Der perfekte Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang (+ Reisetipps)
Für jemanden, der mit großer Leidenschaft Städte erkundet, wusste ich vor meiner Reise nach Brüssel sehr wenig über Belgiens und Europas Hauptstadt. Wegen der Nähe Brüssels zur Weltpolitik und der für eine europäische Hauptstadt relativ niedrigen Einwohnerzahl (1,192 Mio. Einwohner in der Hauptstadtregion, 176.500 in der Stadt Brüssel) hatte ich mir die Stadt eher steril und langweilig ausgemalt.
Mehr daneben hätte ich kaum liegen können. Es erwartete mich eine rußige alte Stadt mit einer beeindruckenden Internationalität und einer hohen Bevölkerungsdichte, die einer Metropole würdig war.
Zu meiner Ehrenrettung: Ich scheine nicht der einzige Mensch auf Erden zu sein, der Brüssel unterschätzt. Die Stadt gilt bei so einigen Reisenden als gefährlich, schmutzig und langweilig und steht eindeutig im Schatten von Berlin, Amsterdam, Paris, London und Co.
Dabei dürfte ein Spaziergang durch Brüssel nie langweilig werden. Ständig gibt es ein architektonisches Schmuckstück zu entdecken. Einige Bausünden wiederum sind so grotesk, dass sie fast schon eine Attraktion für sich sind.
Hinzu kommt die spannende Zusammensetzung der Brüsseler Bevölkerung. Drei von vier Brüsselern haben einen Migrationshintergrund oder sind selber Migranten. Die größte Migrantengruppe sind dabei Marokkaner. Einen weiteren großen Anteil bilden Einwanderer aus der ehemaligen belgischen Kolonie Kongo.
In den letzten Jahren ist zudem eine neue Gruppe von Migranten hinzugekommen: wohlhabende Franzosen, die den französischen Spitzensteuersätzen entfliehen.
Diese für Europa deutlich überdurchschnittliche Diversität der Bevölkerung sorgt leider auch für Spannungen, da oftmals kein Miteinanderleben, sondern ein Nebeneinander-Vorbeileben praktiziert wird.
So ist vor allem das Viertel Molenbeek als Terrorkeimzelle in Verruf geraten. Belgien ist – gemessen an der Bevölkerungszahl – das Land mit dem höchsten Anteil von für den IS in Syrien in den Krieg gezogenen Männern.
Ein noch weiter zurückreichender Konfliktherd ist das schwierige Verhältnis zwischen den französischsprachigen Wallonen und den niederländisch sprechenden Flamen.
… Es gibt so viel Interessantes über Brüssel und Belgien zu erzählen. Kommen wir nun aber zum eigentlichen Thema dieses Artikels, damit mein Reiseblog nicht zu einem Politikblog mutiert.
Der von mir vorgeschlagene Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang führt dich zunächst aus den südlicheren Gefilden der Stadt immer weiter nach Norden. Machen wir uns also auf den Weg, dank dem du Brüssel an einem Tag erkunden kannst:
Die Brüssel Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum
1. Justizpalast als erste Station im Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang
Ich trudelte per Deutscher Bahn über den Gare du Midi in Brüssel ein. Da ich nach der relativ langen Fahrtzeit von Leipzig aus mehr als genug gesessen hatte, brach ich direkt vom Bahnhof auf zu meinem Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang.
Vom Gare du Midi spazierte ich durch das dank zahlreicher Cafés, Kneipen und Galerien sehr lebhafte Viertel namens Marollen (Les Marolles). Über Marollen thront der gigantische Trumm von Justizpalast, der eines der Highlights von Brüssel ist.
Das Marollen-Viertel hatte für die Errichtung des Monumentalbaus zu bluten: So mussten Teile des Bezirks abgerissen werden, um den notwendigen Platz für den Justizpalast zu schaffen.
Fertiggestellt wurde das beeindruckende Gerichtsgebäude 1883 nach siebzehn Jahren Bauzeit. Die 24.000 Tonnen schwere Kuppel erreicht eine Höhe von 142 Metern.
Mir gefiel der leicht angeranzte Zustand des Justizpalastes besonders gut. Im Gegensatz zu so vielen Prachtbauten in anderen europäischen Metropolen wurde der Justizpalast noch nicht auf „neu“ restauriert. So bleiben die Jahre, die er auf dem Buckel hat, sichtbar.
Das Gerüst an der Kuppel wurde übrigens nicht für kurzfristige Restaurierungsarbeiten angebracht. Es befindet sich dort bereits seit den 1980er Jahren, damit laufend Sicherungsarbeiten durchgeführt werden können.
Ein weiterer Pluspunkt des Justizpalastes ist der Ausblick, den du von ihm aus genießen kannst. Zumindest während meines Aufenthalts dort taten das auch so einige einheimische Kiffer, die sich dabei nicht von der Tatsache beirren ließen, dass sie dies vor dem größten Gerichtsgebäude Belgiens taten. Vielleicht lag darin auch der besondere Reiz…
Einer meiner Brüssel Tipps zum Justizpalast: Wenn du durch das Viertel Marollen auf den Justizpalast zuspaziert kommst, dann kannst du dich mit dem Glasfahrstuhl „Ascenseur de Marolles“ bis auf die Place Poelaert „hochbeamen“ lassen.
Und wo wir schon beim Thema sind: Der nordöstlich an den Justizpalast angrenzende Place Poelaert wurde nach dem Architekten des Kolosses von Gerichtsgebäude benannt – Joseph Poelaert. Auch von diesem Platz aus hast du einen tollen Ausblick auf Brüssel mit dem Turm des Rathauses und dem weiter entfernten Atomium.
Falls du Lust hast, noch einen kleinen Umweg einzulegen, dann könntest du vom Place Poelaert auf die Avenue Louise weiterspazieren. Diese Prachtstraße gilt als Brüsseler Variante der vornehmen Pariser Champs-Elysées.
2. Mont des Arts (Kunstberg)
Der Mont des Arts ist ein Hügel zwischen der Brüsseler Altstadt und dem Königlichen Palast. Seinen Namen dürfte er der Tatsache verdanken, dass sich auf ihm Brüssels Museumsmeile befindet.
Die vermutlich interessantesten unter diesen Museen dürften die Königlichen Museen der Schönen Künste sowie das Magritte Museum sein.
In den Museen der Schönen Künste kannst du dich mit den Gemälde- und Skulpturensammlungen Belgiens beschäftigen. Das Magritte Museum beherbergt wiederum die weltweit größte Sammlung von Werken des weltbekannten belgischen Surrealisten René Magritte.
Öffnungszeiten & Eintritt Museen der Schönen Künste: montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr; Eintritt ab 10 € für die Sammlung der Schönen Künste allein (in Kombination mit dem Magritte Museum für 15 €)
Öffnungszeiten & Eintritt Magritte Museum: montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, am Wochenende von 11 bis 18 Uhr; Eintritt ab 10 € für das Magritte Museum allein (in Kombination mit den Museen der Schönen Künste für 15 €)
Aber selbst, wenn du kein Interesse am Besuch dieser Kunstsammlungen haben solltest, dann ist der Besuch des Mont des Arts nicht die schlechteste Idee bei einem Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang. Der Ausblick vom Kunstberg in Richtung Altstadt ist nicht von schlechten Eltern.
Zudem bietet die am Fuße des Platzes gelegene Parkanlage eine tolle Gelegenheit zum entspannten Konsum belgischer Waffeln.
3. Königlicher Palast und Warandepark
Der unweit des Mont des Arts gelegene Königliche Palast ist ein neobarockes Schloss und offizieller Palast des Königs von Belgien. Mit dieser prachtvollen Fassade schmückt er erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Stadt.
Einer meiner Brüssel Tipps: Im Sommer, wenn die Königsfamilie ihren Sommerurlaub genießt, kannst du den Königlichen Palast besichtigen – und das sogar kostenlos. Highlights im Schloss sind sicherlich das Dienstzimmer von König Philippe, der Spiegelsaal, die überall zu findende Kunst aus dem 20. Jahrhundert und die zahlreichen Prunksalons.
Im Jahr 2018 öffnet der Königliche Palast z. B. vom 22. Juli bis zum 2. September seine Pforten; und zwar von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr.
Nach einer Erkundung des Königlichen Palastes kannst du dich dank des direkt gegenüberliegenden Warandeparks ins Grüne begeben. Dort könntest du ein weiteres Päuschen mit belgischen Waffeln oder einem landestypischen Bier einlegen, ehe es mit dem Gang zum berühmtesten Brunnen der Stadt weitergeht.
4. Manneken Pis
Mit der Brunnenfigur Manneken Pis nennt Brüssel ein besonders skurriles Wahrzeichen sein Eigen. Der pinkelnde kleine Junge weiß die Massen zu begeistern. Ursprünglich sollte er die Bevölkerung im umliegenden Viertel jedoch nicht zum Zücken des Fotoapparats bewegen, sondern mit Trinkwasser versorgen.
Um den seit 1619 existierenden frechen Pinkler ranken sich einige Legenden. So soll er u. a. den Grand Place vor der Zerstörung gerettet haben, indem er den Zünder einer Bombe „auspinkelte“. Spätestens also, wenn du den prächtigen Grand Place zu sehen bekommst, wirst du dem Manneken Pis für sein Pinkeltalent auf ewig dankbar sein.
Wenn du Glück hast, dann siehst du die berühmte Brunnenfigur zudem nicht in ihrer Urversion (die übrigens wegen zahlreicher Diebstähle sowieso längst nicht mehr dort steht), sondern in ein schickes Kostüm gehüllt. Mit mehr als 950 Kostümen wurde Manneken Pis bereits publikumswirksam ausstaffiert.
5. Grand Place
Ich hatte großes Wetterglück, als ich zum ersten Mal den Grand Place betrat. Der sicherlich bei jedem Wetter prächtige Platz zeigte sich dank der Nachmittagssonne mit seinen golden leuchtenden Fassaden von seiner allerfeinsten Seite.
Es überrascht mich daher nicht im Geringsten, dass der zentrale Platz Brüssels zum UNESCO Weltkulturerbe zählt und oftmals als einer der schönsten in ganz Europa bezeichnet wird. Schau dir einfach diese wunderschönen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert an, die den Platz säumen:
Seine geschlossene Bebauung „verdankt“ der Grand Place seiner nahezu kompletten Zerstörung durch französische Truppen im Jahre 1695. Die zügige Neubebauung sorgte für die architektonische Geschlossenheit, die dem Platz bis heute erhalten geblieben ist.
Der Star auf dem Grand Place ist das gotische Rathaus (Stadhuis), welches du an dem sehr hohen Glockenturm und der reich verzierten Fassade erkennen kannst. Es ist das einzige am Grand Place gelegene Gebäude, dass aus dem Mittelalter stammt. Sein Ostflügel wurde 1420 fertiggestellt.
Direkt dem Stadhuis gegenüber liegt das ehemalige Königshaus, welches heutzutage das Brüsseler Stadtmuseum (Museum van de Stad Brussel) beherbergt.
Brüssel ist die Heimat einiger der feinsten Schokoladensorten der Welt. Entsprechend kann es Sinn machen, dem Museum of Cocoa and Chocolate, das sich nahe dem Grand Place befindet, einen Besuch abzustatten. Für wichtiger halte ich es jedoch, dem wunderschönen Grand Place genügend deiner Zeit zu schenken.
6. Börsenplatz
Der Grand Place ist zwar wahrscheinlich der schönste Platz von Brüssel, er befindet sich jedoch eindeutig in der Hand der Touristen. Wenn du mehr „echtes“ Brüsseler Leben beobachten möchtest, dann solltest du deinen Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang dringend bis zum Börsenplatz fortsetzen. Dieser befindet sich nur etwa fünf Gehminuten vom Grand Place entfernt.
Im Regelfall wirst du hier auf Menschentrauben stoßen, die den ein oder anderen Straßenkünstler bei seiner Kunst bewundern.
Die hohe Bedeutung des Platzes im Bewusstsein der Brüsseler Bevölkerung zeigte sich u. a. nach den Brüsseler Terroranschlägen vom 22. März 2016. Damals wurde der Platz um die Börse zum Gedenkort. Auf den Stufen zur Börse und davor wurden u. a. Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt.
7. Jeanneke Pis und Zinneke Pis
Europas Hauptstadt geht hinsichtlich der Gleichberechtigung von Mann und Frau mit gutem Beispiel voran. Seit 1985 gibt es ein weibliches Gegenstück zum Manneken Pis. Es trägt den Namen Jeanneke Pis und handelt sich um eine weibliche und pinkelnde Brunnenfigur. Jeanneke Pis befindet sich in der schmalen Gasse Impasse de la Fidelité, die nördlich des Grand Place liegt.
Auch Hunde müssen sich nicht diskriminiert fühlen. Mit Zinneke Pis nennt Brüssel eine pinkelnde Hundefigur sein Eigen. Sie befindet sich an der Kreuzung Rue des Chartreux mit der Rue du Vieux-Marché aux Grains.
8. Galeries Royales Saint-Hubert
Die nächste Station in deinem Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang sollten die Galeries Royales Saint-Hubert sein. Bei dieser handelt es sich um eine elegante überdachte Einkaufspassage, die im Jahre 1846 eröffnet wurde.
Der Begriff „Galeries“ (Plural!) deutet es bereits an. Die Galeries Royales Saint-Hubert setzen sich aus drei Bereichen zusammen:
- Galerie de la Reine
- Galerie du Roi
- Galerie du Prince
An den Shoppingmöglichkeiten (vor allem Edelboutiquen, Juweliere und alteingesessene Geschäfte) war ich persönlich nicht interessiert. Immerhin fühlte ich mich in den über 200 Metern langen Galeries Royales Saint-Hubert trotzdem wie ein vornehmer Monsieur aus dem 19. Jahrhundert. Und das ist ein ziemlich großes Kunststück, wenn man bedenkt, dass ich in Wirklichkeit nichts weiter als ein deutscher Tourist mit einem Käsebrot im Rucksack gewesen bin.
9. Kathedrale St. Michael und St. Gudula
Zur nächsten Station im Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang ist es wieder nur ein Katzensprung. Diese ist mit der Kathedrale St. Michael und St. Gudula nichts Geringeres als das Hauptgotteshaus der belgischen Hauptstadt. Dieser Status zeigt sich in den Veranstaltungen, welche in der Kathedrale ausgerichtet werden: U. a. fand hier die Hochzeit von König Philippe statt.
Erbaut wurde die Kathedrale mit den zwei 69 Meter hohen Türmen ab dem Jahre 1226 im Stile der Gotik. Die Fertigstellung konnte allerdings erst zum Ende des 15. Jahrhunderts gefeiert werden.
Besonders sehenswert im Kircheninneren fand ich die geschnitzte Kanzel, welche die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies darstellt.
So kann es weitergehen mit deinem Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang: Zu Fuß wirst du etwa 25 Minuten bis zum Berlaymont benötigen. Zehn weitere solltest du für den Gang bis zum Triumphbogen im Jubelpark einplanen.
Eine Alternative kann es sein, mit der Metro 1 oder 5 ab der Station Gare Centrale bis zur Station Schumann zu fahren, wo du dich am Berlaymont wiederfindest. Ebenso kannst du gleich weiter bis zur Station Merode fahren. Dort befindest du dich beinahe direkt am Triumphbogen im Jubelpark.
Ich empfehle dir letztere Variante, da du von der Station Merode unter dem Triumphbogen hindurch durch den Jubelpark zum Berlaymont spazieren kannst. Von dort aus trennen dich nur noch etwa fünfzehn Gehminuten vom Europäischen Parlament.
Die Brüssel Sehenswürdigkeiten außerhalb des Stadtzentrums
10. Jubelpark (Parc du Cinquentenaire)
Brüssel ist reich an schönen Parkanlagen. Die für mich schönste ist der Jubelpark, der sich östlich des Europaviertels befindet. Hier findest du zahlreiche einladende Sitzbänke.
Abgesehen davon solltest du dir natürlich den Triumphbogen am östlichen Eingang des Jubelparks anschauen. Er steht für die Geschichte Brüssels. Aber nicht nur das: Vom Triumphbogen herab kann man eine schöne Aussicht über Brüssel genießen, die ich mir jedoch aus Zeitgründen für weitere Reisen nach Brüssel aufsparen musste.
Um auf den Triumphbogen zu gelangen, musst du dem dort befindlichen Musée Royal de l’Armée et d’Histoire Militaire einen Besuch abstatten. Der Eintritt dafür kostet 5 € (ermäßigt 4 €) und ist täglich außer montags zwischen 9 und 17 Uhr möglich.
11. Europaviertel mit Berlaymont und EU-Parlament
Brüssel ist die Hauptstadt der Europäischen Union und beherbergt in der Folge in seinem Europaviertel die wichtigsten Machtzentren Europas: Sitz der Europäischen Kommission, Europäisches Parlament, Sitz des Europäischen Rates. Darüber hinaus befindet sich das Hauptquartier der NATO im Nordosten der Stadt.
Natürlich dürfte das von modernen Bürobauten geprägte Europaviertel nicht gerade den von mir jährlich verliehenen internationalen Charmepreis gewinnen. Dennoch ist ein Streifzug entlang der europäischen Schaltzentralen der Macht für meinen Geschmack ein Muss bei einer Reise nach Brüssel.
Nur wenige Meter vom westlichen Eingang des Jubelparks entfernt liegt das Berlaymont und damit der Sitz der Europäischen Kommission. In dessen Umgebung dürften dir mit Maschinengewehren ausgestattete Soldaten, Touristen und Schlipsträger aus aller Herren Länder begegnen. Und mit ein wenig mehr Glück sichtest du sogar eine der gepanzerten Limousinen der Politikelite.
Die nächste Station unseres Rundgangs durch Brüssel kann das Parlamentarium sein, das zehn bis fünfzehn Gehminuten vom Berlaymont entfernt im Schatten des Parlamentsgebäudes liegt.
Im Parlamentarium kannst du dir multimedial vorführen lassen, wie das Europäische Parlament – und damit die Instanz, welche die Bürger Europas auf EU-Ebene vertritt – arbeitet.
Das klingt für wenig Politikinteressierte zunächst vielleicht eine Spur zu langweilig… Ist es aber nicht! Mit einem tragbaren Multimedia-Guide kannst du bis ins Zentrum des Europäischen Parlaments vordringen und wirst mit Bildern und Zitaten bestens über die Geschichte Europas informiert. Der Eintritt ist kostenlos.
So kann es weitergehen im Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang: Beispielsweise ab der Station Troon könntest du mit der blauen Metrolinie 6 bis zur Station Simonis weiterfahren, wo die gewaltige Nationalbasilika einen Zwischenstopp rechtfertigt.
Danach kannst mit ebendieser Metrolinie 6 von der selben Station weiter bis zur Station Houba-Brugman oder Heysel fahren, von wo aus dich nur wenige Meter vom Atomium trennen.
12. Nationalbasilika des Heiligen Herzens
Die Nationalbasilika des Heiligen Herzens ist ein Art Deco-Gotteshaus der Superlative: Sie wurde als Nationalheiligtum Belgiens erbaut und ist eines der größten Kirchengebäude der Welt. Das Kirchenschiff misst eine Länge von über 140 Metern. Ihre Türme erreichen eine Höhe von 93 Metern.
Aus wiederum 52 Metern Höhe bietet dir die zwischen 1905 und 1970 erbaute Nationalbasilika einen tollen Ausblick über Brüssel. Vergiss aber nicht, dieses größte Art Deco-Bauwerk der Welt selber auf dich wirken zu lassen.
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr
Eintritt: 5 € für das Panorama
13. Atomium (Mini-Europa, Königliche Gewächshäuser Laeken)
Das für die Expo von 1958 errichtete und 102 Meter hohe Atomium dürfte nach seiner Fertigstellung eine Instant-Top-Sehenswürdigkeit gewesen sein. Das riesige und futuristisch anmutende Modell einer aus neun Atomen bestehenden kubischen Zelle des Kristallmodells von Eisen ist einfach zu auffällig, um nicht sofortigen Promistatus unter Europas Attraktionen zu erlangen.
Mit einem Fahrstuhl, der bei seiner Fertigstellung einer der schnellsten der Welt war, kannst du dich in die oberste Kugel katapultieren lassen. Von dort eröffnet sich dir bei guter Sicht ein 360-Grad-Rundumblick, bei dem du sogar die Kathedrale von Antwerpen erspähen könntest.
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet
Eintritt (ganzes Gebäude, Ausstellungen, Panorama): 15 € (Studenten 8 €)
Tipp: Vorab könntest du dir dein Ticket fürs Atomium online unter diesem Link sichern*. Damit könntest du zumindest die zu Stoßzeiten oftmals lange Schlange am Kassenhäuschen umgehen. Nur beim Aufzug kommst du ums Anstehen nicht herum.
Nicht nur die zahlreichen chinesischen Touristen lassen übrigens einen Hauch Fernost um das Atomium wehen. Auch der nahegelegene Park Mini-Europa, in dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Europas im Maßstab 1:25 nachgebildet wurden, würde vom Konzept her gut nach China passen. Auch fürs Mini-Europa kannst du dir hier dein Ticket bzw. ein Voucher vor deiner Reise sichern*.
Was ich ebenfalls nicht ungenannt bleiben lassen kann, sind die nur einmal jährlich für kurze Zeit geöffneten Königlichen Gewächshäuser. Diese zählen zu den größten ihrer Art. Sie befinden sich nur etwa 25 Gehminuten vom Atomium entfernt.
Um sie besichtigen zu können, musst du mehr Glück haben als ich. 2018 beispielsweise öffneten die Königlichen Gewächshäuser vom 21. April bis zum 11. Mai ihre Pforten für Pöbel wie mich.
Ihre Existenz verdanken wir übrigens König Leopold II., der Liebhaber exotischer Pflanzen und zu seiner Zeit einer der reichsten Männer der Welt war… Manch einem gehört die ein oder andere Villa, König Leopold II. gehörte der Kongo.
…
Das war’s auch schon mit unserem Brüssel Sehenswürdigkeiten Rundgang. Auf der hier verlinkten Karte bei Google Maps habe ich dir alle genannten Orte markiert.
Was ich dir jetzt noch mit auf den Weg geben möchte, sind die praktischsten Brüssel Reisetipps.
Die wichtigsten Brüssel Reisetipps
1) Brüssel Reisetipps zur Anreise
A) Anreise mit dem Flugzeug
Für Westdeutsche halte ich die Anreise nach Brüssel mit dem Zug für praktischer. Die Anreise mit dem Flugzeug nach Brüssel kann allerdings für Reisende aus der Osthälfte Deutschlands Sinn machen. Berliner haben z. B. die Möglichkeit, mit Ryanair günstig (sehr oft leider günstiger als mit der Bahn) in anderthalb Stunden nach Brüssel zu fliegen (Stand Anfang 2020).
Über das Flugangebot nach Brüssel informierst du dich am besten bei Skyscanner*.
Vom Flughafen in Brüssel transportiert dich u. a. der Brussels Airport Express-Zug zu den drei Hauptbahnhöfen der Stadt (Nord, Central, Midi bzw. Süd). Das Standardticket (einfache Fahrt) kannst du dir hier für 9 € online kaufen. Ansonsten bekommst du es natürlich auch an Automaten am Flughafen.
Eine günstigere Alternative sind die Busse mit den Nummern 12 und 21. Letzterer fährt abends und an Wochenenden. Beide Buslinien verbinden den Brüsseler Flughafen mit dem Europaviertel. Eine einfache Fahrt kostet 4,50 €, wenn du dein Ticket am Automaten kaufst.
B) Anreise mit dem Zug
Vor allem relevant für deutsche Bahnreisende dürfte der ICE International Frankfurt – Brüssel der Deutschen Bahn sein.
Dieser fährt in etwas mehr als drei Stunden vom Frankfurter Hauptbahnhof bis zum Brüsseler Gare du Midi. Zwischenhalte sind dabei u. a. Köln (von hier aus dauert die Fahrt bis Brüssel nur etwas mehr als anderthalb Stunden), Aachen, Lüttich und der Gare du Bruxelles-Nord.
Wenn du nicht ein halbes Vermögen für deine Bahnfahrt bezahlen möchtest, dann solltest du dich unter dem folgenden Link rechtzeitig vor deiner Reise nach günstigen Angeboten für den Sparpreis Europa umgucken:
C) Anreise nach Brüssel mit dem Fernbus
Eine weitere gute Möglichkeit, nach Brüssel zu gelangen, ist aus einigen Regionen Deutschlands die Fahrt mit einem Fernbus. So braucht Flixbus* nur um die vier Stunden für die Fahrt von Köln nach Brüssel. Der Preis von teils nur 9,99 € dürfte schwer zu schlagen sein.
2) Brüssel Tipps zum ÖPNV
Jetzt bist du in Brüssel. Da stellt sich dir vielleicht die Frage, wie es weitergehen soll. Das Brüsseler Metronetz liefert die Antwort. Hier findest du zunächst eine PDF-Datei des Metro-, Tram- und Zugnetzes, den du dir vielleicht auf deinem Handy abspeichern solltest.
Relevant sind vor allem die Linien 1, 2, 5, und 6, die zur Metro gehören. Eine gute Ergänzung dazu sind die Tramlinien 3, 4 und 7. Die Tramlinien 3 und 4 könnten für dich relevant sein, wenn du über den Bahnhof Gare du Nord nach Brüssel reist.
In allen Metrostationen warten Automaten darauf, dir das Ticket deiner Wahl zu verkaufen. Ein Einzelfahrschein kostet 2,10 €, ein 24-Stunden-Ticket 7,50 €. Die Automaten akzeptieren natürlich Kreditkarten, nicht jedoch größere Scheine.
Dein brav gekauftes Ticket musst du dann einfach an den Eingangstoren zu Metro scannen, sodass sich die Eingangssperre öffnet. Beim Aussteigen ist kein Scannen deines Tickets notwendig. Du kannst einfach durch eines der sich automatisch öffnenden Tore auf die Brüsseler Straßen entschwinden.
PS: Etwa zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens legt die Brüsseler Metro ihre Nachtruhe ein.
3) Brüssel Reisetipps zu Unterkünften
Brüssel bietet für eine westeuropäische Hauptstadt verhältnismäßig humane Unterkunftspreise. Ich persönlich entschied mich für eine Airbnb-Unterkunft im Stadtteil Laken, die strategisch praktisch zwischen der Innenstadt und dem Atomium lag.
Falls du auch eine Unterkunft bei Airbnb im Auge haben solltest, dort aber noch nie zuvor gebucht hast, dann kann ich dir dieses 25-Euro-Startguthaben-Geschenk* mit auf den Weg nach Brüssel geben.
Wenn deine Unterkunft noch etwas zentraler als in Laken gelegen sein soll, dann wirf vielleicht einen Blick auf die Angebote im belebten Stadtteil Marollen. Da das Metronetz gut und die Stadt nicht sonderlich weitläufig ist, solltest du bei der Buchung deiner Unterkunft hinsichtlich der Lage jedoch nicht allzu viel falsch machen können.
Meine bevorzugte Plattform zum Buchen von Hotels, Hostels und Co. ist ansonsten Booking.com*, wo du sicherlich eine passende Unterkunft für dich finden wirst. Hier einige Vorschläge für gute und gleichzeitig noch relativ günstige Unterkünfte, die dir vielleicht eine gute Starthilfe für deine eigene Unterkunftssuche liefern können:
- 2GO4 Quality Hostel Brussels Grand Place*: Eines der am besten bewerteten und gleichzeitig günstigsten Hostels in Brüssel.
- The Room Brussels*: Günstige und charmant eingerichtete Doppelzimmer im Zentrum (teils allerdings mit Gemeinschaftsbad).
- Flat Hotel Midi 33*: Modern eingerichtete Studios mit Küchenzeile, die nur einen Kilometer vom Grand Place trennen.
- B&B TheBedtoBe*: Geschmackvoll eingerichtete Zimmer im schönen Stadtteil Ixelles.
- Aparthotel Midi Residence*: Am Rande des sehenswerten Stadtteils Marollen gelegene und ziemlich geräumige Studios.
- Motel One Brussels*: Hotel mit den üblichen Vorzügen der Motel One-Kette in strategisch sehr guter Lage. Der Grand Place ist nur ca. 10 Gehminuten entfernt.
4) Brüssel Reisetipps: Lokale Spezialitäten
Flüge, Zug- oder Fernbusfahrten… Ein Rundgang entlang der wichtigsten Brüssel Sehenswürdigkeiten… Du hast mittlerweile so einige Anstrengungen auf dich genommen, um Brüssel zu erkunden.
Um dich von den Strapazen zu erholen, solltest du dringend die köstlichen Spezialitäten probieren, für die Belgien bekannt ist: Bier, Schokolade, Waffeln und Belgische Fritten.
Hmm. Wenn ich es mir recht überlege, sind das etwa 75 % der spaßigsten Ernährungssünden, die ich mir vorstellen kann. Respekt!
5) Der beste Brüssel Reiseführer
Auf meine Reise nach Brüssel bereitete ich mich u. a. mit diesem Reiseführer von MarcoPolo* vor. In diesem bekommt man kurz und knapp einen Überblick über das Lebensgefühl, die Sehenswürdigkeiten und die Geheimtipps in der belgischen und europäischen Hauptstadt vermittelt.
Apropos Geheimtipps: Zahlreiche von denen findest du im sehr empfehlenswerten „111 Orte in Brüssel, die man gesehen haben muss*„.
Und apropos Hauptstadt: Den im Brüsseler Beamten- bzw. EU-Milieu spielenden Roman „Die Hauptstadt*“ von Robert Menasse kann ich dir empfehlen, wenn du sehr tief hinter die Kulissen Brüssels und der EU blicken möchtest.
6) Tagesausflüge ab Brüssel
Brüssel bietet eine Menge. Die Stadt ist jedoch nicht so gigantisch wie London oder Berlin, sodass zumindest ich nach einer nicht allzu langen Zeit das Gefühl hatte, mir einen guten Überblick verschafft zu haben.
Auch deshalb beschloss ich, einen Tagesausflug ins wunderschöne Brügge einzulegen. Ich setzte mich am Gare du Nord in den Flixbus und befand mich zwei Stunden später in diesem Kleinod von Stadt.
Das Busticket kostete nur 5 € pro Strecke. Warum sich eine Fahrt nach Brügge so sehr lohnt und was es dort zu erkunden gibt, beschreibe ich dir in den folgenden Artikeln:
Der Flixbus nach Brügge legte einen kurzen Stopp in Gent ein, was eine ebenfalls sehr sehenswerte Stadt ist. Das wiederum lässt sich auch über Antwerpen sagen. Dahin befördert dich Flixbus in unter eine Stunde und möchte dafür maximal 5 € haben. Schau dich am besten auf Flixbus.de* nach für dich passenden Angebot.
Lesestoff für die genannten Orte habe ich ebenfalls zu bieten:
Eine Alternative, bei der du deutlich weniger organisatorischen Aufwand hast, ist diese Tagestour von Brüssel nach Brügge und Gent*.
Je mehr ich darüber schreibe, desto klarer wird mir: Ich stehe auf Brüssel. Ich bin gespannt, ob du nach deiner Reise ähnlich denken wirst.
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