Belvárosi Piac ist längst nicht so überlaufen und kann folglich noch zu den Budapest Geheimtipps gezählt werden.
Die frisch renovierte Markthalle von 1891 ist voller kleiner Bistros, Imbisse, Shops und Verkaufsstände, die auch frische ungarische Ware verkaufen. Empfehlenswert ist hier außerdem das By Beans Coffee als Café mit hervorragendem Kaffee.
C) Kaffeehäuser
Apropos Kaffee… Budapest erinnert mit seiner Kaffeehaustradition an Wien. Um das Jahr 1900 herum waren auch die Budapester Kaffeehäuser ein Treffpunkt der Intellektuellen. Und auch heutzutage gibt es etwa 600 Kaffeehäuser in Ungarns Hauptstadt.
Ein Klassiker darunter ist das prächtige New York Café. Das ist allerdings sehr touristisch, was mit Schlangestehen und erhöhten Preisen einhergeht.
Ähnliches gilt für die weiteren Klassiker unter den Budapester Kaffeehäusern namens Café Centrale und Café Gerbeaud.
Budapest Insider Tipps wären unvollständig ohne Alternativen zu diesen teils überlaufenen Kaffeehaus-Klassikern. Weniger in Touristenhand scheinen mir die folgenden Kaffeehäuser und Cafés zu sein:
Szamos Gourmet Ház: Das Szamos ist ein weniger touristisches und klassisches Kaffeehaus mit Torten aus der eigenen Konditorei. Es liegt in der Nachbarschaft des beliebten Café Gerbeaud am zentralen Vörösmarty-Platz.
Café Párisi: Das Café Párisi ist an der Andrássy út in einem ehemaligen Kaufhaus ansässig – und zwar in einem eleganten Saal, der früher für Bälle genutzt wurde. Die Decke wurde mit hochwertigen Gemälden verziert. Die Dachterrasse bietet in den Sommermonaten schöne Ausblicke über die Dächer der Stadt. Allerdings ist die Schönheit des Cafés auch an einigen Touristen nicht vorbeigegangen.
Müvész Kávéház: Im Müvész Kávéház geht es recht entspannt, stilvoll und gediegen zu. Das Ambiente versetzt einen in andere Zeiten. Auch hier gibt es – trotz der zentralen Lage an der Prachtstraße Andrássy út – keinen ganz großen Touristenandrang. Die Auswahl an Torten ist groß und auch fürs Frühstück und für warme Mahlzeiten wird einiges geboten.
Múzeum Kávéház: Dieses Café liegt am Nationalmuseum und bietet ein prächtiges Ambiente mit feinen Möbeln, Holzvertäfelungen und eleganten Spiegeln.
Massolit Books and Café: Wenn du im hippen 7. Bezirk bzw. dem Jüdischen Viertel nach einem sehr netten Café suchst, dann könnte das Massolit etwas für dich sein. Das hat zwar nichts mit klassischer Kaffeehauseinrichtung zu tun, ist aber dennoch unbedingt eine Empfehlung wert.
Espresso Embassy: Die Espresso Embassy ist schließlich ein modernes Café im absoluten Zentrum von Budapest nahe der St.-Stephans-Basilika, das ich Kaffeenerds empfehlen kann.
9. Budapest Insider Tipps zum Nachtleben und Ausgehen
Budapest ist bekannt für sein Nachtleben. Den Ausgehspaß gibt es – im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen – in Ungarns größter Stadt für relativ kleines Geld.
Das Epizentrum ist das Jüdische Viertel in Pest mit seinen zahlreichen attraktiven und beliebten Ausgeh- und Einkehrmöglichkeiten.
Ein guter Startpunkt zum Eintauchen ins Nachtleben sind dort generell die an Lokalen reichen Straßen zwischen der Rákózi út, Kazinczy út und der Király utca in diesem alternativen Szeneviertel der Stadt.
Als Basis für einen netten Abend dort kann es nicht schaden, die bekanntesten Biersorten des Landes zu kennen. Das sind Soproni, Borsodi, Dreher Classic und Arany Ászok als Massenbiere.
Kleine Info am Rande: In Ungarn war das Anstoßen der Biergläser lange Zeit verboten, da österreichische Generäle die Hinrichtung der Märtyrer von Arad mit dem Anstoßen von Bier zelebrierten.
Nicht unwahrscheinlich ist es darüber hinaus, dass dir ein Obstbrand wie Pálinka und der bereits erwähnte Kräuterschnaps Unicum über den Weg laufen.
Nicht unerwähnt bleiben darf in alkoholischer Hinsicht, dass Ungarn ein Weinland ist. Weißwein hält dabei einen Anteil von 70 % der Gesamtproduktion. Der wohl bekannteste Wein des Landes ist der Tokajer.
Falls du vertieft in die ungarische Weinlandschaft einsteigen möchtest, dürfte das folgende Angebot attraktiv für dich sein:
A) Ruinenkneipen
Ruinenkneipen bzw. Ruinenbars gelten als fast schon legendärer Bestandteil des Budapester Nachtlebens. Sie entstanden in leerstehenden baufälligen Häusern mit (zumeist) großen Innenhöfen. Eingerichtet wurden sie aus der Geldnot heraus auf kreative Art und Weise mit Sperrmüll und weiteren teils sonderbaren Dekogegenständen. Die Ergebnisse sind einzigartig und beeindruckend!
Die Ruinenkneipen sind einer der Eckpfeiler im Budapester Nachtleben – vor allem für Touristen – und eine der großen Besonderheiten Budapests.
An der Kazinczy út stößt du auf eine der ersten Ruinenkneipen namens Szimpla kert. Die steht allerdings in vermutlich allen Reiseführern und wird zu großen Teilen von Touristen besucht. Das macht die beliebteste der Ruinenkneipen zu alles anderem als einem der Budapest Geheimtipps.
Allerdings solltest du dir diese Kneipe nicht entgehen lassen. Die kreative Einrichtung dürftest du so schnell nicht vergessen. Sie hat das Szimpla zum wohl beliebtesten Instagram-Spot Budapests gemacht. Auch solltest du in den Sommermonaten die Karaván Food Cart Street rechts neben der Ruinenbar beachten, wo du unter anderem authentisches Thai Street Food abstauben kannst.
Weitere gute Beispiele für Ruinenbars sind die folgenden:
- Csendes Létterem – Vintage Bar and Café: Hier wurde ein traditionelles Kaffeehaus mit hohen Decken in eine Ruinenbar verwandelt, was die gegenwärtige Dekoration umso bemerkenswerter macht. Insgesamt geht es im Csendes etwas ruhiger zu und das Ambiente ist weniger auf Partys ausgerichtet.
- Anker’t: Das Anker’t ist in einem ehemaligen Fabrikgebäude von 1833 untergebracht, liegt unweit der Staatsoper und fällt unter anderem durch eine große Tanzfläche auf, die viele Ruinenbars normalerweise nicht zu bieten haben.
- Instant: Das Instant ist Club-artig und die größte Ruinenbar Budapests mit seinen mehr als zwanzig Räumen.
- Szatyor Bar: Diese Ruinenbar liegt zur Abwechslung nicht in Pest, sondern in Buda und kann mit einer größeren Auswahl an Craft Beer punkten.
- ÉLESZTŐ: Hier bekommst du eine Bar mit viel Craft Beer bzw. vielen Biersorten geboten, die bei Einheimischen beliebt und in einer ehemaligen Glasfabrik untergebracht ist.
Falls du dich von einheimischen Guides in Budapests Kneipenszene einführen lassen und andere Reisende kennenlernen möchtest, dann schau dir das folgende Angebot für eine geführte Kneipentour an:
B) Budapest Insider Tipps zu weiteren Orten zum Ausgehen
Budapest hat natürlich noch wesentlich mehr Ausgehmöglichkeiten als Ruinenbars zu bieten.
Dazu zählen die mit Bars und weiteren Lokalen gesäumten Gozsdu-Höfe im Jüdischen Viertel. Die sind besonders abends sehenswert. Die bekannteste Bar hier ist Spíler.
Die Gozsdu-Höfe gehören jedoch eher zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Metropole und stehen daher auch bei vielen Touristen auf dem Plan. Deshalb sind sie keiner der Budapest Geheimtipps, gehören allerdings als tolle Location unbedingt zu den Tipps fürs Ausgehen in Budapest.
Weniger bekannt bei Reisenden ist das A38. Bei diesem handelt es sich um ein zur Eventlocation umgebautes Boot (genauer gesagt: ein ehemaliger ukrainischer Steinschlepper) am Ufer der Donau in Buda.
Es wurde 2011 in einer Lonely Planet-Umfrage zur besten Bar weltweit gewählt. Geboten werden dir hier unter anderem Konzerte, eine Bar, ein Nachtclub, ein Restaurant, schöne Ausblicke über die Donau. Der Laden öffnet schon am frühen Morgen und kann auch einfach besichtigt werden.
Weitere empfehlenswerte Budapester Orte zum Ausgehen:
- Muzikum: Das Muzikum bietet dir eine Mischung aus Café, Bar und Bistro mit häufigen Konzerten im Schatten des Nationalmuseums. Hierhin verirren sich wenig Touristen, sodass der Laden hauptsächlich von Einheimischen besucht wird.
- For Sale Pub: Dieser gegenüber der Großen Markthalle gelegene Pub ist ein weiterer extrem beliebter Klassiker im Budapester Nachtleben. Geboten werden Livemusik, Wände voller Zettel, die mit Sprüchen und dergleichen beschriftet wurden. Teils musst du mit längeren Wartezeiten rechnen, um an einen Tisch zu kommen.
- Fekete Kutya: Gemütlicher Pub mit Craft Beer und Co. im Jüdischen Viertel.
- Müszi Közért: Mischung aus Kunstgalerie, Veranstaltungslocation, Bar, Café und Co-Working-Area.
10. Weitere Budapest Geheimtipps
Zunächst starte ich hier mit drei sehr allgemeinen Tipps, um das Budapest abseits der großen Massen kennenzulernen:
- Bei sehr gut besuchten Attraktionen wie der Fischerbastei oder dem Burgpalast sind am frühen Morgen zum Sonnenaufgang noch nicht die großen Massen anzutreffen.
- Das Burgviertel ist zu späterer Stunde erstaunlich leer.
- Im Idealfall meidest du bei deiner Reisezeit Wochenenden und die klassischen Urlaubszeiten, um die großen Touristenmengen zu umgehen und viele von Budapests bekanntesten Orten, Thermalbädern etc. entspannter genießen zu können.
Gut zu wissen! Daneben habe ich noch weitere spezielle Budapest Insider Tipps auf Lager:
A) Budapest Insider Tipps zu weniger touristischen Thermalbädern
Budapest ist die größte Kurstadt in Europa und hat 14 Thermalbäder zu bieten, die von etwa 120 heißen Quellen gespeist werden und oftmals durch elegante Architektur glänzen.
Nicht umsonst ist Budapest unter anderem berühmt für genau diese Bäder. Die sind nicht nur für erholsame Badestunden, sondern allein schon wegen der historischen Bäderarchitektur einen Besuch wert.
Der Besuch eines Thermalbades ist gerade im Winter ein tolles Erlebnis, wenn im Idealfall sogar Schneeflocken fallen. Womit ich diese Idylle allerdings etwas einschränken muss: Du solltest in einigen der Bäder nicht immer die absolute Reinlichkeit und Modernität der Ausstattung erwarten.
Zum touristischen Standardprogramm gehören bei den Thermalbädern das Gellért Bad, das Széchenyi Bad und das Rudas Bad.
Thermalbäder, die weniger Touristen auf dem Zettel haben, sind wiederum die folgenden:
Veli Bej Bad: Das Veli Bej Bad zählt zu Budapests ältesten Thermalbädern. Auffallend ist die große historische Kuppel, die dem Lichteinfall und der Regulierung der Dämpfe dient. Es zieht im Vergleich zu den bekanntesten Bädern weniger Gäste an, ist eher klein und wird von den Einheimischen noch eher zu den Budapest Geheimtipps unter den Thermalbädern gezählt.
Dandár Bad: Auch das Dandár Bad ist ein kleines Bad, das von den großen Touristenströmen noch verschont geblieben ist und mit einem günstigen Eintritt punkten kann. Die Tageskarte gibt es unter der Woche schon für kaum mehr als 6 Euro.
Lukács Bad: Praktisch beim Lukács-Bad ist zunächst, dass ein kostenloser Besuch in der Budapest Card* enthalten ist. Trotzdem ist das Bad von Touristen nicht allzu überlaufen. Es ist relativ klein und wird von vielen Einheimischen besucht. Damit kann es sich einen Platz unter den Budapest Insider Tipps sichern.
Király Bad: Dieses Bad bezieht sein Thermalwasser aus den Quellen des Lukász Bades und ist ein kleines und uraltes Exemplar seiner Gattung, das im 16. Jahrhundert entstanden ist.
B) Sehenswerte Märkte in Budapest
Zusätzlich zur Großen Markthalle und der Markthalle Belvárosi Piac könnten auch die folgenden Märkte auf Budapests Straßen interessant für dich sein:
Beim Ecseri Markt (Ecseri Piac) handelt es sich um den größten Flohmarkt der Stadt, der in Kispest und damit relativ weit außerhalb im Südosten der Stadt angesiedelt ist. Samstag gilt als der beste Tag, da sich zu den professionellen Händlern auch Privatverkäufer gesellen. Angeboten wird viel Ramsch, aber auch originelle Waren aus Zeiten der Sowjetunion, alte Kameras etc.
Auf dem Chinesenmarkt findest du wiederum – wie sollte es auch anders sein – viele Waren Made in China oder Vietnam. Hinzu gesellen sich unter anderem Fake-Markenklamotten sowie Raubkopien von CDs und DVDs. Das Marktgelände liegt in einer eher unschönen Ecke der Stadt. An Wochenenden ist der Besuch des Marktes sehr beliebt.
Für meinen Geschmack ist ein Abstecher hierhin jedoch nicht wegen möglicher Einkäufe, sondern für das Beobachten des Markttreibens interessant. Der Zugang ist neben der Kőbányai út 23 zu finden.
Sonntags findet der schöne Szimpla Sunday Farmers‘ Market in der einzigartigen Kulisse der bekanntesten Ruinenbar Szimpla statt. Zu sehen gibt es an ca. 30 bis 40 Verkaufsständen vor allem viele Produkte aus der Region (Käse, Salami, Honig etc.). Auch ein Brunch ist für 5.000 HUF (ca. 15 €) zu haben.
Neben dem Szimpla findet darüber hinaus in den Sommermonaten ein kleiner Street Food Markt unter der Bezeichnung Karaván Street Food Market statt, den ich unter anderem wegen seiner Köstlichkeiten aus Thailand auch schon weiter oben erwähnt habe.
C) Unbekanntere beeindruckende Bauwerke
Budapest ist reich an wunderschönen Gebäuden. Einige davon sind weltbekannt, während andere nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Zur letzteren Gruppe zählen die folgenden Bauwerke:
Die Metropolitan Ervin Szabó Bibliothek (Fővárosi Szabó Ervin Könyvtár) ist in einem ehemaligen Schloss angesiedelt und bietet unfassbar elegante Räumlichkeiten, die unbedingt den ein oder anderen Blick wert sind. Viel schöner können Leseräume kaum werden.
Ein günstiges Buffet ist an diesem Ort der Ruhe ebenfalls verfügbar. Der Einlass ist mit 200 Forint spottbillig. Durch die Nähe zum Nationalmuseum ist die Bibliothek noch gut erreichbar.
Die Wekerle-telep (Wekerle-Siedlung) ist eine im Südosten der Stadt angelegte Gartenstadt, die aus etwa 1.000 Häusern besteht. Erbaut wurde sie zwischen 1908 und 1924 um einen Park bzw. den Kós Károly-Platz herum für Beamte der Stadt Budapest. Das Ergebnis ist eine Jugendstil-Anlage mit Spitztürmchen, Holzelementen und vielen Bäumen und damit eine ganz besondere Ecke außerhalb der Innenstadt.
Auf die pittoreske Vajdahunyad Burg stößt du im Stadtwäldchen. Erstaunlich wenige Besucher machen sich auf den kurzen Weg vom Heldenplatz zur Burg, dabei lohnt es sich unbedingt, das 1896 entstandene Bauwerk genauer anzuschauen.
Weitere Budapester Gebäude, auf die du bei Gelegenheit verstärkt achten könntest, sind die folgenden:
- Gresham-Palast: Dieser wunderbare Jugendstilbau ist die Heimat des Nobelhotels Four Seasons* mit nahezu direkter Lage an der Kettenbrücke.
- Posta Takarek Bank: Dieses Gebäude liegt nicht allzu weit vom Regierungspalast entfernt und fällt mit dem beeindruckenden Jugendstil-Dach auf.
- Westbahnhof (Nyugati) und Ostbahnhof (Keleti): Insbesondere der Bahnhof Budapest-Keleti bietet prächtige Bahnhofsarchitektur.
- Pesti Vigadó: Mehr Aufmerksamkeit verdient auch dieses zentral nahe dem Vörösmarty-Platz gelegene elegante Theater mit dem schönen kleinen Park davor.
- Paloma: Das Paloma bietet nicht nur Shoppingmöglichkeiten abseits des Mainstream, sondern auch einen sehenswerten Innenhof.
- Palast der Künste: Budapest hat auch beeindruckende moderne Architektur zu bieten, wie dir der Palast der Künste deutlich machen dürfte.
D) Ruhigere Orte am Donauufer und ein Botanischer Garten
Die Donau wurde leider in ein Betonbett gezwängt. Außerdem prescht in der Innenstadt der Verkehr unweit des Flussufers entlang, sodass es gar nicht so leicht ist, schöne Orte am Donauufer zu finden.
Hier folgen deshalb zwei Vorschläge für Plätzchen, die sich für ein nettes Picknick an der Donau anbieten.
Kopaszi-gát ist einer dieser Orte. Er beschreibt eine weniger bekannte und relativ neu angelegte Terrassen- und Parkanlage am großen Fluss, die Zugang zu einer Bucht der Donau und zur Donau selber bietet. Es lassen sich sogar Kiesstrände finden. Darüber hinaus sind gepflegte Wege zum Spazierengehen sowie Gastronomie vorhanden.
Nicht zu vergessen ist außerdem die Margareteninsel, die weitläufig und nicht übertrieben touristisch ist. Hier werden dir viele schöne Plätze am Wasser und im Grünen geboten.
Bewegen wir uns etwas von der Donau weg… Ebenfalls eine toller Ort für eine idyllische Zeit im Grünen sind die ELTE Botanical Gardens (ELTE Füvészkert). Bei ihnen handelt es sich um einen 1771 gegründeten botanischen Garten mit über 8.000 Pflanzenarten.
Die Anlage ist mit ihren Orchideen, Kakteen, riesigen Wasserlilien und uralten Ginkgo-Bäume und den umliegenden historischen Gebäuden sehr malerisch. Das ergibt eine grüne Oase der Ruhe, die mit der M3 über die Station „Semmelweis klinikák“ leicht erreichbar ist.
Abschließende Tipps für Budapest
Hinsichtlich meiner Budapest Insider Tipps sind wir am Ende angelangt. Ich möchte dir hier abschließend allerdings auch noch einige Infos praktischer Art für deine Reiseorganisation mit auf den Weg geben.
Als erstes habe ich dir dafür die Lage der genannten Budapest Insider Tipps auf der folgenden Karte markiert:
1. Wichtige Tipps zur Anreise nach Budapest
Zur Anreise nach Budapest gibt es – neben dem eigenen Auto – drei Hauptmöglichkeiten: die Bahn, Fernbusse und das Flugzeug.
Per Bahn ist Budapest von Deutschland aus unter anderem über München erreichbar. Ein österreichischer Railjet-Zug braucht für die Strecke von Budapest über Wien und Salzburg nach München etwa sieben Stunden.
München ist wiederum wunderbar ans Fernverkehrsnetz der Bahn angebunden, sodass von dort aus zahlreiche andere Städte in Deutschland in einer noch vertretbaren Fahrzeit erreicht werden können. Meine Bahnfahrt von Leipzig nach Budapest war auf jeden Fall ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Nutzbar sind zudem EC-Verbindungen über Prag.
Günstige Bahntickets lassen sich gut mit dem Sparpreisfinder auf Bahn.de aufstöbern:
Auch mit den Fernbussen von Flixbus ist Budapest von vielen deutschen Städten günstig und in noch humaner Fahrzeit erreichbar, sodass sich vielleicht auch dort die Suche nach einer günstigen Verbindung für dich lohnen könnte.
Billige Direktflüge nach Budapest gibt es von zahlreichen deutschen Flughäfen – darunter Berlin, Stuttgart, Hannover, Frankfurt, Dortmund. Auf die Suche nach günstigen Flugverbindungen mache ich mich meistens per Skyscanner unter dem folgenden Link:
Der Budapester Flughafen Liszt Ferenc liegt am südöstlichen Stadtrand, sodass dich dort noch mindestens eine halbe Stunde Autofahrt von Kettenbrücke und Co. trennt.
Für den Flughafentransfer kannst du die Öffis nutzen. Mit Bus 100E ist eine Direktfahrt zum Deák Ferenc tér in Pest für 980 HUF (etwas unter 3 €) zu haben. Die Busse fahren ca. zwischen 4 Uhr morgens und 1 Uhr nachts.
Preisgünstiger ist die Fahrt mit dem Bus 200E oder Nachtbus 900 bis zur Metrostation Kõbánya-Kispest (Linie M3), von wo aus du mit der Metro weiter zu deiner Unterkunft fahren kannst. Falls du diese Option nutzen möchtest, müsstest du dir am BKK-Ticketschalter im Flughafen ein Transferticket für 530 HUF (ca. 1,60 €) kaufen. Das beinhaltet den Umstieg in die Metro.
Für die Taxifahrt ins Zentrum solltest du mit einem Preis von etwa 30 Euro rechnen. Alternativen zur Taxifahrt sind die folgenden:
- Shuttlebus-Flughafentransfer*: Dieser 24-Stunden-Shuttlebusservice (Sammeltransfer) bietet dir einen Flughafentransfer für kleines Geld.
- Minibus-Flughafentransfer*: Dies ist ein noch etwas komfortablerer Transfer per Minibus zu deinem Hotel, bei dem du in der Ankunftshalle mit einem Namensschild erwartet wirst.
- Privater Flughafentransfer*: Ein privater Flughafentransfer ist sicherlich die angenehmste Variante für die Fahrt ins Zentrum. Du wirst in der Ankunftshalle abgeholt. Darauf folgt die direkte Fahrt zur Unterkunft mit einem gepflegten Auto.
2. Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften in Budapest
Budapest bietet viele hochwertige Unterkünfte mit – für eine europäische Metropole – relativ günstigen Preisen.
Bei deiner Unterkunftssuche solltest du vor allem beachten, nicht allzu weit außerhalb des Stadtzentrums rund um die Kettenbrücke unterzukommen. Budapest ist schließlich eine Millionenstadt und relativ weitläufig.
Als kleine Starthilfe für deine Suche nenne ich dir hier einige empfehlenswerte Unterkünfte:
- Pal’s Hostel and Apartments* (ab ca. 10 € für ein Bett im Schlafsaal und etwa 35 € für ein Doppelzimmer): Im Schatten der St.-Stephans-Basilika und damit im absoluten Zentrum gelegenes Hostel mit hervorragendem Bewertungsprofil.
- Walk Inn Váci 78* (ab ca. 50 €/Nacht): Modern und einfallsreich gestaltete Zimmer im Süden der Innenstadt.
- T62 Hotel* (ab ca. 70 €/Nacht): Im unmittelbaren Umfeld des Bahnhofs Nyugati und damit strategisch praktisch gelegenes Hotel mit modernen und schicken Zimmern.
- Bohem Art Hotel* (ab ca. 90 €/Nacht): Auch dieses Budapester Hotel mit seiner Lage unweit der Großen Markthalle überzeugt mit einer kreativen Einrichtung und einem astreinen Bewertungsprofil.
- Cortile Budapest Hotel* (ab ca. 100 €/Nacht): Im Cortile wird dir unter anderem im 6. Stock ein Pool geboten, von dem aus du die Dächer der Stadt überblicken kannst. Ansonsten ist natürlich auch die Lage im Dunstkreis zahlreicher Sehenswürdigkeiten ein klarer Vorteil.
- Maison Bistro & Hotel* (ab ca. 100 €/Nacht): Diese 4-Sterne-Herberge überzeugt mit hervorragend guten Gästebewertungen und ihrer Lage im malerischen I. Bezirk bzw. Burgviertel.
Deutlich ausführlichere Tipps zu den für Touristen am besten gelegenen Bezirken und konkreten Unterkünften in ihnen findest du in meinem entsprechenden Artikel unter dem folgenden Link:
3. Alternative Tourangebote in Budapest
Top informierte Einheimische sind eine der besten Quellen, um an Budapest Insider Tipps abseits der üblichen Touristenpfade zu gelangen. Das Wissen leidenschaftlicher Budapester kannst du vor allem in geführten Touren anzapfen. Die folgenden Angebote könnten in dieser Hinsicht von Interesse für dich sein:
- Rundgang durch das alternative Budapest*: Bei diesem Rundgang stehen die Alternativkultur, Street Art, Ruinenbars, Kunstgalerien und weitere Orte abseits des normalen Touriradars auf dem Plan. Sehr empfehlenswert!
- Tour zum Leben im Kommunismus*: Diese 3-stündige Tour führt dich entlang spannender Überbleibsel aus Zeiten des Kommunismus und vermittelt dir Geschichten aus dem Leben zur damaligen Zeit.
- Fotospots und weniger bekannte Orte*: Bei dieser Führung lernst du nicht nur Nützliches zur Fotografie und schönen Budapester Fotospots, sondern auch Seiten der Stadt kennen, die längst nicht jeder Tourist ansteuert.
- Etyek Weintour*: Diese top bewertete Tour in die Etyek Weinregion dürfte wiederum etwas für Weinliebhaber sein, die ungarische Weine anhand von Verkostungen auf Weingütern kennenlernen möchten.
Nicht gerade ein Insidertipp ist es, dass sich Budapest bei abendlicher und nächtlicher Beleuchtung von seiner allerbesten Seite zeigt. Deswegen gehört auch eine Donaubootsfahrt bei Dunkelheit nicht zu den Budapest Geheimtipps. Empfehlen möchte ich dir in dieser Hinsicht dennoch das folgende, sehr gute Angebot:
- Abendliche einstündige Sightseeing-Bootsfahrt auf der Donau* (inkl. Begrüßungsgetränk)
4. Budapest Card als Spartipp
Eine Möglichkeit, in Budapest bei Eintritten und häufigen Fahrten mit den Öffis Geld zu sparen, kann die Budapest Card sein. Die bietet dir nach dem Kauf unter anderem
- eine kostenlose Nutzung des Nahverkehrs,
- kostenlosen Einlass in 19 Museen (darunter: Nationalmuseum, Memento Park, Historisches Museum im Burgpalast),
- kostenlosen Einlass in das Lukács Thermalbad,
- Rabatte bei zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten, Museen, Bädern, Bootsfahrten, Restaurants etc.
Reservieren kannst du dir die Karte praktischerweise vorab online:
Die Budapest Card gibt es in fünf Varianten für 24, 48, 72, 96 und 120 Stunden. Die Abholung der online gekauften Karte erfolgt in einem der Touristenbüros in der Stadt.
5. Alternative Budapest-Reiseführer
Reiseführer sind natürlich ein nicht zu unterschätzendes Mittel, um Budapest Geheimtipps ausfindig zu machen. Nützlich fand ich für diesen Zweck vor allem die folgenden Bücher:
- 500 Hidden Secrets Budapest*: Dieses Buch enthält viele, viele Tipps abseits der üblichen Pfade – darunter Cafés, Restaurants, Museen und mehr.
- 111 Orte in Budapest, die man gesehen haben muss*: Wie die Versionen für andere Städte stellt auch die Budapest-Ausgabe der 111-Orte-Reihe eine sehr gelungene Mischung aus Standardsehenswürdigkeiten und weniger bekannten Orten vor.
Darüber hinaus macht bei einer Metropole mit langer Historie wie Budapest auch der Blick in klassischere Reiseführer immer wieder Spaß. Für meine Reisevorbereitung gefielen mir die folgenden Exemplare besonders gut:
- Baedeker Reiseführer Budapest*: Dieser Reiseführer ist Baedeker-typisch wunderbar dafür geeignet, sich umfassend über Budapest zu informieren.
- Budapest MM-City Reiseführer*: Auch mit diesem empfehlenswerten Buch aus dem Michael Müller Verlag kannst du dich im Detail auf eine Budapest-Reise vorbereiten.
- Marco Polo Reiseführer Budapest*: Hier bekommst du dich wichtigsten Orte Budapests so kurz und knackig vorgestellt, wie es für Marco Polo-Reiseführer üblich ist.
Das war’s mit meinen Budapest Insider Tipps, die dir hoffentlich genug Anregungen geben, das Budapest abseits der großen Touristenmassen rund um die Kettenbrücke kennenzulernen. Viel Spaß dabei!
Vergiss es darüber hinaus nicht, dir auch meine anderen Artikel über Budapest anzuschauen:
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